Mitgliederversammlung 2022

Aus IKVP
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Viel Arbeit für den Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen
Wolfgang Böhm neu in den Vorstand gewählt


Die Aufgaben des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen (IKVP) sind vielfältig. Betreuung von Flüchtlingen, Integration von Ausländern, interreligiöse Arbeit und interkulturelle Veranstaltungen hat sich der Verein zum Ziel gesetzt. Einen Überblick über die geleistete Arbeit des vergangenen Jahres gab die Vorsitzende Marita Emrich, die den IKVP seit Oktober 2021 leitet, bei der Mitgliederversammlung am Wochenende im Hofbergsaal. In der anschließenden Beiratssitzung kamen auch Vertreter der verschiedenen Arbeitskreise und Ländergruppen sowie von Caritas und KEB zu Wort.

Im Vorstand wird Marita Emrich von fünf Stellvertretern unterstützt. Nachdem einer davon, Johannes Gold, sein Amt niedergelegt hatte, wurde jetzt Wolfgang Böhm einstimmig als dessen Nachfolger gewählt.

Da die für 2020 geplanten Interkulturellen und Interreligiösen Wochen aufgrund von Corona zweimal verschoben werden mussten, konnten die meisten Aktionen in diesem Jahr endlich durchgeführt werden. Das vielfältige Programm reichte von der Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“ samt Rahmenprogramm und Vortrag zum Thema Sinti und Roma über einen albanischen Film, türkisch-deutsches Theater, einen Erzählnachmittag mit Märchen aus aller Welt, dem Friedensgebet am Baum der Religionen und weiteren Angeboten bis zum internationalen Picknick im Paradies.

Und noch von weiteren erfolgreichen Veranstaltungen konnte die Vorsitzende berichten. So wurde im Frühling ein Osterfest für die Ukraineflüchtlinge und ihre Helferinnen und Helfer organisiert, bei der Internationalen Nacht der Stadt Pfaffenhofen konnten an einem Essensstand 755 Euro für die Kinderhilfe Afghanistan eingenommen werden und beim zweitägigen Arabischen Basar wurde ein Hilfsprojekt in Indien unterstützt.

Ein neues Projekt, das Marita Emrich Anfang des Jahres gestartet hat, sind die Integrationsausflüge mit Familien aus verschiedenen Ländern sowie Einheimischen. Zwei Tagesausflüge wurden bereits unternommen, der dritte soll noch in der Adventszeit folgen. Finanziert wurden die drei Ausflüge durch eine Spende der Sparda-Bank, und da hofft der IKVP auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.

Eine weitere Spende über 1500 Euro, zweckgebunden für die Asylarbeit, hat der Internationale Kulturverein vor kurzem von der Sparkasse Pfaffenhofen erhalten. Angesichts der aktuell hohen Flüchtlingszahlen und der Vielzahl von Geflüchteten aus der Ukraine hat auch die Stadt Pfaffenhofen ihren Zuschuss für den AK Asyl des Vereins für dieses Jahr von 3000 auf 5000 Euro erhöht. Ebenfalls mit 5000 Euro unterstützt die Stadt die weiteren Tätigkeiten des IKVP.

Wie Gabi Dettke, die Vorsitzende des AK Asyl, berichtete, sind derzeit 272 Flüchtlinge aus der Ukraine in der Stadt Pfaffenhofen gemeldet. Außerdem leben in den Asylunterkünften in Pfaffenhofen momentan 132 Asylbewerber, fünf unbegleitete Minderjährige und 15 sogenannte Fehlbeleger. Die Zahlen ändern sich aber ständig, wie auch Caritas-Mitarbeiterin Michaela Greguletz betonte: „Die Unterkünfte werden immer voller, die Situation immer beengter.“ Für alle damit befassten Behörden, Einrichtungen und Ehrenamtlichen bedeute das einen großen Mehraufwand, erklärte sie und wies auf ein Problem bei der Unterbringung besonders hin: Wenn Ukrainer ihre Angehörigen nachholen und sie einfach bei sich wohnen lassen, gibt es oft Schwierigkeiten mit den Vermietern bzw. Eigentümern der Wohnungen. Michaela Greguletz empfahl daher ganz dringend, dass sich alle, die aus der Ukraine nach Pfaffenhofen kommen, zunächst im Ankunftszentrum in München anmelden sollten, um sich von dort weiter verteilen zu lassen.

Über Probleme des albanisch-deutschen Kulturvereins Sali Çekaj berichteten Ardian Ndreka und Shemsi Hasiri. Ihr Verein ist schon seit Langem auf der Suche nach einem eigenen Raum, etwa für Sitzungen und Treffen. Nachdem die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Vereins sich in der Corona-Zeit praktisch aufgelöst hat, soll sie jetzt wieder neu aufgebaut werden. Aber auch für die Proben der Tanzgruppe wird dringend ein Raum gebraucht.

Die türkisch-islamische Gemeinde Ditib hat im vergangenen Jahr wieder zum gemeinsamen Fastenbrechen und zum Kermes einladen können. Auch für 2024 laufen die entsprechenden Planungen. Wie der Vorsitzende Recep Bal erläuterte, kehrt der derzeitige Imam, also der religiöse Leiter der Gemeinde, nach über fünf Jahren demnächst in die Türkei zurück. Sein Nachfolger wird ein junger Imam, der in Deutschland geboren ist und aus Schrobenhausen stammt.

Im neuen Jahr beginnen beim Internationalen Kulturverein die Vorbereitungen für die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2024. Marita Emrich und ihre Mitstreiter nehmen Ideen und Anregungen gern auf. Bereits im Frühjahr 2023 soll das Thema Sinti und Roma nochmals aufgegriffen werden, ergänzte die Hettenshausener Künstlerin Carine Raskin-Sander. Zum Internationalen Tag der Roma am 8. April möchte sie eine Lesung organisieren, denn angesichts anhaltender oder sogar steigender Vorurteile und Diskriminierungen „gibt es noch viel zu tun in Sachen Aufklärung“.


Foto: Eine der Aktivitäten des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen im fast vergangenen Jahr war das Osterfest für die Ukraine-Flüchtlinge und ihre Helferinnen und Helfer. Foto: E. Steinbüchler