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== Bedeutende Islam-Theologin referierte in Pfaffenhofen ==
  
== Wichtiger Hinweis: Terminänderung ==
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'''Texte aus dem Koran in heutige Zeit übertragen'''
  
Leider müssen wir einen Veranstaltungstermin ändern, obwohl er bereits seit längerem überall veröffentlicht wurde (Flyer, Zeitungen...)
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Sie kennt praktisch jede Stelle im Koran auswendig, die mit Gewalt zu tun hat, denn sie arbeitet an ihrer Dissertation zum Thema „Gewalt im Koran“: Hamideh Mohagheghi, aus dem Iran stammende Juristin, islamische Theologin und Religionswissenschaftlerin erwies sich bei ihrem Vortrag in Pfaffenhofen als absolute Expertin für das brisante Thema „Frieden und Gewalt im Koran“.
Die Veranstaltung von Hamideh Mohagheghi: '''"Frieden und Gewalt im Koran"''', die urspründlich am 19. Oktober um 19.30 Uhr im Rathaussaal stattfinden sollte, muss wegen Terminüberschneidung bei der Refrentin um eine Woche '''vorverlegt''' werden, d.h. '''auf Freitag, den 12. Oktober (Zeit und Ort bleiben gleich)'''.
 
  
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Der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen hatte im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 zu dem Vortrag am 12. Oktober 2018 eingeladen. Der Vorsitzende Sepp Steinbüchler, katholischer Diplom-Theologe, begrüßte die Referentin sowie rund 70 interessierte Zuhörer im Festsaal des Rathauses. Er stellte Hamideh Mohagheghi kurz vor (siehe weiter unten), die in Fachkreisen absolut anerkannt ist und u.a. auch bereits bei Evangelischen Kirchentagen und Katholikentagen referiert hat.
  
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Religion, so betonte Hamideh Mohagheghi gleich zu Beginn ihrer Ausführungen, sei nicht primär der Grund für die derzeitigen Konflikte, Kämpfe und Kriege. Die Ursachen seien vielmehr sehr komplex, zumeist gehe es um soziale Ungerechtigkeiten oder um machtpolitische Bestrebungen. Soziale Gerechtigkeit ist auch ein wichtiges Thema im Koran, führte sie aus, denn Gott gebiete Gerechtigkeit, Gutes tun und Nächstenliebe. 
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Mit Hilfe einer Präsentation zeigte sie verschiedene Suren im Koran oder auch alte Überlieferungen auf, in denen es um Gewalt geht. Um diese Texte zu verstehen und richtig zu interpretieren, müsse man  - genau wie beim Lesen der Bibel – unbedingt berücksichtigen, in welcher Zeit sie geschrieben wurden, welche geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe eine Rolle spielten.
  
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Dann werde aus dem oft völlig falsch zitierten „Aufruf zum Töten der Ungläubigen“ eine ganz andere Botschaft. So rufe der Koran keineswegs zur Gewalt auf, sondern er sage vielmehr: Kämpfen darf man nur zur Verteidigung; wenn ein Kampf unvermeidlich ist, muss man sich an Regeln halten; und nach dem Kampf soll man barmherzig sein. Zwar gehe der Koran nicht ganz  so weit wie die Bibel, die – neben vielen Passagen, in denen es um Gewalt geht – dazu aufruft, den Feind zu lieben. Aber der Koran appelliert an die Muslime, aus Feindschaft Versöhnung zu machen.
  
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Ebenfalls steht dort geschrieben, dass man Kindern, Alten, Kranken, Unbeteiligten und auch der Umwelt nicht schaden darf, erläuterte Hamideh Mohagheghi und folgerte: „Mit den modernen Kriegswaffen dürfte kein Muslim Krieg führen, denn das kann nicht in Gottes Namen sein.“  Der Koran fordere die Muslime vielmehr auf, Hungrige zu speisen, Frieden zu verbreiten, also soziale Verantwortung zu übernehmen. „Hunger zulassen – das erlaubt unser Glaube nicht: meiner nicht und Ihrer auch nicht“, erklärte die Referentin. Die Frage eines Zuhörers, wie sie damit leben könne, dass z. B. die Zerstörung des Jemen von den Saudis und den Iranern unterstützt werde, beantwortete sie mit einem „sehr schwer“ und einer Gegenfrage: „Wie kann Deutschland damit leben, Waffen an die Saudis zu liefern?“
  
== Ausstellung: Kunst Deines Nachbarn IV: Kunst aus Südosteuropa ==
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Eine ganze Reihe von Zuhörern hatte Fragen an die Referentin und so schloss sich eine lebhafte Diskussion an das hochinteressante Referat an. Da ging es u.a. um den „Dschihad“. Hamideh Mohagheghi führte aus, dass es bei diesem Begriff eigentlich nicht um einen physischen Kampf oder gar einen „Heiligen Krieg“ gehe. Vielmehr bedeute das Wort eine Bemühung oder Anstrengung, auch bis zum äußersten. Jetzt wird der Begriff von islamistischen Terroristen instrumentalisiert. Sepp Steinbüchler erinnerte daran, dass das Wort „Dschihad“ im Ersten Weltkrieg sogar vom Deutschen Kaiser gegen die Muslime verwendet worden sei. Und ein Zuhörer fügte hinzu, dass noch kein arabisches Land einen Krieg gegen ein westliches Land angezettelt habe – umgekehrt aber sehr wohl, und dass schon seit der Kolonialzeit den arabischen Ländern viel Unrecht angetan worden sei.
  
Mit einer interessanten Vernissage wurde am Samstagabend, 21. April, die Ausstellung „Kunst aus Südosteuropa“ in der Reihe „Kunst deines Nachbarn“ in der Städtischen Galerie im Pfaffenhofener Haus der Begegnung eröffnet. Interessant ist auch die Ausstellung selbst, die noch bis zum 13. Mai läuft: Neben Werken von vier professionellen Künstlern werden auch Trachten, Gebrauchsgegenstände und Erinnerungsstücke gezeigt, die als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden.
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In jüngster Zeit, so erklärte Hamideh Mohagheghi, gibt es zunehmend namhafte Muslime, die sich für Frieden einsetzen und für gewaltlosen Widerstand plädieren. Ihr Appell wird aber zumeist noch vom Geschrei der islamistischen Gewalttäter übertönt, die angeblich in Allahs Namen Kriege führen, morden oder Attentate verüben. „Diese verrückten Muslime, die durch die Gegend laufen und Gewalt ausüben, legen den Koran nicht anders aus – die haben ihn gar nicht gelesen!“ betonte die Theologin und nannte als einziges wirksames Gegenmittel „Bildung, Bildung, Bildung!“
  
Drei Künstlerinnen – Beatrix Eitel, Ida Ozbolt und Eveline Reinholz nahmen an der Vernissage teil und beantworteten auch Fragen der Besucher. Goran Zdravkovic konnte zur Ausstellungseröffnung nicht kommen.
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Sepp Steinbüchler zeigte ein Kinderbuch „Was der Koran uns sagt“, das Hamideh Mohagheghi geschrieben hat, und die Referentin erläuterte, dass sie Bildung auch religiöse Bildung – für äußerst wichtig halte: „So habe ich die Möglichkeit, eine reflektierten Glauben kennenzulernen, und auch etwas in Frage stellen oder kritisieren zu dürfen. Ich wünsche mir, dass Muslime lernen, sich intellektuell mit dem Koran auseinanderzusetzen.“ Denn der Koran sei kein Gesetzbuch, sondern ein Weisungsbuch: „Gott gibt keine festen Regeln vor, sondern Weisungen – und dazu müssen wir unser Hirn benutzen!“
  
  
[[Bild:kunst-deines-nachbarn_2018-kuenstler-k.jpg | 300px]]
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[[Bild:mohagheghi-steinbuechler-2018-10k.JPG | 420px]]
  
''Carine Raskin-Sander (2. v. links) mit den drei ausstellenden Künstlerinnen <br />
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''Hamideh Mohagheghi und Sepp Steinbüchler''  
''Ida Ozbolt, Eveline Reinholz und Beatrix Eitel (von links)''<br />
 
''Foto: E. Steinbüchler''
 
  
  
Musikalisch sehr ansprechend gestaltet wurde die Vernissage durch ganz unterschiedliche Liedbeiträge: '''Marita Emrich''' sang eine rumänische Ballade nach einer alten Melodie, zu der sie einen eigenen Text geschrieben hatte, in dem es um die Liebe zwischen Geschwistern ging. Sie war in rumänische Tracht gekleidet: ein Gewand, das sie von ihrer Mutter geerbt hat (das ebenso schön bestickte Erbstück von ihrer Großmutter hängt in der Ausstellung), und brachte den Besuchern so die Ursprünglichkeit ihrer Kultur nahe.
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Sepp Steinbüchler bezeichnete es als Herausforderung, sich nicht in theologischen Spitzfindigkeiten zu verfangen und nicht zu polemisieren, sondern sich  gemeinsam für eine glaubwürdige soziale Gerechtigkeit stark zu machen. In diesem Einsatz, so betonte Hamideh Mohagheghi abschließend, müssten sich alle Religionsgemeinschaften zusammentun, und sie müssten auch die einbeziehen, die nicht an Gott glauben, denn „der Dialog der Religionen ist unverzichtbar – gerade in der heutigen Zeit“.
  
  
[[Bild:kunst-deines-nachbarn_2018-tracht-k.jpg | 300px]]
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'''Zur Person Hamideh Mohagheghi'''
  
''Marita Emrich mit den rumänischen Trachten ihrer Mutter und Großmutter''<br />
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''Hamideh Mohagheghi (64) ist Juristin, islamische Theologin und Religionswissenschaftlerin. Sie stammt aus dem Iran und lebt seit ihrem 22. Lebensjahr in Deutschland. Sie hat in Teheran und Hannover studiert und arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften für die islamische Theologie an der Universität Paderborn. Sie arbeitet an ihrer Dissertation zum Thema Gewalt im Koran.''
''Foto: E. Steinbüchler''
 
  
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''Sie ist Mitbegründerin des islamischen Frauennetzwerkes Huda, ehemalige Vorsitzende der Muslimischen Akademie in Deutschland und Mitglied des Arbeitskreises „Christen und Muslime“ im Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie des Kuratoriums der Christlich-Islamischen Gesellschaft. Sie war Teilnehmerin der zweiten Deutschen Islamkonferenz und erhielt 2016 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz verliehen.''
  
Modern und temperamentvoll präsentierte sich dagegen die aus Kroatien stammende Sängerin '''Lea Heib''', die von '''Reiner Kuhwald''' am Akkordeon ebenso mitreißend begleitet wurde.
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''Hamideh Mohagheghi ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und vier Enkelkinder.''
  
  
[[Bild:kunst-deines-nachbarn_2018-musiker-k.jpg | 300px]]
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''Die Sängerin und Galeristin Lea Heib mit Reiner Kuhwald am Akkordeon''
 
''Foto: E. Steinbüchler''
 
  
  
Die Vernissage bildete auch den Auftakt zu den Interkulturellen und Interreligiösen Wochen des Internationalen Kulturvereins. Reinhard Haiplik, der Integrationsreferent des Stadtrats, bedankte sich bei '''Carine Raskin-Sander''', die nun bereits zum vierten Mal eine Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“ kuratiert. „Diese Ausstellungen eröffnen neue Perspektiven in die Kultur von Menschen, die seit Jahren bei uns leben“,  erklärte Haiplik und ging kurz auf die komplexe und komplizierte Geschichte von Albanien, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien ein, die kulturelle Unterschiede aufweisen – und immer noch Vorurteile gegeneinander haben.
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== Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018: Vortrag über „Frieden und Gewalt im Islam“ am 12. Oktober 2018 ==
  
Carine Raskin-Sander erläuterte, dass die meisten Leihgaben aus Kroatien und Serbien stammen und damit slawisch geprägt sind. In diesen Ländern sei die slawische Volkskunst noch sehr präsent und sie habe auch einen Einfluss auf die Volkskunst der Nachbarkulturen in Rumänien und Albanien: „Diese Kulturen haben sich gegenseitig bereichert; wir zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den drei Kulturkreisen.
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Mit einem Vortrag über „Frieden und Gewalt im Koran“ geht das Programm der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 im Oktober weiter. Die international bekannte '''Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi''', die sich seit vielen Jahren mit der Problematik der Interpretation von Koranversen zu den Themen Gewalt und Frieden beschäftigt, spricht auf Einladung des Internationalen Kulturvereins in Pfaffenhofen. Der Vortrag wurde - wie weiter unten bereits angekündigt -  um eine Woche vorverlegt und findet am Freitag, 12. Oktober 2018 um 19.30 Uhr im Festsaal des Rathauses statt – nicht am 19. Oktober, wie ursprünglich geplant. Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.
  
Sehr unterschiedlich sind auch die Werke der vier professionellen Künstler, die in der Ausstellung zu sehen sind.
 
  
'''Beatrix Eitel''' stammt aus Siebenbürgen in Rumänien. In der Städtischen Galerie zeigt sie kleine künstlerische Stickbilder, gerahmt in CD-Hüllen, in denen sie der traditionellen Stickarbeit aus Rumänien eine zeitgemäße reduzierte Umsetzung gegenüberstellt.
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[[Bild:Hamideh-mohagheghi.jpg | 120px]]
  
'''Eveline Reinholz''' ist ebenfalls Deutsch-Rumänin. Auf diese deutsch-rumänische Tradition baut auch die dreiteilige Skulptur, die sie eigens für diese Ausstellung gefertigt hat und die vom Plisseerock der Landestracht ihrer Großmutter inspiriert ist.
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''Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi''
  
'''Ida Ozbolt''' stammt aus Kroatien und zeigt ungewöhnliche, dreidimensionale Bilder in einer besonderen Draht-Technik, die ihre Experimentierfreude, aber auch ihre Traumwelten und Sehnsüchte offen legen.
 
  
'''Goran Zdravkovic''', Künstler mit serbischen Wurzeln, war von 2001 bis 2004 stellvertretender Vorsitzender des damaligen Kunstvereins Pfaffenhofen. In der aktuellen Ausstellung zeigt er drei Ölbilder, darunter auch ein Selbstporträt.
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Hamideh Mohagheghi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Koranwissenschaft am Seminar für Islamische Theologie der Universität Paderborn. Sie gehört zu den Islamwissenschaftlerinnen, die den Koran nicht wortwörtlich nehmen und interpretieren, sondern bei allen Übersetzungen jeweils den historischen, politischen und kulturellen Hintergrund beleuchten und berücksichtigen. Die Texte werden dabei aus der original arabischen Sprache von damals übersetzt, aber so, dass sie offen sind und bleiben für Anpassungen an die heutigen Verhältnisse. Folglich werden die speziellen kulturellen Umstände und Unterschiede zur Entstehungszeit herausgearbeitet und kritisch in die heutige Zeit übersetzt.
  
Die Ausstellung läuft noch bis einschließlich 13. Mai. Eine Führung durch die Ausstellung wird am Sonntag, 6. Mai um 17 Uhr angeboten. Außerdem sind alle Interessierten am '''6. Mai um 16 Uhr''' zu einer '''Veranstaltung „Märchen und Musik aus Südosteuropa“ in der Galerie''' eingeladen.
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Dass diese Vorgehensweise bei Fundamentalisten im Islam, speziell bei den Salafisten, auf Ablehnung stößt, ist nachzuvollziehen. Umso wichtiger ist aber die Arbeit der kritischen Forscherin, und sie soll somit auch ein Anstoß sein, sich offener mit dem Koran zu beschäftigen und auseinanderzusetzen – ganz besonders beim Thema Frieden und Gewalt.
  
Die Städtische Galerie im Haus der Begegnung ist Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet, sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.  
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Die Moderation der Veranstaltung liegt in den Händen von Sepp Steinbüchler, Diplom-Theologe und Vorsitzender des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen. Alle Interessierten sind bei freiem Eintritt eingeladen.
  
  
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== Mitgliederversammlung, März 2018 ==
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== Friedensgebet im Juni 2018 ==
 
 
Die Vorbereitung der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen, die vor zehn Jahren erstmals stattgefunden haben und 2018 zum sechsten Mal durchgeführt werden, stand am 21. März 2018 im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen. Aber auch der Rechenschaft- und Kassenbericht sowie die Entlastung des Vorstands wurden abgewickelt.
 
 
 
  
[[Bild:Syrischer-friedenschor1-k.jpg | 400px]]
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'''Ansprechendes Friedensgebet gibt zu denken – '''
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'''Gesetz zum Familiennachzug nicht immer gerecht?'''
  
''Syrischer Friedenschor''<br />
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Das Thema Familienzusammenführung von anerkannten Flüchtlingen stand im Mittelpunkt des zweiten Friedensgebetes am Baum der Religionen im Bürgerpark, zu dem der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen am Mittwochabend eingeladen hatte. Dazu konnte der Vorsitzende Sepp Steinbüchler zwei junge Flüchtlinge aus Syrien besonders begrüßen – einen allein, den anderen mit seiner Familie –, deren ganz unterschiedlichen Geschicke die Teilnehmer sehr berührten.
''Foto: E. Steinbüchler''
 
  
  
Damit aus der Fremdheit einer Religion keine Fremdenfeindlichkeit wird: der Internationale Kulturverein macht sich für Begegnung und Kennenlernen stark. [[MV2018|''' (mehr ...)''']]
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[[Bild:friedensgebet-2018_1-k.jpg | 300px]]
  
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''Ansprechendes Friedensgebet gab zu denken''<br />
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''Foto Steinbüchler''
  
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Mitgestaltet wurde die Veranstaltung von Vertretern der katholischen, evangelisch-lutherischen und evangelisch-freikirchlichen Gemeinden, der Neuapostolischen Kirche, der türkisch-islamischen Gemeinde, des kosovo-albanischen Vereins und der buddhistischen Gruppe. Ihre Texte und Gebete handelten von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Liebe und Geduld. Den musikalischen Part übernahm der Frauenchor „Chorisma“ unter der Leitung von Albin Scherer mit Gitarrenbegleitung von Peter Sibinger.
  
  
== Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 ==
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[[Bild:friedensgebet-2018_chorisma1-k.jpg | 300px]]
  
„Miteinander Frieden suchen“: Unter diesem Thema stehen die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018, die der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen in Zusammenarbeit mit mehreren Mitveranstaltern organisiert. Eine Reihe vielversprechender Einzelveranstaltungen stehen auf dem Programm, das sich auf die Monate April bis Juli konzentriert, mit einem interessanten „Nachschlag“ im Oktober/November.
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''Der Frauenchor „Chorisma“ unter der Leitung ''<br />
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''von Albin Scherer sang beim Friedensgebet.''<br />
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''Foto Steinbüchler''
  
Die Interkulturellen und interreligiösen Wochen 2018 finden in diesem Jahr nicht in einem zusammenhängenden Block statt, sondern sind über das Jahr 2018 zeitlich verteilt.
 
  
Mit viel Musik, Tanz und Kunst, Filmen und Vorträgen sowie internationalen Begegnungen und Moschee-Führungen haben die Interkulturellen Wochen in Pfaffenhofen viel zu bieten. Sie laden zu interessanter Unterhaltung, vor allem aber auch zum gegenseitigen Kennenlernen ein, um mehr Verständnis und ein besseres Miteinander über alle Ländergrenzen und Nationalitäten hinweg  zu fördern und somit zur Integration beizutragen.  
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Die beiden jungen Syrer Obada Kartouma  und Abo Naser Modar leben beide seit 2015 in Pfaffenhofen und sie erzählten in fast perfektem Deutsch von ihrem bisherigen schulischen Werdegang: Beide haben die Mittelschule erfolgreich absolviert und werden ab September die Fachoberschule in Scheyern besuchen. Obadas älterer Bruder studiert in Coburg, sein Vater hat den Lkw-Führerschein gemacht und arbeitet, die Mutter kümmert sich um die kleine Tochter, die hier in Pfaffenhofen geboren ist, und der jüngere Bruder ging selbst ans Mikrofon, um zu erzählen, dass er an der Realschule zu den Klassenbesten gehört.  
  
Herzstück der Veranstaltungsreihe ist das große Internationale Kulturfest am 5. Mai, bei dem der Syrische Friedenschor aus München, die aus Syrien stammende Tänzerin Mouna Sabbagh, orientalische und brasilianische Tanzgruppen des Tanzstudios Scherg sowie die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Albanisch-Deutschen Kulturvereins Sali viel Schwung auf die Bühne bringen.  
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Während Obada mit seiner Familie am Friedensgebet teilnehmen konnte und die Zuhörer sich über die offensichtlich gelingende Integration seiner Familie freute, war Abo Naser allein: Seine Eltern haben zwar jetzt endlich ein Visum für Deutschland bekommen, aber seine beiden jüngeren Geschwister müssen bei der Großmutter in Syrien bleiben. Bei dieser Schilderung ging ein Raunen durch die Zuhörerschaft, aber die gesetzliche Lage ist wohl so: Das Recht auf Familiennachzug gilt bei minderjährigen geflüchteten Jugendlichen nur für Eltern, nicht für Geschwister.  
  
Dabei ist das Publikum nicht nur zum Zuschauen eingeladen, sondern es spielt die Hauptrolle, wenn es zwischen und nach den Darbietungen um Begegnungen und Gespräche am internationalen Buffet geht. Alle Interessierten sind dazu am Samstag, 5. Mai, ab 16 Uhr bei freiem Eintritt in die Aula des Schyren-Gymnasiums eingeladen.
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„Ist das nicht unmenschlich hart – und ist das wirklich mit unserem Grundgesetz vereinbar?“ fragte Sepp Steinbüchler und berichtete, dass er diese Frage am Montagabend auch bei einer Veranstaltung des Landratsamtes mit der bayerischen Integrationsbeauftragten schriftlich vorher gestellt habe. Ihre Antwort zitierte er folgendermaßen: „Dieses Gesetz gibt es. Wir wollen damit politisch verhindern, einen Anreiz zu geben, dass Jugendliche nicht auf die Reise geschickt werden.
  
Den Auftakt der Interkulturellen Wochen bildet aber bereits ab dem 21. April die neue Ausstellung in der Reihe „Kunst deines Nachbarn“, die diesmal die Kunst aus Südosteuropa zum Thema hat.  
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Bei der Durchsetzung dieses Gesetzes hätten große Organisationen wie die Evangelische Diakonie oder das Zentralkomitee der deutschen Katholiken vergeblich Einspruch erhoben, erklärte Steinbüchler. Und Recep Bal, der Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde Ditib, fügte spontan hinzu: „Es gibt viele betroffene Familien! Dabei zeigen doch diese Beispiele, wie arbeitswillig und lernbereit diese Menschen sind. Und die werden auch unsere Renten sichern.
  
Weiter geht das Programm mit dem Internationalen Kulturkino im CineradoPlex: Am 24. April wird der Film „Felicité“ gezeigt, am 8. Mai folgt „Ghostland“.
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Sepp Steinbüchler dankte abschließend allen Beteiligten, vor allem den beiden jungen Syrern, für ihre Beiträge, und ein besonderer Dank ging an Jasmina Naguib und Shemsi Haziri, die den „Baum der Religionen“ im Bürgerpark mit 100 bunten Bändern geschmückt hatten, symbolisch für die 100 Nationen, die in Pfaffenhofen leben. Ein herzliches Dankeschön richtete der Kulturvereins-Vorsitzende auch an Maxi Hechinger und den Verein mobile e. V., der für die nötige Technik gesorgt hatte.  
  
Ins Frauencafé lädt die Caritas am 26. April um 9.30 Uhr interessierte Frauen aller Nationalitäten ein. Dabei wird das Thema „Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung“ besprochen.
 
  
Ebenfalls noch im April – bevor Mitte Mai der Fastenmonat Ramadan beginnt – feiert die türkisch-islamische Gemeinde DiTiB Pfaffenhofen ihre Frühjahrs-Kermes. Am Samstag und Sonntag, 28./29. April, jeweils von 11 bis 21 Uhr sind Besucher in der Moschee an der Hohenwarter Straße willkommen. Jeweils um 14 und 18 Uhr werden kostenlose Führungen durch das Kulturzentrum und den wunderschön gestalteten Gebetsraum angeboten. Ergänzt wird das Programm mit türkischem Essen.
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[[Bild:friedensgebet-2018_ballons1-k.jpg | 300px]]
  
Weitere Veranstaltungen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 sind  der Pakistan-Tag am 13. Mai, das Internationale Frauenfrühstück am 18. Mai, das Friedensgebet am Baum der Religionen im Bürgerpark am 27. Juni und das Picknick im Interkulturgarten am 14. Juli. Im Herbst geht es dann weiter mit einem Vortrag der Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi über „Frieden und Gewalt im Koran“ am 19. Oktober, dem „Tisch der Religionen“ am 7. November und einem abschließenden Kindertag „Erzähl eine Geschichte!“ am 17. November.  
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''Zum Abschluss des Friedensgebetes ließen die Teilnehmer''<br />
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''viele bunte Luftballons mit Friedenstauben-Anhängern steigen.''<br />
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''Foto Steinbüchler''
  
Das Programm (Stand März 2018) finden Sie im Detail auf der Seite [[Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 | Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018]] und zusammengefasst unter [[Termine | Termine des IKVP]].
 
  
Unter dem folgenden Link erreichen Sie den  <html><b>
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Nach dem gemeinsam gesprochenen Gebet der Vereinten Nationen „Verantwortung für die Welt“ und einem gemeinsam mit „Chorisma“ gesungenen Lied fand das Friedensgebet mit einem dringenden Aufruf zur Solidarität und der zuvor zitierten Barmherzigkeit einen passenden Abschluss – symbolisch noch verstärkt durch viele bunten Luftballons mit Friedenstauben-Anhängern, die von einem kräftigen Wind über die Stadt getrieben wurden.  
<a href="http://ikvp-paf.de/texte/Flyer_interkulturelle_Wochen-2018.pdf">Flyer für die Interkulturellen Wochen 2018</a></b>
 
</html> (PDF-Dokument mit 3,2 MB, Dateiname: Flyer_interkulturelle_Wochen-2018.pdf) zum Herunterladen.
 
  
  
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== Zehn Jahre Sali Çekaj ==
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== Gemeinsames Fastenbrechen in der Moschee ==
  
Der albanisch-deutsche Kulturverein Sali Çekaj Pfaffenhofen ist zehn Jahre alt. Mit 250 Gästen aus ganz Deutschland und der Schweiz, aus Albanien und dem Kosovo feierte  der Verein am 11. Februar 2018 sein Jubiläum in der bis auf den allerletzten Platz besetzten Turnhalle der Joseph-Maria-Lutz-Grundschule. Auch eine Reihe von Ehrengästen konnten der Vorsitzende Osman Ferizi und der Moderator des Nachmittags, Hajriz Mamaj aus Berlin, begrüßen, darunter u.a. die Generalkonsuln des Kosovo und Albaniens, den Vorsitzenden der Paneuropa Jugend Bayern, Christian Hofer, sowie Donika Gervalla, die Vorsitzende der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK) in Deutschland. [[Sali Cekaj ist zehn Jahre alt | '''(mehr ...)''']]
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Zu einem gemeinsamen Essen – dem abendlichen Fastenbrechen – lädt die türkisch-islamische Gemeinde Ditib Pfaffenhofen jedes Jahr während des Fastenmonats Ramadan auch deutsche Gäste ein. Das war bereits in den alten Gebetsräumen an der Kellerstraße so, und diese Tradition wird auch in der Moschee an der Hohenwarter Straße fortgesetzt.
 
 
 
 
[[Bild:salicekaj2018_1.jpg | 400px]]
 
 
 
''Die Kinder- und Jugend-Tanzgruppe brachte Schwung in die Jubiläumsfeier von Sali Çekaj''<br />
 
''Foto: E. Steinbüchler''
 
 
 
 
 
[[#top|↑ nach oben]]
 
 
 
 
 
 
 
== Terminplan für die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 ==
 
  
Die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 stehen unter dem Thema: "Miteinander Frieden suchen“.
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Am Mittwochabend, dem 30. Mai 2018,  konnte der Ditib-Vorsitzende Recep Bal über 100 Besucher in der Moschee begrüßen, darunter auch den Dritten Bürgermeister Roland Dörfler, Vertreter der katholischen, evangelischen, freikirchlichen Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche  sowie des Internationalen Kulturvereins.  
Der Veranstalter ist wie immer der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen e.V.
 
 
   
 
   
Es sind bereits zwölf Veranstaltungen fest geplant, weitere sind in Planung und Vorbereitung. [[Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 | '''(mehr ...)''']]
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Eine Gruppe von zwölf Frauen hatte gekocht, und die Besucher ließen sich Linsensuppe und Hähnchenfleisch, Reis, Kartoffeln, Salat und „Türlü“-Gemüse sowie Chai-Tee und süße Saker Pare zum Nachtisch schmecken. Nach dem gemeinsamen Essen nutzten einige Besucher die Gelegenheit, den schön gestalteten Gebetsraum unter der Kuppel der Moschee zu besichtigen.
 
 
 
 
[[#top|↑ nach oben]]
 
 
 
 
 
 
 
== Planung der Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2018  ==
 
 
 
Im Zwei-Jahres-Rhythmus führt der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen seit 2008 Interkulturelle und Interreligiöse Wochen durch. Die Veranstaltungsreihe für 2018 ist längst in Vorbereitung, aber fehlende Räumlichkeiten bzw. laufende Um- und Neubauten machen die Planung teilweise sehr schwierig. Das Schyren-Gymnasium wird 2018 renoviert und es ist auch noch nicht bekannt, wann die Aula der neuen Mittelschule zur Verfügung steht. Hinter manchen Veranstaltungen stehen daher noch dicke Fragezeichen.
 
 
 
Ein Theater-Gastspiel der Berliner Compagnie und ein jüdisch-arabisches Konzert müssen daher, wie Sepp Steinbüchler bedauernd feststellte, eventuell ausfallen bzw. verschoben werden. vhs-Leiter Peter Sauer fügte hinzu, dass auch die internationalen Kochkurse, die vor allem bei deutschen Teilnehmern immer auf großes Interesse stoßen, nicht angeboten werden können, weil die Küche der ehemaligen Theresia-Gerhardinger-Schule geschlossen wird und die neue Küche der neuen Grund-und Mittelschule noch nicht fertig ist.
 
 
 
Einige andere Veranstaltungen unter dem Motto „Miteinander in Frieden leben“ konnte Sepp Steinbüchler aber für den Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten und den Herbst 2018 in Aussicht stellen:
 
 
 
* Die Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“, kuratiert von Carine Raskin-Sander, hat Rumänien zum Thema und läuft vom 21. April bis 13. Mai in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung. Die Vernissage ist am 20. April um 19.30 Uhr.
 
 
 
* Zwei ganz verschiedene Filme über Afrika zeigt Peter Dorn in Zusammenarbeit mit der vhs und dem CineradoPlex: „Felicité“ am 24. April und „Ghostland – Reise ins Land der Geister“ am 8. Mai.
 
 
 
* Ein Internationales Kultur- und Begegnungsfest geht am 5. Mai in der Aula des Schyren-Gymnasiums über die Bühne.
 
 
 
* Das Friedensgebet am Baum der Religionen im Bürgerpark findet am 27. Juni um 19 Uhr statt (bei schlechtem Wetter am 4. Juli).
 
 
 
* Zum „Tisch der Religionen“ lädt diesmal voraussichtlich die Stadt ein. Das Thema könnte „Grundgesetz und Religionsfreiheit“ heißen. Für einen Vortrag im Rahmen des christlich-islamischen Dialogs konnte die muslimische Theologin und Professorin für Koranwissenschaften an der Universität Paderborn, Hamideh Mohagheghi, gewonnen werden. Sie spricht am 19. Oktober im Festsaal des Rathauses.
 
 
 
* Ein „Wandelkonzert“ mit Musik in vielen Räumen soll im Haus der Begegnung stattfinden. Der Eine-Welt-Laden lädt dabei ins Eine-Welt-Café ein.
 
 
 
* Die Neuapostolische Kirche plant einen Kinderkunsttag.
 
 
 
* Die Caritas lädt gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Frauenraum“ zu einem großen Frauenfrühstück ein.
 
 
 
* In der Moschee finden voraussichtlich das Fastenbrechen, ein Tag der offenen Tür und ein Kalligraphie-Kurs statt.  
 
 
 
 
 
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[[Bild:fastenbrechen2-2018-k.JPG| 300px]]  [[Bild:fastenbrechen4-2018-k.JPG| 300px]]
  
== Beiratssitzung 2017 ==
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''Ein köstliches türkisches Essen hatten die Ditib-Frauen für ihre Gäste beim gemeinsamen Fastenbrechen gekocht''<br />
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''Fotos Steinbüchler''
  
Die Planung der Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2018 und aktuelle Berichte aus dem Vorstand standen am Mittwochabend, dem 29.11.2017, im Mittelpunkt der Beiratssitzung des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen (IKVP). Ein wichtiges Thema des Abends war die Zukunft der städtischen Integrationsstelle, die womöglich von 2,5 auf 1,5 Stellen reduziert wird.
 
  
Die Sitzung fand erstmals im Zentrum für Berufs- und Familienförderung, dem ehemaligen BRK-Haus, an der Rot-Kreuz-Straße statt, in dem auch die neue Geschäftsstelle des Vereins untergebracht ist. Ab Januar will der Kulturverein hier regelmäßige Sprechstunden anbieten. Telefonisch ist die Geschäftsstelle bereits unter 08441/7869227 erreichbar.  
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Traditionell brechen die Muslime im Ramadan ihr tägliches Fasten nach Sonnenuntergang dem Abendgebet mit einem Mahl, dem Iftar, zu dem sie sich häufig auch gegenseitig einladen. Zu Beginn des Fastenbrechens am Mittwochabend sang der Imam Kandemir Erdal eine Sure aus dem Koran. Anschließend erläuterte Recep Bal den Sinn des Ramadan. Das Fasten ist eine der fünf Säulen des Islam, also der wichtigsten Regeln für einen Muslim, die sich aus dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der sozialen Spende, dem Fasten während des Ramadan und der Wallfahrt nach Mekka zusammensetzen.
  
Wie Sepp Steinbüchler, der Vorsitzende des Kulturvereins, erläuterte, will der Verein eine neue Arbeitsgruppe gründen, um die Veranstaltungsreihe „Tisch der Religionen“ fortzuführen und gemeinsame Veranstaltungen der Kirchen und Religionsgemeinschaften vorzubereiten. Er bedauerte sehr, dass es in der katholischen Stadtpfarrei St. Johannes Baptist im Januar 2018 keinen Neujahrsempfang der Religionen mehr geben wird, sondern stattdessen ein Empfang für die Ehrenamtlichen der Pfarrei geplant ist. Seit 2009 hatte es den Neujahrsempfang der Religionen gegeben, und er war immer eine willkommene Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und trug mit unterschiedlichen Referenten und Themen auch zu mehr Verständnis bei. Als Ersatz will die Stadtpfarrei eventuell eine Veranstaltung im Bürgerpark organisieren.
 
  
Steinbüchler konnte zwei Mitarbeiterinnen der städtischen Koordinierungsstelle für Integration, Frederike Gerstner und Fatiha Boulla, zu der Sitzung begrüßen, und er dankte ihnen ganz herzlich für ihre engagierte Arbeit. Allerdings werden die beiden Vollzeit-Mitarbeiterinnen Frederike Gerstner und Asja Priester demnächst Pfaffenhofen verlassen – und es wird womöglich nur eine der beiden Stellen neu besetzt. Bisher jedenfalls ist nur eine Stelle neu ausgeschrieben, und der Stadtrat wird wohl am kommenden Donnerstag darüber entscheiden.  
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[[Bild:fastenbrechen5-2018-k.JPG| 300px]]
  
Auch wenn derzeit nicht mehr so viele Flüchtlinge kommen wie vor zwei Jahren, als die städtische Integrationsstelle ins Leben gerufen wurde, gibt es in Pfaffenhofen nach wie vor rund 230 dezentral untergebrachte Asylbewerber in verschiedenen Verfahren. Mehr waren es auch zu Spitzenzeiten nicht – sieht man einmal von den zeitweise im Erstaufnahmelager auf der Trabrennbahn untergebrachten Flüchtlingen ab. „Aber Integration ist eine langfristige, bleibende Aufgabe, und eigentlich kann die Integration jetzt erst so richtig beginnen“, hieß es in der Sitzung. Und gerade angesichts der aktuellen Stimmung im Land wären stärkere Bemühungen um Integration notwendig, war man sich einig.
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''Gleich nach dem Essen nahmen einige Männer an dem Abendgebet mit Imam Kandemir Erdal im Gebetsraum der Moschee teil''<br />
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''Foto Steinbüchler''
  
Sepp Steinbüchler belegte diese Notwendigkeit mit einigen Zahlen aus der Pfaffenhofener Einwohnerstatistik. Demnach haben sich die Ausländerzahlen in Pfaffenhofen in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt, und im Jahr 2017 sind sie nochmals um 200 auf knapp 3.500 angestiegen. „Der Migrantenanteil steigt überproportional, und die Integrationsstelle ist notwendiger denn je“, betonte Steinbüchler und richtete einen dringenden Appell an den Stadtrat, wieder zwei Stellen zu besetzen.
 
  
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Das Fasten, so führte Bal aus, solle den Menschen körperlich und geistig reinigen und gesund machen und zugleich seinen Charakter stärken. Durch das Fasten vom Sonnenaufgang bis zum -untergang trainiere der Mensch, mit seinem Willen und seinem Verlangen umzugehen und sich zu zügeln. Dabei gehe es nicht nur um das körperliche Fasten, sondern auch um die Stärkung positiver Eigenschaften wie Ehrlichkeit oder Hilfsbereitschaft.
  
[[Bild:Ikvp_steinbuechler-gerstner-k.JPG | 400px]]
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Noch ein zweites gemeinsames Fastenbrechen wird es demnächst in der Pfaffenhofener Moschee geben: Vor dem Ende des Ramadan, der in diesem Jahr vom 16. Mai bis zum 14. Juni dauert, wollen die Jugendlichen der türkisch-islamischen  Gemeinde zu einem gemeinsamen Abendessen einladen.
 
 
''Sepp Steinbüchler dankt im Namen des IKVP Frau Gerstner''<br />
 
''Foto: E. Steinbüchler''
 
 
 
 
 
Dem schloss sich auch der städtische Integrationsreferent Reinhard Haiplik an, der sich in der Stadtratssitzung für die Beibehaltung von zwei Vollzeitstellen einsetzen will. Er bedankte sich bei Frederike Gerstner und ihren Kolleginnen für ihre unermüdliche Arbeit und erklärte: „Diesen drei Damen ist es mit zu verdanken, dass die negative Stimmung in Pfaffenhofen nicht so stark ist wie anderswo.“ Seiner Meinung nach wäre es ein fataler Fehler, eine Stelle zu streichen, denn das könnte schlimme Konsequenzen haben. „Stattdessen sollten wir aufbauen auf das, was geleistet wurde; in der Integration gibt es noch so viel zu tun“, betonte Haiplik. 
 
 
 
Als sehr erfreulich bezeichnete es Sepp Steinbüchler dagegen, dass der Landkreis eine Förderung des Bundes nutze und es im Landratsamt jetzt ein Sachgebiet Integration mit einer neuen Leiterin und einer zweiten Mitarbeiterin gebe.
 
 
 
Peter Sauer, der Leiter der vhs im Landkreis Pfaffenhofen, berichtete über die Deutsch-Förderung, deren Umfang im Landkreis deutlich gesteigert werden konnte. Derzeit gebe es 14 Integrationskurse mit 233 Teilnehmern. Zehn Integrationskurse seien heuer neu gestartet, davon zwei für Analphabeten, und neu sei auch ein weitergehender Kurs, in dem vor allem Deutsch für den Beruf unterrichtet werde.  
 
  
  
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== Zwei Junge syrische Familien auf Wohnungssuche ==
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== Internationales Kulturfest ==
 
 
Die Lage auf dem Immobilienmarkt in Pfaffenhofen ist sehr angespannt. Haben es schon Einheimische schwer, eine Mietwohnung zu finden, ist es für Ausländer noch viel schwieriger. Ein akuter Fall (Stand 1. August 2017) sind zwei junge syrische Familien – allesamt anerkannte Flüchtlinge –, die seit vielen Monaten jeweils in einem Zimmer auf engstem Raum leben. Trotz langer intensiver Suche bekommen sie einfach keine Wohnung.
 
 
 
  
[[Bild:familie-ahmad.jpg | 400px]]    [[Bild:familie-mahmoud.jpg | 400px]]
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Super Stimmung herrschte am Samstag, dem 5. Mai 2018, beim Internationalen  Kulturfest, zu dem der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 in die Aula des Schyren-Gymnasiums eingeladen hatte. Mitreißende Tänze und Lieder beeindruckten das Publikum und weckten vor allem bei den syrischen Zuschauern viele Emotionen. [[internationales kulturfest 2018|''' (mehr ...)''']]
  
''Ahmad (33) und Mahmoud (28) sind Brüder. Beide sind verheiratet, Ahmad hat zwei Kinder im Alter von sieben und zwei Jahren,''
 
''Mahmoud hat eine zweijährige Tochter.''<br />
 
''Fotos: E. Steinbüchler''
 
  
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[[Bild:friedenschor1.jpg| 300px]] ''Syrischer Friedenschor, Foto Steinbüchler''
  
Sie stammen aus Syrien und haben in Damaskus als Heizungstechniker gearbeitet. Mahmoud ist 2015 nach Pfaffenhofen gekommen, Ahmad folgte 2016, und seitdem sind sie beide auf Wohnungssuche. Unterstützt werden sie dabei von ihrer Schwester Wafaa, die ebenfalls in Pfaffenhofen lebt und vor ein paar Monaten in Eberstetten das arabische Restaurant „Sahara“ eröffnet hat. Aber auch sie war bisher erfolglos. Jetzt hat sie sich an den Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen gewandt, in der Hoffnung, dass Sepp Steinbüchler und seine Mitstreiter im Arbeitskreis Asyl etwas für ihre Brüder tun können. Steinbüchler besuchte die beiden Familien und zeigte sich sehr betroffen von ihrer Situation.
 
  
Die beiden Brüder wohnen mit ihren beiden Frauen und den drei Kindern in einer Pension neben dem arabischen Lokal in Eberstetten. Die Miete zahlt das Jobcenter. Jede Familie hat ein einziges Zimmer, also 18 oder 20 Quadratmeter für drei bzw. vier Personen. Eine eigene Küche haben sie nicht, sondern sie teilen sich die Gemeinschaftsküche im Erdgeschoss mit anderen Pensionsgästen. Aber essen können sie dort nicht: Sie müssen ihre Gerätschaften und die Zutaten immer zwei Stockwerke nach unten transportieren und dann das fertige Essen wieder nach oben ins Zimmer. Die Gemeinschafts-Waschmaschine ist derzeit defekt. Zum Waschen gehen die beiden jungen Frauen zu ihrer Schwägerin.
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Die beiden nächsten Veranstaltungen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen stehen schon in den nächsten Tagen auf dem Programm: Am Dienstag, 8. Mai, um 20 Uhr wird im CineradoPlex der Film „Ghostland – Eine Reise ins Land der Geister“ gezeigt. Und am Sonntag, 13. Mai, laden Flüchtlinge und Asylhelfer zum „Pakistan-Tag“ ein, der von 11 bis 19 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum stattfindet. Da gibt es ein Informations-Ausstellung, pakistanisches Essen und eine Wissens-Rallye für Kinder. Und Christine Scherg berichtet über „Freud und Leid bei der ehrenamtlichen Asylarbeit“. Ihr Vortrag beginnt um 11.30, 14.30 und 16.30 Uhr.   
 
 
Ahmad erzählt von seinem siebenjährigen Sohn: Oday geht in die erste Klasse der Niederscheyerer Schule, hat aber einfach keinen Platz und keine Ruhe, um seine Hausaufgaben konzentriert zu machen und zu lernen. Seine Matratze haben seine Eltern in eine dunkle Ecke ihres Zimmers, hinter einen Schrank, gelegt, damit er abends rechtzeitig einschlafen kann.
 
 
 
Beide Familien sind als Flüchtlinge anerkannt, und die beiden Männer besuchen einen Integrationskurs bei der vhs, während die Frauen bei den kleinen Kindern daheim sind. Nebenbei hätten Ahmad und Mahmoud gern einen Minijob, aber noch viel wichtiger wäre ihnen endlich eine richtige Wohnung. Die Miete würde das Jobcenter weiterhin bezahlen. Und nach dem Integrationskurs wollen Ahmad und Mahmoud sowieso  unbedingt arbeiten, um selbst genug Geld für sich, ihre Familien und angemessene Wohnungen zu verdienen.
 
 
 
Bei der Frage, ob sie gern zusammen bleiben oder lieber zwei getrennte Wohnungen hätten, schütteln sie den Kopf: Das wäre ihnen egal, eine große Wohnung für beide Familien wäre toll, aber auch zwei einzelne würden sie nur zu gern nehmen – Hauptsache, endlich eine ganz normale Wohnung!
 
 
 
Wer eine Wohnung zu vermieten hat und einer der beiden Familien – oder beiden – eine Chance geben will, kann sich an ihre Schwester Wafaa Abou Baker unter Tel. 0173 7455804 wenden. Sepp Steinbüchler ist unter Tel. 08441/800922 oder E-Mail an sepp.steinbuechler@gmx.de zu erreichen.   
 
  
  
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== Beeindruckendes Friedensgebet und Segnung „Baum der Religionen“ ==
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== Wichtiger Hinweis: Terminänderung bei den Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 ==
 
 
Es war beeindruckend und bewegend und es hatte auch einen höchst politischen Aspekt: Das erste gemeinsame Friedensgebet der Religionsgemeinschaften in Pfaffenhofen fand am 27. Juni am „Baum der Religionen“ im Bürgerpark statt. Der Internationale Kulturverein hatte dazu eingeladen und rund 200 Teilnehmer kamen. Die meisten von ihnen trugen sich zum Schluss auch in zwei Unterschriftenlisten ein, um zwei Aufrufe an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zu unterstützen gegen die Abschiebung von zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Gröbenzell nach Afghanistan und für den Nachzug von Familienangehörigen aus Kriegsgebieten.
 
 
 
 
 
[[Bild:voices-of-joy.jpg | 400px]]
 
 
 
''Gospelchor „Voices of Joy“''<br />
 
 
 
 
 
Musikalisch sehr schön gestaltet wurde das Friedensgebet vom Gospelchor „Voices of Joy“ unter der Leitung von Barbara Scheer. Zum krönenden Abschluss wurden 15 weiße Tauben fliegen gelassen „als Zeichen für die Hoffnung, dass keine Kampfflugzeuge mehr in den Himmel steigen, sondern Friedenstauben“, wie Pastoralreferent Sepp Steinbüchler es ausdrückte.
 
 
 
 
 
[[Bild:friedenstauben.jpg | 400px]]  [[Bild:friedenstauben2.jpg | 400px]]
 
  
''Weiße Tauben „als Zeichen für die Hoffnung, dass keine Kampfflugzeuge''<br />
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[[Bild:stempel-geaenderter_termin-drehung-minus15.png| 120px]]Leider müssen wir einen Veranstaltungstermin ändern, obwohl er bereits seit längerem überall veröffentlicht wurde (Flyer, Zeitungen...).
''mehr in den Himmel steigen, sondern Friedenstauben“''
 
  
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Die Veranstaltung von Hamideh Mohagheghi: '''"Frieden und Gewalt im Koran"''', die urspründlich am 19. Oktober um 19.30 Uhr im Rathaussaal stattfinden sollte, muss wegen Terminüberschneidung bei der Refrentin '''um eine Woche vorverlegt''' werden, d.h. '''auf Freitag, den 12. Oktober (Zeit und Ort bleiben gleich)'''.
  
Im Mittelpunkt des Friedensgebetes standen drei junge Männer aus Syrien – zwei Christen und ein Muslim –, die stellvertretend für alle Asylbewerber in Pfaffenhofen über die Gründe ihrer Flucht berichteten. Sharbel, Jakob und Adnan schilderten schier unvorstellbare Grausamkeiten und harte Schicksalsschläge und erzählten, dass sie schlaflose Nächte aus Angst um ihre Eltern und Geschwister haben. Ihre Ausführungen machten die Zuhörer sehr betroffen, ebenso wie zwei Fragen, die einer der Geflüchteten stellte: Warum dürfen sie ihre Familien nicht ins sichere Deutschland holen? Und warum liefert Europa immer noch Waffen an Krieg führende Länder? „Wir würden so gern wieder zurückgehen in unsere Heimat, wenn der Krieg endlich vorbei wäre“, erklärte Adnan.
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Das Programm (Stand April 2018) finden Sie im Detail auf der Seite [[Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 | Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018]].
 
 
Sepp Steinbüchler dankte den drei Asylbewerbern für ihren Mut, ihre Geschichte zu erzählen und ihre Fragen öffentlich zu stellen, und betonte: „Wenn das nicht laut gesagt wird, wird sich auch nichts ändern.“ Das Friedensgebet solle ein Zeichen der Solidarität sein, erläuterte Steinbüchler, und der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen habe die Patenschaft für den Baum der Religionen übernommen, um ein sichtbares Symbol für Völkerverständigung, Integration und das friedliche Zusammenleben der Religionen und Kulturen zu setzen. Der Wildkirschbaum war mit 98 bunten Bändern geschmückt, denn in Pfaffenhofen leben Menschen aus 98 Nationen. Die drei jungen Syrer banden nun noch drei schwarze Bänder dazu, im Gedenken an den Krieg und das Leid in ihrer Heimat.
 
 
 
 
 
[[Bild:schwarzes-band.jpg | 400px]]
 
 
 
''Schwarze Bänder zum Gedenken an das Leid in ihrer Heimat''
 
 
 
 
 
Gesegnet wurde der Baum von den Vertretern der katholischen, evangelisch-lutherischen und evangelisch-freikirchlichen Gemeinde und der neuapostolischen Kirche sowie von Muslimen und Buddhisten: Kaplan P. Antony Thattil, Claudia Johannsen, Pastor Lars Müller und Gemeindeleiter Volker Stagge sprachen den Psalm 1 der Bibel. Imam Ayhan Aydin und Jasmina Naguib Agha rezitierten die Sure 1 des Koran. Und Arthur Mayeer5 und Alan Whittaker lasen das „Metta-Sutta“, das „Gebet der Herzensgüte“.
 
 
 
 
 
[[Bild:gemeinde-vertreter.jpg | 300px]]  [[Bild:imam-gebet.jpg | 200px]] [[Bild:buddhisten-vertreter.jpg | 200px]]
 
 
 
''Segnung des Baumes durch die verschiedenen Vertreter der christlichen, muslimischen und buddhistischen Religion''
 
 
 
 
 
Mit Fürbitten und einer Stille, einem gemeinsamen Lied aller Teilnehmer und dem gemeinsam gesprochenen Gebet der Vereinten Nationen wurde die Veranstaltung abgerundet. Zum Abschluss ließen die Asylbewerber 15 weiße Tauben fliegen und Sepp Steinbüchler bedankte sich bei allen Mitwirkenden und Teilnehmern. „Wir wollen nichts vermischen, aber es gibt nicht nur ein Nebeneinander, sondern auch ein Miteinander“, betonte er, „und alle gemeinsam tragen wir die Verantwortung für die eine Welt.“
 
 
 
 
 
''Fotos: E. Steinbüchler''
 
  
  
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== Einladung: Friedensgebet und Segnung „Baum der Religionen“ ==
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== Ausstellung: Kunst Deines Nachbarn IV: Kunst aus Südosteuropa ==
  
Zu einem Friedensgebet mit Segnung des „Baumes der Religionen“ lädt der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen am Dienstag, 27. Juni um 18 Uhr in den Bürgerpark ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Asylbewerber, die aus Kriegsgebieten geflohen sind und über die Situation in ihrer Heimat und die Gründe für ihre Flucht berichten.
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Mit einer interessanten Vernissage wurde am Samstagabend, 21. April, die Ausstellung „Kunst aus Südosteuropa“ in der Reihe „Kunst deines Nachbarn“ in der Städtischen Galerie im Pfaffenhofener Haus der Begegnung eröffnet. Interessant ist auch die Ausstellung selbst, die noch bis zum 13. Mai läuft: Neben Werken von vier professionellen Künstlern werden auch Trachten, Gebrauchsgegenstände und Erinnerungsstücke gezeigt, die als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden.
  
Der Internationale Kulturverein hat die Patenschaft für einen „Baum der Religionen“ bzw. einen „Baum des Friedens“ im Bürgerpark, in unmittelbarer Nähe der neuen Ilmbrücke, übernommen. Die Wildkirsche soll als sichtbares Zeichen der Völkerverständigung und für das friedliche Zusammenleben der Religionen, Kulturen und der Integration dienen. Vertreter der christlichen, islamischen und buddhistischen Religionsgemeinschaften Pfaffenhofens werden den Baum am 27. Juni mit einem Gebet segnen.
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Drei Künstlerinnen – Beatrix Eitel, Ida Ozbolt und Eveline Reinholz – nahmen an der Vernissage teil und beantworteten auch Fragen der Besucher. Goran Zdravkovic konnte zur Ausstellungseröffnung nicht kommen.
  
Musikalisch gestaltet wird das Friedensgebet vom Gospelchor Voices of Joy unter der Leitung von Barbara Scheer. Durch die Veranstaltung führt Pastoralreferent Sepp Steinbüchler. Als Zeichen des Friedens lassen die Teilnehmer zum Abschluss weiße Tauben fliegen.
 
  
Der Baum der Religionen befindet sich auf dem Gelände der Gartenschau. Wer am Friedensgebet teilnehmen will und keine Tages- oder Dauerkarte der Gartenschau hat, muss keinen Eintritt zahlen. Ab 17.45 Uhr gibt es am Eingang zum Bürgerpark (Schlachthofstraße) kostenlose Teilnehmerbändchen, die dort gleich nach der Veranstaltung wieder abgegeben werden müssen.
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[[Bild:kunst-deines-nachbarn_2018-kuenstler-k.jpg | 300px]]
  
Mit dem Friedensgebet wollen der Internationale Kulturverein sowie die Religionsgemeinschaften ein Zeichen der Solidarität mit den Flüchtlingen aus Kriegsgebieten setzen. Auch alle Teilnehmer können ihre Solidarität bekunden, indem sie mit ihrer Unterschrift zwei Aufrufe an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages unterstützen: Da geht es zum einen um die konkrete Forderung, zwei jugendliche Flüchtlinge, die die Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell besuchen, nicht nach Afghanistan abzuschieben, und zum zweiten um die allgemeine Erlaubnis, dass jugendliche Flüchtlinge ihre Familien aus Kriegsgebieten nachkommen lassen können.
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''Carine Raskin-Sander (2. v. links) mit den drei ausstellenden Künstlerinnen<br />
 
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''Ida Ozbolt, Eveline Reinholz und Beatrix Eitel (von links)''<br />
Beispielhaft für die Geflüchteten aus den verschiedensten Ländern, die jetzt in Pfaffenhofen leben, werden drei junge Syrer – zwei  Christen  und ein Muslim - die Geschichte ihrer Flucht erzählen und so den Teilnehmern die dramatische Situation und das Leid der Menschen in Kriegsgebieten verdeutlichen.
 
 
 
 
 
 
 
'''Treffpunkt'''
 
 
 
'''Dienstag, 27. Juni um 18 Uhr im Bürgerpark am "Baum der Religionen"''' auf dem Gelände der Gartenschau.
 
 
 
 
 
[[Bild:Friedensbaum-k.JPG | 200px]]
 
 
 
''Diese Wildkirsche im Bürgerpark, in unmittelbarer Nähe der neuen Ilmbrücke,''<br />
 
''ist der „Baum der Religionen“ bzw. der „Baum des Friedens“, für den der''<br />
 
''Internationale Kulturverein Pfaffenhofen die Patenschaft übernommen hat.''<br />
 
 
''Foto: E. Steinbüchler''
 
''Foto: E. Steinbüchler''
  
  
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Musikalisch sehr ansprechend gestaltet wurde die Vernissage durch ganz unterschiedliche Liedbeiträge: '''Marita Emrich''' sang eine rumänische Ballade nach einer alten Melodie, zu der sie einen eigenen Text geschrieben hatte, in dem es um die Liebe zwischen Geschwistern ging. Sie war in rumänische Tracht gekleidet: ein Gewand, das sie von ihrer Mutter geerbt hat (das ebenso schön bestickte Erbstück von ihrer Großmutter hängt in der Ausstellung), und brachte den Besuchern so die Ursprünglichkeit ihrer Kultur nahe.
  
'''Wichtig''': Wer keine Tages- oder Dauerkarte der Gartenschau hat, erhält am Eingang zum Bürgerpark '''ab 17.45 Uhr kostenlos ein Teilnehmerbändchen''' (siehe oben)
 
  
'''Ausweichtermin bei schlechter Witterung: Dienstag, 4. Juli, 18.00 Uhr'''
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[[Bild:kunst-deines-nachbarn_2018-tracht-k.jpg | 300px]]
  
 
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''Marita Emrich mit den rumänischen Trachten ihrer Mutter und Großmutter''<br />
Der <html><a href="http://ikvp-paf.de/texte/Flyer_Friedensgebet-2017.pdf"> Flyer dazu kann hier heruntergeladen werden</a></html> (Dokument im PDF-Format, Dateigröße ca. 270 kB).
 
Beeindruckendes Friedensgebet und Segnung „Baum der Religionen“
 
 
 
 
 
[[#top|↑ nach oben]]
 
 
 
 
 
 
 
== Tisch der Religionen am 27.Juni 2017 ==
 
 
 
Nachdem alle mitbeteiligten Religionsgemeinschaften am Tisch der Religionen in Pfaffenhofen in den letzten Jahren sich vorgestellt haben, wollen wir beim nächsten Treffen am '''Dienstag, 27.Juni 2017 um 20.00 Uhr im Katholischen Pfarrheim, Scheyerer Straße 2, Pfarrsaal''' eine Zwischenbilanz ziehen, miteinander überlegen, wie es weitergeht und Vorschläge dazu von Ihnen sammeln und erste Entscheidungen für die Zukunft treffen.
 
 
 
Wir wollen uns bei einem kleinen Imbiss und Getränken weiter kennen lernen, ins Gespräch kommen und dabei folgende Punkte näher ansprechen:
 
 
 
Vorläufige Tagesordnung:
 
 
1. Begrüßung
 
2. Kurze Kennenlernrunde der „Neuen“
 
3. Rückschau und Zwischenbilanz
 
4. „Wie geht’s weiter?“
 
    - Vorschläge, Ideensammlung,
 
    - Beschluss für weiteres gemeinsames sich kennenlernen
 
5. Anträge, Termine, Wünsche, Sonstiges
 
 
 
 
 
[[#top|↑ nach oben]]
 
 
 
 
 
 
 
== Bei der Mitgliederversammlung 2017: Neuwahlen beim Internationalen Kulturverein ==
 
 
 
'''Sepp Steinbüchler bleibt Vorsitzender – Jasmina Naguib Agha und Temel Can als neue Stellvertreter gewählt'''
 
 
 
Sepp Steinbüchler führt auch in den nächsten zwei Jahren den Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen. In der Mitgliederversammlung am Dienstagabend im Hofbergsaal wurde er einstimmig in seinem Amt als 1. Vorsitzender bestätigt. Bei den Stellvertretern allerdings gibt es zwei neue Gesichter: Nachdem Hans-Günter Gessler und Manfred Büttner nicht mehr kandidiert hatten, wurden Jasmina Naguib Agha und Temel Can neu in den Vorstand gewählt.
 
 
 
 
 
[[Bild:ikvp_vorstand-2017.JPG  | 300px]]
 
 
 
''Der neue Vorstand des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen''<br />
 
''(von links):  Ardian Ndreka, Monika Schratt, Temel Can, Jasmina Naguib Agha,''<br />
 
''Reinhard Haiplik, Marita Emrich, Sepp Steinbüchler.''<br />
 
 
 
''Foto: Elisabeth Steinbüchler''
 
 
 
 
 
Die drei weiteren bisherigen Stellvertreter Marita Emrich, Monika Schratt und Ardian Ndreka wurden wiedergewählt und bleiben dem Vorstand erhalten, ebenso wie der Integrationsbeauftragte der Stadt Pfaffenhofen, Reinhard Haiplik, der dem Gremium kraft Amtes angehört. Als Kassenprüferinnen stellten sich wieder Renate Popp und Maria Yu zur Verfügung und sie wurden mit einem herzlichen Dankeschön für ihre bisherige Arbeit einstimmig wiedergewählt.
 
 
Sepp Steinbüchler bedankte sich herzlich bei Hans-Günter Gessler und Manfred Büttner, die beide dem Vorstand des Internationalen Kulturvereins seit seiner Gründung im Jahr 2009 angehört hatten, für ihr großes Engagement.
 
 
 
 
 
[[Bild:verabschiedung-hans-manfred.JPG  | 300px]]
 
 
 
''Sepp Steinbüchler (rechts) bedankte sich herzlich bei''<br />
 
''Hans-Günter Gessler (links) und Manfred Büttner''<br />
 
''für ihre engagierte Mitarbeit im Vorstand seit der''<br />
 
''Gründung des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen im Jahr 2009.''<br />
 
 
 
''Foto: Elisabeth Steinbüchler''
 
 
 
 
 
Er ging auf die viefältigen Tätigkeiten der beiden ein und nannte beispielhaft Gesslers erfolgreiches Nachhilfe-Projekt, mit dem Migrantenkindern beim Übertritt in weiterführende Schulen geholfen wurde, sowie Manfred Büttners Kompetenz in Sachen Menschenrechte durch seine langjährige Mitarbeit bei amnesty international. Manfred Büttner hat zudem die Homepage des Vereins aufgebaut (www.ikvp-paf.de), deren Pflege er auch weiterhin übernehmen will, und auch seine Mitarbeit in der Leitung des AK Asyl will er fortführen.
 
 
 
Sepp Steinbüchler bedauerte das Ausscheiden seiner beiden langjährigen Mitstreiter sehr, freute sich aber über die Bereitschaft zweier hochmotivierter Mitgleider, künftig in der Veeinsleitung mitzuarbeiten: Temel Can war bereits seit mehreren Jahren als Vertreter der türkisch-islamischen Gemeinde Ditib im Beirat des Internationalen Kulturvereins aktiv. Jasmina Naguib Agha hat eine deutsche Mutter und einen syrischen Vater, sie hat bis 2012 in Syrien gelebt und wohnt seit fünf Jahren mit ihrer Familie in Pfaffenhofen. Seitdem ist sie hier in der Flüchtlingsarbeit engagiert, vor allem als Dolmetscherin, und sie gehört der arabischen Frauengruppe A Sayel an.
 
 
Auch die Mitglieder des Beirates galt es zu wählen bzw. zu bestätigen und dies sind: Shemsi Haziri und Shaban Muli (Albanisch-Deutscher Kulturverein Sali Çekaj), Ugur Yürekten (Türkisch-Islamische Gemeinde DiTiB), Fatiha Boulla (Frauengruppe A Sayel), Wafaa Abou Baker (Gruppe Al Salam), Gabi Dettke und Manfred Büttner (AK Asyl), Oanh Nguyen (Asiengruppe), Sepp Steinbüchler (AK Christlich-Islamischer Dialog), Michaela Greguletz (Caritas), Peter Sauer (vhs), Emilie Bergmeister (KEB), Claudia Johannsen und Hannelore Fallmann (Evangelisch-Lutherische Gemeinde),  Wolfgang Böhm (Neuapostolische Kirche), Sonja Preller (Bündnis für Familie im Landkreis Pfaffenhofen).
 
 
 
 
 
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== Mitgliederversammlung im März 2017: Rückblick auf starke Leistungen und Aussicht auf große Herausforderungen ==
 
 
 
Interkulturelle und interreligiöse Arbeit sowie Integration hat sich der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen seit seiner Gründung im Jahr 2009 auf seine Fahnen geschrieben. Er versteht sich als Interessenvertretung der hier lebenden Migranten und leistet seit fünf Jahren mit seinem AK Asyl und vielen ehrenamtlichen Asylhelfern wertvolle Flüchtlingsarbeit. Mit dem Abebben der Flüchtlingswelle, so erklärte der Vorsitzende Sepp Steinbüchler am 28. März 2017 in der Mitgliederversammlung im Hofbergsaal, will der Verein sein Augenmerk künftig wieder verstärkt auf Migranten legen, „weil aus Asylbewerbern ja auch wieder Bürger der Stadt werden“.
 
 
 
„Wir sind in einer Umbruchsituation“, erläuterte Sepp Steinbüchler und meinte damit auch seine ganz persönliche Situation, die sich in einigen Monaten deutlich auf den Kulturverein auswirken wird: Als Pastoralreferent in der katholischen Stadtpfarrei St. Johannes Baptist geht er Ende August 2017 in den Ruhestand. Einen Nachfolger in der Pfarrei wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Seine bisherige hauptamtliche interreligiöse, interkulturelle und integrative Arbeit im Auftrag des Bistums Augsburg fällt damit weg.
 
 
 
Wie bisher wird Sepp Steinbüchler zwar den Internationalen Kulturverein weiter ehrenamtlich leiten, aber der Umfang seiner Arbeit wird ab September deutlich abnehmen. Außerdem braucht der Verein dann eine Geschäftsstelle, und dafür bietet sich momentan nur die räumlich sehr beengte Anlaufstelle des AK Asyl im ehemaligen Rot-Kreuz-Haus an. 
 
 
 
Bevor die Vorstandswahlen durchgeführt wurden (siehe gesonderten Eintrag oben), gaben Sepp Steinbüchler und seine Vorstandkollegen einen umfassenden Tätigkeits- und Kassenbericht für die letzten zwei Jahre. Ein Schwerpunkt lag auf der Flüchtlingsarbeit, da ab dem Herbst 2015 Hunderte von Asylbewerbern nach Pfaffenhofen kamen und im AK Asyl und zeitweise auch im AK Asyl-Erstaufnahme jeweils über 100 Ehrenamtliche aktiv waren. Steinbüchler richtete ein herzliches Dankeschön an alle Asylhelfer und wies auf die Anlaufstelle des AK Asyl hin, in der die AK-Leiterin Gabi Dettke immer montags zwischen 9 und 11 Uhr Sprechzeiten für Asylhelfer und Asylbewerber anbietet.
 
 
 
Als weitere Höhepunkte des Jahres 2015 nannte Steinbüchler die Eröffnung der Moschee an der Hohenwarter Straße und das große Interkulturfestival auf dem Pfarrplatz. Im Jahr 2016 gab es dann wieder eine Veranstaltungsreihe „Interkulturelle und Interreligiöse Tage“, die im zweijährigen Turnus stattfindet. Absoluter Höhepunkt war das Albanische Fest mit der Aufstellung der Mutter-Teresa-Figur auf dem Pfarrplatz und der großen Albanischen Nacht. Viel Aufmerksamkeit zog auch die Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“ auf sich, die diesmal Afrika im Fokus hatte und wieder von Carine Raskin-Sander kuratiert wurde.
 
 
 
Im Gespräch, so erläuterte Sepp Steinbüchler, ist der Internationale Kulturverein noch mit Ditib wegen der künftigen Besetzung der Stelle des Imam: Während der jeweilige Vorbeter der türkisch-islamischen Gemeinde bisher immer nur für zwei Jahre aus der Türkei nach Pfaffenhofen gekommen sei und auch kaum Deutsch gesprochen habe, hoffe man jetzt – da es eine eigene Moschee gebe –, dass der künftige Imam vier oder fünf Jahre hier bleiben könne. „Auch hier sind wir in einer Umbruchsituation, und die nehmen wir als Herausforderung wahr“, meinte Sepp Steinbüchler.
 
 
 
Reinhard Haiplik, der Integrationsreferent des Stadtrats, wies auf die Integrationsstelle hin, die die Stadt Pfaffenhofen Anfang 2016 geschaffen hat und in der die Mitarbeiterinnen wertvolle Arbeit leisten. Er erinnerte an kurzzeitige Bestrebungen, einen Integrationsbeirat zu gründen, die aber vor ein paar Jahren schnell wieder fallen gelassen wurden. „Diese Idee sollte man wieder aufgreifen und mit Nachdruck verfolgen“, meinte Haiplik, denn „Integration darf keine Phrase sein. Und auch wenn sich in Pfaffenhofen viele vorbildlich engagieren, gibt es noch viel zu tun.“
 
 
 
Was in den nächsten Monaten zu tun ist bzw. an Veranstaltungen geplant ist, stand als Nächstes auf der Tagesordnung. Der Kulturverein lädt auf der Gartenschau an vier Tagen zu internationalen Märchen ein. Wie Monika Schratt erläuterte, werden am 2. und 30. Juni sowie 15. Juli und 18. August Märchen aus jeweils zwei Ländern erzählt. Geplant sind türkische, kroatische, koreanische, spanische, deutsche, englische und italienische Geschichten für Kinder und Erwachsene.
 
 
 
Ebenfalls auf der Gartenschau, und zwar am „Baum der Religionen“ im Bürgerpark,  wird es am 27. Juni um 18 Uhr ein Friedensgebet geben, an dem sich verschiedene Kirchen und Religionsgemeinschaften beteiligen und der Gospelchor „Voices of Joy“ mitwirkt. Wie Sepp Steinbüchler erläuterte, lädt die katholische Stadtpfarrei im Anschluss zum „Tisch der Religionen“ ins Pfarrzentrum ein. Temel Can sprach im Auftrag von Ditib eine Einladung zum Fastenbrechen aus, das am Abend des 29. Mai in der Moschee stattfindet. Die städtische Integrationsstelle, so erläuterte Frederike Gerstner, plant für Juli einen internationalen Frauenbegegnungsabend und freut sich über weitere Interessentinnen, die sich an der Vorbereitung beteiligen wollen. 
 
 
 
 
 
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== Neujahrsempfang der Religionen im Januar 2017 ==
 
 
 
„Flüchtlinge und Asylbewerber. Aufgaben, Herausforderungen und Perspektiven für Religionsgemeinschaften und Kommunen in der heutigen Gesellschaft“ – unter dieses Thema stellte die Katholische Stadtpfarrei St. Johannes Baptist ihren diesjährigen Neujahrsempfang der Religionen im Januar 2017. Pastoralreferent Sepp Steinbüchler als Beauftragter für den Interreligiösen Dialog konnte dazu am Freitagabend Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften und des Internationalen Kulturvereins sowie den Zweiten Bürgermeister Albert Gürtner und den Integrationsbeauftragten Reinhard Haiplik im Pfarrsaal begrüßen.
 
 
 
Referent des Abends war Diakon Ralf Eger, der diözesane Flüchtlingsbeauftragte im Bistum Augsburg, und er machte sich für eine „Begegnung auf Augenhöhe“ mit den Flüchtlingen und ein klares Bekenntnis zur Menschlichkeit und gegen Rassismus stark.
 
 
 
 
 
[[Bild:neujahrsempfang-2017.JPG | 300px]]
 
 
 
''Beim Neujahrsempfang der Religionen in der katholischen Stadtpfarrei Pfaffenhofen''<br />
 
''(von links): der diözesane Flüchtlingsbeauftragte Ralf Eger, Pfarrer Albert Miorin''<br />
 
''und Pastoralreferent Sepp Steinbüchler.''<br />
 
 
 
''Foto: Elisabeth Steinbüchler''
 
 
 
 
 
Pastoralreferent Sepp Steinbüchler, der zugleich Vorsitzender des Internationalen Kulturvereins ist, erläuterte, dass es derzeit etwa 200 Flüchtlinge und Asylbewerber in Pfaffenhofen gibt. Untergebracht sind sie dezentral in 14 Unterkünften und begleitet werden sie von etwa 100 ehrenamtlichen Asylhelfern unter der Leitung von Gabi Dettke im AK Asyl des Internationalen Kulturvereins. Auch einige Religionsgemeinschaften engagieren sich in der Asylarbeit, wie Sepp Steinbüchler an einigen positiven Beispielen aufzeigte: So gibt es in der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde das One-World-Café mit monatlichen Treffen und einer Fahrrad-Reparaturwerkstatt. Die Freie Christengemeinde „Lebendiges Wort“ lud zusammen mit den Baptisten an Heiligabend Flüchtlinge, Alleinerziehende und Obdachlose zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier in ihre neuen Gemeinderäume ein. Als besonders großzügige Gastgeber erwiesen sich im Sommer 2016 die Mitglieder der türkisch-islamische Gemeinde Ditib: Während des Ramadan luden sie vier Wochen lang jeden Abend rund 150 Asylbewerber zum gemeinsamen Abendessen in die Moschee ein.
 
 
 
Neben der Integration sei es eine wichtige Herausforderung der Zukunft, die Asylhelfer zu begleiten und zu unterstützen, meinte Steinbüchler: „Ich wünsche mir, dass wir offen bleiben, mit offenen Herzen und offenen Türen“.
 
 
 
„Es ist schon Tradition, dass die Stadtpfarrei zum Neujahrsempfang der Religionen einlädt, aber es soll nicht Routine werden“, erklärte Albert Gürtner in seinem Grußwort. „Es ist immer noch etwas Besonderes, dass wir uns treffen – gerade in einer Zeit, die von Unsicherheit und Vorurteilen geprägt ist“, fügte er hinzu und betonte: „Es ist wichtig, dass wir offen bleiben und dass wir im Gespräch bleiben.“ Neben ihren seelsorgerischen Aufgaben, so Gürtner weiter, stehen die Kirchen und Religionsgemeinschaften auch vor einer großen sozialen Herausforderung. Er dankte allen, die den Asylbewerbern vorbehaltlos entgegengehen und sich für Integration einsetzen.
 
 
 
„Flucht ist nicht nur DAS Thema der Jahre 2015 und 2016; Flucht ist ein Menschheitsthema durch alle Jahrhunderte“, betonte Diakon Ralf Eger. Und auch wenn es immer heiße, „das war damals etwas ganz anderes“, seien die Beweggründe, die Schwierigkeiten und die Ängste doch immer die gleichen. „Die Menschen kommen zu uns, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft sehen.“ Es sei wichtig, globale Zusammenhänge und politische Hintergründe im Auge zu behalten und die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen. „Wir sind nicht unschuldig an den Situationen in den Herkunftsländern. Und wer liefert die Waffen in Kriegsgebiete?“
 
Die Religionsgemeinschaften, so forderte der Flüchtlingsbeauftragte, müssten sich der Integration bzw. der Inklusion verschreiben. Dabei gab er der Inklusion den Vorzug, da keine Assimilation verlangt werde, sondern Vielfalt und Diversität vorausgesetzt und sogar gewünscht seien. „Die Geflüchteten sollen nicht ‚ganz Deutsch‘ werden, sondern sie sollen an unserer Gesellschaft teilhaben können, denn Kulturen und Religionen können viel voneinander lernen“, führte Ralf Eger aus. Dabei gehe es um die Anerkennung der Person, des einzelnen Menschen, also um eine Begegnung auf Augenhöhe.
 
 
 
Als weitere große Aufgabe der Religionsgemeinschaften bezeichnete der Diakon das Eintreten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. In diesem Zusammenhang komme der interreligiösen Arbeit eine wichtige Rolle als Brückenbauer zu, denn „was ich kenne, muss ich nicht fürchten“.
 
 
 
Die Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Waltraud Daniel bedankte sich mit kleinen Geschenken bei dem Referenten sowie den beiden Flötistinnen Angelika und Kornelia Walter, die den Abend musikalisch umrahmten, und sie lud die Vertreter der verschiedenen Konfessionen und Religionsgemeinschaften zum Kennenlernen und zu Gesprächen am Büfett ein.
 
 
 
 
 
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== Internationaler Kulturverein Pfaffenhofen eröffnet Anlaufstelle für Flüchtlinge und Ehrenamtliche ==
 
 
 
Der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen hat jetzt eine Anlaufstelle, vor allem für seinen Arbeitskreis Asyl, eingerichtet. Im ehemaligen Rot-Kreuz-Haus an der Ecke Rot-Kreuz-Straße/Kapellenweg hat der Verein im Lauf des Jahres 2016 ein Büro eingerichtet, in dem Gabi Dettke, die Leiterin des AK Asyl, jetzt regelmäßige Sprechstunden anbietet.  [[AK-Aktuelles#Internationaler Kulturverein Pfaffenhofen eröffnet Anlaufstelle für Flüchtlinge und Ehrenamtliche | '''(mehr ...)''']]
 
 
 
 
 
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== Albanisch-deutscher Kulturverein Sali Çekaj Pfaffenhofen feiert mit mehreren Hundert Gästen ==
 
 
 
Die Unabhängigkeit von Albanien feiert der albanisch-deutsche Kulturverein Sali Çekaj jedes Jahr mit mehreren Hundert Gästen aus der weiten Umgebung. Gespräche und Begegnungen, vor allem aber Musik und Tanz stehen dabei im Mittelpunkt.
 
 
 
Am 3. Dezember 2016 stand die 104-Jahr-Feier auf dem Kalender und dazu konnten der Vereinsvorsitzende Osman Ferizi und Gazmend Dashi sowie die Moderatorin Fiolla Haziri rund 400 Besucher in der Mehrzweckhalle Niederscheyern begrüßen, darunter auch Idriz Zeqiraj, den Vorsitzenden der Demokratischen Liga des Kosovo in München, und Sepp Steinbüchler, den Vorsitzenden des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen.
 
 
 
Idriz Zeqiraj ging auf die Geschichte Albaniens und die Unabhängigkeitserklärung des Jahren 1912 ein, als Albanien sich vom damaligen Osmanischen Reich löste. Sepp Steinbüchler sprach Sali Çekaj seine Anerkennung für die wertvolle Mutter-Teresa-Figur aus, die der Verein im Juni auf dem Pfarrplatz aufgestellt hatte. Auch Osman Ferizi dankte allen Spendern, die mitgeholfen hatten, die mehr als 20.000 Euro teure Bronzefigur zu finanzieren.
 
 
 
 
 
[[Bild:Salicekaj1-k.jpg | 300px]]  [[Bild:Salicekaj2-k.jpg | 300px]]
 
 
 
''Die Kinder und Jugendlichen des Vereins Sali Çekaj machten den Zuschauern viel Freude mit albanischen Volkstänzen.''<br />
 
 
 
''Fotos: E. Steinbüchler''
 
 
 
 
 
Bevor die Besucher – und hier vor allem die festlich gekleideten Frauen und Mädchen – selbst auf die Tanzfläche gingen, zeigten die Kinder- und Jugendtanzgruppen des Vereins in ihren schönen Trachten traditionelle albanische Tänze. Etwa 25 Mädchen und Buben des Vereins treffen sich regelmäßig im Pfaffenhofener Kolpinghaus, wo sie unter der Leitung von Shemsi Haziri Volkstänze einstudieren.
 
 
 
 
 
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== Der Arbeitskreis Asyl braucht immer noch Verstärkung, Ehrenamtliche Helfer dringend gesucht ==
 
 
 
Der AK Asyl im Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen braucht dringend Verstärkung. Die Zahl der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich um die dezentral in 14 verschiedenen Wohnungen und Häusern in der Stadt untergebrachten Flüchtlinge kümmern, reicht nicht mehr aus. Manche Ehrenamtliche sind sehr engagiert, aber manche brauchen unbedingt Entlastung. Mehrere frühere Helfer sind weggezogen bzw. können aus beruflichen oder persönlichen Gründen nicht mehr mitarbeiten. So gibt es in ein paar Unterkünften derzeit gar keine ehrenamtlichen Betreuer. [[AK-Aktuelles#Der Pfaffenhofener AK Asyl braucht immer noch Verstärkung, Ehrenamtliche Helfer dringend gesucht | '''(mehr ...)''']]
 
 
 
 
 
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== Mitgliederversammlung am 9. Nov. 2016, Rückblick und Ausschau ==
 
 
 
Seit seiner Gründung im Jahr 2009 versteht sich der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen als Interessenvertretung der hier lebenden Migranten. Interkulturelle und interreligiöse Arbeit sowie Integration hat er sich auf seine Fahnen geschrieben. Angesichts steigender Flüchtlingszahlen wurde 2012 der [[AK-Aktuelles | AK Asyl]] als Arbeitskreis im Kulturverein gegründet. Und mit der Flüchtlingswelle 2015, so berichtete der Vorsitzende Sepp Steinbüchler jetzt in der Mitgliederversammlung, hat die Asylarbeit nicht nur den AK, sondern auch den Vereinsvorstand mit vielen Verwaltungsaufgaben massiv in Beschlag genommen.
 
 
 
Die Hilfsbereitschaft der Pfaffenhofener drückte sich im vergangenen Jahr zum Einen in der großen Zahl von ehrenamtlichen Asylhelfern im Erstaufnahmelager auf der Trabrennbahn aus sowie auch in einer großen Spendenbereitschaft. Insgesamt 17.600 Euro an Spenden gingen 2015 beim Kulturverein ein – ein Großteil davon ausschließlich für Asylarbeit –, doch im Jahr 2016 kann davon keine Rede mehr sein. „Seit Februar 2016 gehen fast keine Spenden mehr ein“, erklärte Kassiererin Marita Emrich.
 
 
 
Gleichzeitig ist auch die Zahl der Ehrenamtlichen drastisch zurückgegangen: Seit im April diesen Jahres die Trabrennbahn geräumt ist, haben die meisten der dort tätigen Helfer ihre Arbeit eingestellt. Dabei bräuchte der AK Asyl, der sich um die dezentral in Pfaffenhofen untergebrachten Flüchtlinge kümmert, dringend Verstärkung.
 
 
 
Für die Trabrennbahn hatte der Internationale Kulturverein im Oktober 2015 einen eigenen AK Asyl Erstaufnahme gegründet, der jetzt offiziell aufgelöst wurde. Manche Ehrenamtlichen, die im Erstaufnahmelager im Einsatz waren, haben immer noch Kontakt zu „ihren“ Asylbewerbern, die mittlerweile in München, Eichstätt oder anderen Städten im ganzen Umkreis wohnen. Einige andere sind jetzt in den dezentralen Unterkünften aktiv. Die allermeisten aber haben leider ihre Tätigkeit eingestellt.
 
 
 
Eine wichtige Rolle hat auch die türkisch-islamische Gemeinde DiTiB bei der Betreuung der Asylbewerber auf der Trabrennbahn übernommen: Während des Ramadan wurden jeden Abend rund 150 Personen zum Essen in der Moschee an der Hohenwarter Straße eingeladen.
 
Neben der Asylarbeit hat der Internationale Kulturverein im vergangenen Jahr und auch  2016 eine Reihe weiterer Aufgaben und Aktivitäten absolviert. In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte Sepp Steinbüchler an das Interkulturfestival mit über 1000 Besuchern, das im Sommer 2015 auf dem Pfarrplatz stattfand und vom Kulturverein zusammen mit der arabischen Gruppe A Sayel durchgeführt wurde: „Das war das erste große Fest, bei dem sich alle Kulturen der Stadt präsentiert haben.“
 
 
 
Elf Veranstaltungen wurden seit April im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2016 durchgeführt, die zwölfte und letzte steht am 22. November auf dem Kalender, wenn Carine Raskin-Sander im evangelischen Gemeindezentrum eine Einführung in die afrikanische Kunst gibt. Auch die Ausstellung „Die Kunst deines Nachbarn“, die Carine Raskin-Sander bereits zum dritten Mal kuratierte, hatte sich im Frühjahr mit Kunst aus Afrika beschäftigt. Dabei entstand auch der Wunsch einiger Migranten aus Afrika, sich regelmäßig zu treffen, um zu tanzen und ihre Kultur zu pflegen. Derzeit wird noch ein Raum für diese Gruppe gesucht.
 
Die mit Abstand größte interkulturelle Veranstaltung war im Juni das deutsch-albanische Fest mit Aufstellung der Mutter-Teresa-Statue des albanisch-deutschen Kulturvereins Sali Çekaj. „Das war eine riesengroße Leistung von Sali Çekaj und ein tolles Fest mit vielen internationalen Gästen“, betonte Steinbüchler. Viel Anklang fand auch das Gastspiel „Bavaturka“ der Unterbiberger Hofmusik und abgerundet wurde die Veranstaltungsreihe durch mehrere interreligiöse Dialog-Veranstaltungen – mal christlich islamisch, mal christlich-buddhistisch.
 
 
 
„Wir möchten die interreligiöse Arbeit weiter vorantreiben, weil der Dialog fundamentalistischen Tendenzen entgegenwirkt “, erklärte Sepp Steinbücher. So plant er die Gründung eines christlich-islamischen Gesprächskreises. Außerdem soll es im künftigen Bürgerpark auf dem Gartenschau-Gelände einen „Baum der Religionen“ bzw. „Baum des Friedens“ geben. Steinbüchler zitierte den Theologen Hans Küng: „Es gibt keinen Frieden zwischen den Nationen ohne Frieden zwischen den Religionen. Es gibt keinen Frieden zwischen den Religionen ohne den Dialog der Religionen.“ Außerdem plant der Kulturverein für die Gartenschau Auftritte von Folkloregruppen sowie das Erzählen internationale Märchen, auch für Erwachsene.
 
 
 
„Die Stadt Pfaffenhofen weiß, welch wertvolle Arbeit der Internationale Kulturverein bei der Integration leistet“, erklärte der Integrationsreferent Reinhard Haiplik. Der Stadtrat unterstütze den Verein daher mit jährlichen Zuschüssen und die Stadt habe jetzt auch hauptamtliche Kräfte für Integration eingestellt. Frederike Gerstner, die seit Februar hier tätig ist, stellte die bisherigen Aktivitäten und Projekte der Integrationsstelle vor, die sich vor allem als Netzwerk- und Anlaufstelle für Menschen mit Migrationshintergrund noch weiter ausbauen will.
 
 
 
 
 
[[Bild:Ehrungen-ikvp-2016.JPG | 300px]]
 
 
 
''Ehrungen beim Internationalen Kulturverein (v. l.):'' <br />
 
''Gabi Dettke, Manfred Büttner, Maria Yu, Sepp Steinbüchler,'' <br />
 
'' Marita Emrich, Renate Popp.'' <br />
 
'' Foto: E. Steinbüchler''
 
 
 
 
 
Zum Abschluss bedankte Sepp Steinbüchler sich bei einigen Mitgliedern, deren Aufgabenfeld in den letzten Monaten besonderen Einsatz erforderte: AK Asyl-Leiterin Gabi Dettke, Manfred Büttner, Kassiererin Marita Emrich und die beiden Kassenprüferinnen Renate Popp und Maria Yu freuten sich über Blumen und ein Geschenk.
 
 
 
 
 
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== Hinweis zum Shop-Angebot beim Bildungsspender ==
 
 
 
'''Amazon''' hat zum 30.9.2016 die Kooperation mit allen Charity-Plattformen beendet und streicht damit sein Engagement im gemeinnützigen Bereich drastisch zusammen. Damit endet die Kooperation des Bildungsspenders mit Amazon. Wir empfehlen Ihnen, beim Bildungsspender die Produktsuche und den dazugehörigen Preisvergleich auszuprobieren. Sie werden feststellen, dass Sie in den meisten Fällen Ihr gewünschtes Produkt nicht nur bei einem anderen Shop, sondern in vielen Fällen sogar zu einem günstigeren Preis als bei Amazon finden können. Der Link zur Produktsuche beim Bildungsspender ist https://www.bildungsspender.de/ikvp/productsearch.
 
 
 
 
 
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== Pfaffenhofener Gebets- und Meditationsgruppen stellten sich vor ==
 
 
 
Der Themenabend „Gebet und Meditation im Christentum und Buddhismus“ bot am 13. Oktober 2016 im Festsaal des Rathauses den richtigen Rahmen nicht nur für einen Vortrag von Professor Stefan Bauberger (siehe gesonderter Bericht unten), sondern auch für das Kennenlernen mehrerer örtlicher Gebets- und Meditationsgruppen.
 
 
 
Verschiedene christliche und auch buddhistische Gruppen gibt es in und um Pfaffenhofen, und einige von ihnen stellten sich an diesem Abend vor. Als wichtiges gemeinsames Element, das von allen praktiziert wird, nannte Pastoralreferent Sepp Steinbüchler, der Organisator und Moderator des Abends, die Stille. „In der vollkommenen Stille hört man die ganze Welt“, zitierte er Kurt Tucholsky.
 
 
 
 
 
[[Bild:bauberger-alle-2016.JPG|300px | ]]
 
 
 
''Das Bild zeigt von links:'' <br />
 
''Ludwig Schafft, Hans Schlatterer, Prof. Dr. Stefan Bauberger, Heinz Roiger,''<br />
 
''Dagmar Muggenthaler, Peter Dorn, Beate Niedermeier, Sepp Steinbüchler.''<br />
 
 
''Foto: E. Steinbüchler''
 
''Foto: E. Steinbüchler''
  
  
Eine '''offene Zen-Gruppe''' unter der Leitung von Franz Sendtner stellte Peter Dorn kurz vor. Gemeinsames Sitzen und Schweigen, dazwischen meditatives Gehen und zum Abschluss das Lesen von Literatur des Zen-Buddhismus stehen auf dem Programm der Treffen, an denen alle Interessierten teilnehmen können. Jeden Freitagabend (außer in den Ferien) trifft sich die Gruppe um 20 Uhr im Meditationsraum des katholischen Pfarrheims Pfaffenhofen.
+
Modern und temperamentvoll präsentierte sich dagegen die aus Kroatien stammende Sängerin '''Lea Heib''', die von '''Reiner Kuhwald''' am Akkordeon ebenso mitreißend begleitet wurde.
  
Der Buddhist Ludwig Schafft präsentierte den '''Verein Buddhayana''', der vor 20 Jahren in Stadel bei Waidhofen einen alten Stadel in ein Meditationshaus mit Übernachtungstrakt umgebaut hat, das auch häufig für Seminare und Besuche genutzt wird. Jeden Dienstag um 18.45 Uhr treffen sich Mitglieder und Interessierte hier zur Meditation und zum Lesen buddhistischer Texte.
 
  
Drei '''Taizégruppen''' gibt es in Pfaffenhofen, und sie verstehen sich nicht als Konkurrenten, sondern sie ergänzen sich und laden abwechselnd in ihre verschiedenen Räume ein. Taizélieder, Zeiten der Stille sowie Texte und eventuell Gespräche bilden das Programm der Taizéabende. Ein Höhepunkt ist dabei die gemeinsame „Nacht der Lichter“, die heuer am 13. Dezember 2016 um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist stattfindet.  
+
[[Bild:kunst-deines-nachbarn_2018-musiker-k.jpg | 300px]]
  
Beate Niedermeier und Hans Schlatterer stellten die drei Gruppen kurz vor. Bereits seit 1994 gibt es die Taizégruppe der evangelischen Gemeinde. Sie trifft sich zweimal im Monat freitagabends in der Kreuzkirche. Seit 2004 gibt es den „Oasenabend“ im katholischen Pfarrheim Pfaffenhofen, der immer am 2. oder 3. Dienstag im Monat stattfindet. Und seit 2010 lädt auch die Pfarrei Niederscheyern sechsmal im Jahr zum Taizégebet in die Niederscheyerer Kirche ein.
+
''Die Sängerin und Galeristin Lea Heib mit Reiner Kuhwald am Akkordeon''
 
 
Ein '''„Christlich-Buddhistisches Center“''' hat Dagmar Muggenthaler an der Spitalstraße 1 eröffnet. Zusammen mit dem buddhistischen Meditationslehrer Heinz Roiger aus Fürstenfeldbruck lädt sie an bestimmten Terminen zu Meditationsabenden ein. Die nächsten Treffen sind am 28. Oktober und 25. November 2016 jeweils um 19.30 Uhr.
 
 
 
 
 
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== Bericht zu "Gebet und Meditation im Christentum und Buddhismus" ==
 
 
 
'''Vortrag von Professor Stefan Bauberger mit Vorstellung Pfaffenhofener Gruppen'''
 
 
 
„Das war keine leichte Kost, sondern eine Herausforderung“, resümierte Sepp Steinbüchler, Pastoralreferent der katholischen Stadtpfarrei St Johannes Baptist und Vorsitzender des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen, am Ende des Vortragsabends am 13.10.2016 im Festsaal des Rathauses. Bei dieser letzten großen Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2016 referierte Professor Dr. Stefan Bauberger SJ über „Gebet und Meditation im Christentum und Buddhismus“. Im Anschluss stellten sich mehrere Pfaffenhofener Gebets- und Meditationsgruppen den 70 interessierten Besuchern vor (siehe gesonderten Bericht oben) und es gab Gelegenheit zu Fragen, Diskussionen und Gesprächen.
 
 
 
Stefan Bauberger ist katholischer Priester und Jesuit, hat in Physik promoviert, in Philosophie habilitiert und ist zugleich autorisierter Zen-Meister. An der philosophisch-theologischen Ordenshochschule München ist er als Professor für Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie tätig und gleichzeitig Lehrbeauftragter für Fragen des Buddhismus. Im Jahr 2011 hat er das Meditationshaus „Nordwald-Zendo“ in Spiegelau im Bayrischen Wald gegründet, das er auch leitet.
 
 
 
Schon als Jugendlicher, so erzählte Bauberger, sei er durch den Jesuiten Pater Lassalle, der als katholischer Missionar und buddhistischer Zen-Meister im japanischen Hiroshima wirkte, mit der Zen-Meditation in Berührung gekommen. Heute finden viele Christen eine Bereicherung ihres Gebets- und Glaubenslebens durch Übungen der Zen-Meditation oder anderer buddhistischer Meditationsweisen. In seinem Vortrag verglich Bauberger Gebet und Meditation in Christentum und Buddhismus und setzte sie miteinander in Beziehung.
 
 
 
 
 
[[Bild:bauberger-2016.JPG|300px | ]]    [[Bild:bauberger-sepp-2016.JPG|300px | ]]
 
 
 
''„Gebet und Meditation im Christentum und Buddhismus“ war das Thema am 13.10.2016 im Pfaffenhofener Rathaus.''<br />
 
''Unsere Bilder zeigen von links: Prof. Dr. Stefan Bauberger am Pult und Sepp Steinbüchler mit Prof. Dr. Stefan Bauberger.''<br />
 
 
''Foto: E. Steinbüchler''
 
''Foto: E. Steinbüchler''
  
  
Die Begegnung von Christentum und Buddhismus bezeichnete Stefan Bauberger als „epochales Ereignis“, denn da passiere eine Veränderung, „die für beide Religionen unumkehrbar ist und ins Herz der beiden Religionen eindringt“. So sei die Meditation schon Teil des Christentums geworden, aber auch im Buddhismus habe es – angeregt durch christliches soziales Engagement – Veränderungen gegeben in Richtung Solidarität mit Armen und Bedürftigen. „Das ist doch die Idealform von interreligiösem Dialog“, betonte Professor Bauberger, denn „durch die Begegnung mit einer anderen Weltsicht kann man sich verändern, ohne dass man so werden muss wie der andere“.  
+
Die Vernissage bildete auch den Auftakt zu den Interkulturellen und Interreligiösen Wochen des Internationalen Kulturvereins. Reinhard Haiplik, der Integrationsreferent des Stadtrats, bedankte sich bei '''Carine Raskin-Sander''', die nun bereits zum vierten Mal eine Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“ kuratiert. „Diese Ausstellungen eröffnen neue Perspektiven in die Kultur von Menschen, die seit Jahren bei uns leben“, erklärte Haiplik und ging kurz auf die komplexe und komplizierte Geschichte von Albanien, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien ein, die kulturelle Unterschiede aufweisen – und immer noch Vorurteile gegeneinander haben.
  
Wenn heute das Christentum bisweilen als naiv bezeichnet werde und der Buddhismus als viel abgeklärter und moderner, gehe das an der Realität im „gelebten“ Buddhismus vorbei, meine Bauberger: „Laien-Buddhisten üben ihre Religion ähnlich aus wie Christen“, erklärte er und nannte Gebete, Rituale und sogar Reliquienverehrung als Beispiele für solche Gemeinsamkeiten.  
+
Carine Raskin-Sander erläuterte, dass die meisten Leihgaben aus Kroatien und Serbien stammen und damit slawisch geprägt sind. In diesen Ländern sei die slawische Volkskunst noch sehr präsent und sie habe auch einen Einfluss auf die Volkskunst der Nachbarkulturen in Rumänien und Albanien: „Diese Kulturen haben sich gegenseitig bereichert; wir zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den drei Kulturkreisen.
  
Auch die Stille – bei den Christen von jeher in der Anbetung, bei den Buddhisten in der Meditation – ist ein wichtiges gemeinsames Element. Bauberger ging auf die Zen-Meditation ein, die mit langem Schweigen und stillem Sitzen „eine harte Sache“ sei: „Das ist der Tod des Ego und eine echte Herausforderung“. Er bezeichnete Meditation als „Gebet ohne Rede, ohne Zweck, ohne Ego-Struktur“. Dabei gehe es darum „zu erkennen, dass es hinter den relativen Problemen etwas Absolutes gibt“, auch wenn man dieses Absolute – oder Göttliche – niemals ganz erfassen oder definieren könne. Allerdings, so Bauberger weiter, „entspricht es nicht unserem Menschsein, nur in der Stille zu bleiben“. Somit gebe es auch keinen Widerspruch zwischen Gebet und Meditation, sondern eine gegenseitige Ergänzung. Und natürlich sei es in jedem Fall wichtig, sich der Welt wieder zuzuwenden und sich gestärkt den Herausforderungen des Alltag zu stellen.
+
Sehr unterschiedlich sind auch die Werke der vier professionellen Künstler, die in der Ausstellung zu sehen sind.  
  
 +
'''Beatrix Eitel''' stammt aus Siebenbürgen in Rumänien. In der Städtischen Galerie zeigt sie kleine künstlerische Stickbilder, gerahmt in CD-Hüllen, in denen sie der traditionellen Stickarbeit aus Rumänien eine zeitgemäße reduzierte Umsetzung gegenüberstellt.
  
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'''Eveline Reinholz''' ist ebenfalls Deutsch-Rumänin. Auf diese deutsch-rumänische Tradition baut auch die dreiteilige Skulptur, die sie eigens für diese Ausstellung gefertigt hat und die vom Plisseerock der Landestracht ihrer Großmutter inspiriert ist.
  
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'''Ida Ozbolt''' stammt aus Kroatien und zeigt ungewöhnliche, dreidimensionale Bilder in einer besonderen Draht-Technik, die ihre Experimentierfreude, aber auch ihre Traumwelten und Sehnsüchte offen legen.
  
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'''Goran Zdravkovic''', Künstler mit serbischen Wurzeln, war von 2001 bis 2004 stellvertretender Vorsitzender des damaligen Kunstvereins Pfaffenhofen. In der aktuellen Ausstellung zeigt er drei Ölbilder, darunter auch ein Selbstporträt.
  
== Gebet und Meditation im Christentum und Buddhismus ==
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Die Ausstellung läuft noch bis einschließlich 13. Mai. Eine Führung durch die Ausstellung wird am Sonntag, 6. Mai um 17 Uhr angeboten. Außerdem sind alle Interessierten am '''6. Mai um 16 Uhr''' zu einer '''Veranstaltung „Märchen und Musik aus Südosteuropa“ in der Galerie''' eingeladen.
  
„Gebet und Meditation im Christentum und Buddhismus“ heißt die letzte große Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2016 des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen.
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Die Städtische Galerie im Haus der Begegnung ist Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet, sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.  
 
 
 
 
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Professor Dr. Stefan Bauberger von der philosophisch-theologischen Ordenshochschule München spricht am Donnerstag, '''13. Oktober 2016''', ab 19.30 Uhr im Festsaal des Rathauses. Im Anschluss stellen sich verschiedene Pfaffenhofener Gebets- und Meditationsgruppen vor. [[Vortrag Bauberger | '''(mehr ...)''']]
 
  
  
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== Islambeauftragter Dr. Oechslen zu Gast in Pfaffenhofen: „Es geht um das Bemühen zu verstehen“ ==
+
== Mitgliederversammlung, März 2018 ==
  
Ein hochbrisantes Thema – die Gewalt im Islam – war Anlass für einen Vortrag, zu dem der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen im Rahmen seiner Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2016 den Islambeauftragte der Evangelischen Landeskirche, Dr. Rainer Oechslen, eingeladen hatte. Sein Referat beschäftigte sich aber ebenso mit der Gewalt im Christentum und trug den Titel „Koran und Bibel: Quellen des (Un-)Heils?“.  
+
Die Vorbereitung der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen, die vor zehn Jahren erstmals stattgefunden haben und 2018 zum sechsten Mal durchgeführt werden, stand am 21. März 2018 im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen. Aber auch der Rechenschaft- und Kassenbericht sowie die Entlastung des Vorstands wurden abgewickelt.
  
  
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''Syrischer Friedenschor''<br />
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''Foto: E. Steinbüchler''
  
In Pfaffenhofen gibt es seit zehn Jahren den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen unter der Leitung von Pastoralreferent Sepp Steinbüchler, katholischer Theologe und Vorsitzender des Internationalen Kulturvereins. Über 1.000 Muslime gibt es schon seit Jahren in Pfaffenhofen, erläuterte Steinbüchler, und hinzu kommen in jüngster Zeit noch rund 250 Flüchtlinge und Asylbewerber, von denen die meisten Sunniten sind. „Der Anlass für den heutigen Vortrag ist hochpolitisch“, erklärte Steinbüchler mit Blick auf den IS-Terror und zunehmende Ängste und Unsicherheiten „Aber auch in der Vergangenheit des Christentums wurde Gott oft missbraucht für Gewalt und Kriege“, erinnerte Steinbüchler und leitete damit zu der Frage über, ob Religion als solche gefährlich sei und ob Gewalt womöglich durch Bibel und Koran gefördert werde.
 
  
Dieser Frage ging Dr. Rainer Oechslen in seinem Vortrag nach, den er den 60 Zuhörern im Festsaal des Rathauses als „so etwas wie Bibel- und Koranarbeit oder wie eine ganz ausführliche Predigt“ ankündigte. Sowohl aus der Bibel als auch aus dem Koran zitierte er ausgewählte Stellen, die mit Gewalt zu tun haben, und legte sie aus. Was aus dem Zusammenhang gerissen brutal und gewalttätig erscheint, ist nämlich ganz anders zu verstehen, wenn man den Kontext und die Hintergründe kennt. Hinzu kommen noch falsche oder zweideutige Übersetzungen, die oft zu Missverständnissen führen.
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Damit aus der Fremdheit einer Religion keine Fremdenfeindlichkeit wird: der Internationale Kulturverein macht sich für Begegnung und Kennenlernen stark. [[MV2018|''' (mehr ...)''']]
 
 
So seien mit den oft zitierten „Ungläubigen“ keineswegs alle Christen und Juden gemeint, sondern alle „Undankbaren“, die nicht für die Schöpfung Gottes dankbar seien. Immerhin steht ja auch im Koran: „Unser Gott und euer Gott sind einer. Ihm sind  wir ergeben.“
 
 
 
Nur wer sich intensiv und lange mit den Schriften beschäftige, könne die oft schwierigen Texte wirklich erfassen, meinte Dr. Oechslen. Und gerade der Koran sei nicht leicht zu verstehen: „Das ist nicht Prosa, sondern Poesie und auf Anhieb ebenso schwer zu begreifen wie manche Gedichte.“ Oder, wie ein Zuhörer es ausdrückte: „An diesen Texten muss man länger kauen.“
 
 
 
In der bekannten Bibelstelle „Auge um Auge, Zahn um Zahn...“ im Alten Testament gehe es keineswegs um Rache oder grausame Bestrafung, sondern um einen finanziellen Schadenersatz für verschiedene Verletzungen, stellte der evangelische Theologe und Islam-Experte klar. „Das muss man juristisch begreifen, es ist eine Art Sozialgericht.“ Auch im Neuen Testament gibt es ähnliche Stellen und sogar in der Bergpredigt ist vom Ausreißen des eigenen Auges und vom Abhacken der eigenen Hand die Rede. „Stünde das im Koran, würde Frau von Storch sagen, das muss man wörtlich nehmen“, meinte Rainer Oechslen mit Blick auf die Berliner AfD-Chefin. Dabei bedeute diese Bibelstelle vielmehr, dass mancher Entschluss und mancher Verzicht so weh tun könne wie körperlicher Schmerz.
 
 
 
Ursprünglich, so führte Dr. Oechslen aus, habe Mohammed mit seiner Lehre Frieden stiften wollen. Er sei zwar kein Pazifist gewesen und habe Widerstand erlaubt, aber Angriffskrieg und Friedensbruch verboten. Als „Kern des Islam“ bezeichnete der Referent das Bemühen auf dem Weg Gottes, die Gottergebenheit und die Dankbarkeit für die Schöpfung. Zudem appelliere der Koran an die Vernunft des Menschen.
 
 
 
„Friedlich liest sich anders“, hielt ein Zuhörer dagegen und Oechslen stellte klar, dass er nichts beschönigen wolle, sondern dass es ihm in diesem Vortrag um die Auslegung der Schrift gehe. „Ich möchte auf die Wurzeln zurückgreifen und eine Vertiefung in die derzeitigen Diskussionen bringen.“ Zumeist gehe es auch gar nicht um Religion, sondern um politische Machtspiele, um gesellschaftliche und kulturelle Hintergründe, meinte er und betonte: „Terror ist ein Zeichen der Schwäche, nicht der Stärke. Der IS ist im Irak auf dem Rückzug – jetzt versuchen sie, den Terror nach Europa zu bringen.
 
 
 
Auf Integrationsprobleme in Deutschland – auch ganz konkret in Pfaffenhofen – angesprochen, meinte Dr. Oechslen: „Viele Migranten leben noch, symbolisch gesprochen, mit gepackten Koffern. Wir müssen das Signal geben: Ihr müsst Eure Identität nicht überbetonen, Ihr müsst Euch nicht verschleiern, damit wir Euch akzeptieren.“ Für ein besseres Miteinander sei eine Fortsetzung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs ganz wichtig. „Und vor allem geht es um das Bemühen zu verstehen."
 
  
  
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== Vernissage zur Ausstellung "Die Kunst deines Nachbarn III, Afrikanische Kunst" ==
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== Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 ==
  
Ungewohnte Einblicke in eine andere Welt gibt die „Kunst deines Nachbarn“, die in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung bis 16.5.2016 zu sehen ist. Afrikanische Kunst ist diesmal das Thema der Ausstellung, die im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Tage des Internationalen Kulturvereins läuft.
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„Miteinander Frieden suchen“: Unter diesem Thema stehen die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018, die der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen in Zusammenarbeit mit mehreren Mitveranstaltern organisiert. Eine Reihe vielversprechender Einzelveranstaltungen stehen auf dem Programm, das sich auf die Monate April bis Juli konzentriert, mit einem interessanten „Nachschlag“ im Oktober/November.  
  
[[Bild:afrika1.JPG|300px | ]]  [[Bild:afrika2.JPG|300px | ]]  [[Bild:afrika3.JPG|300px| ]]  [[Bild:afrika4.JPG|300px | ]]
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Die Interkulturellen und interreligiösen Wochen 2018 finden in diesem Jahr nicht in einem zusammenhängenden Block statt, sondern sind über das Jahr 2018 zeitlich verteilt.
  
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Mit viel Musik, Tanz und Kunst, Filmen und Vorträgen sowie internationalen Begegnungen und Moschee-Führungen haben die Interkulturellen Wochen in Pfaffenhofen viel zu bieten. Sie laden zu interessanter Unterhaltung, vor allem aber auch zum gegenseitigen Kennenlernen ein, um mehr Verständnis und ein besseres Miteinander über alle Ländergrenzen und Nationalitäten hinweg  zu fördern und somit zur Integration beizutragen.
  
So ungewohnt die ausgestellten Figuren, Masken und Bilder für uns sind, so „anders“ war auch der Blick in die Runde bei der Vernissage am Freitagabend: Über 100 Besucher drängten sich in der Galerie und darunter waren etwa 30 Schwarzafrikaner, teilweise in wunderschönen, farbenfrohen Gewändern. Weit gespannt wurde auch der Bogen bei der musikalischen Umrahmung des Abends: Nach zauberhaften Klängen und Gesängen von Tormenta Jobarteh und seiner „Kora“, einer 21-saitigen Harfenlaute, bot die Gruppe Tamatogo aus Geisenfeld mitreißende Trommelmusik, bei der auch getanzt wurde.
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Herzstück der Veranstaltungsreihe ist das große Internationale Kulturfest am 5. Mai, bei dem der Syrische Friedenschor aus München, die aus Syrien stammende Tänzerin Mouna Sabbagh, orientalische und brasilianische Tanzgruppen des Tanzstudios Scherg sowie die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Albanisch-Deutschen Kulturvereins Sali viel Schwung auf die Bühne bringen.  
  
So riesig der „schwarze Kontinent“ ist, so vielfältig und unterschiedlich sind auch die afrikanischen Kulturen. Die Ausstellung vermittelt einen kleinen Eindruck davon: Neben den bekannten Masken, die wir für „typisch afrikanisch“ halten, sowie Gefäßen, Figuren und Objekten aus dem Privatbesitz afrikanischer Mitbürger hängen auch zwei Bilder von Asylbewerbern.
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Dabei ist das Publikum nicht nur zum Zuschauen eingeladen, sondern es spielt die Hauptrolle, wenn es zwischen und nach den Darbietungen um Begegnungen und Gespräche am internationalen Buffet geht. Alle Interessierten sind dazu am Samstag, 5. Mai, ab 16 Uhr bei freiem Eintritt in die Aula des Schyren-Gymnasiums eingeladen.
  
Außerdem beteiligen sich drei Berufskünstler, die auch bei der Vernissage anwesend waren, mit sehr unterschiedlichen Werken: Vivian Timothy, die aus Nigeria stammt, zeigt traditionelle Muster und das Bild einer afrikanischen Weberin in Acryl. Rawle Harper, der in Oberpaindorf lebt und als Lehrbeauftragter an der Kunstakademie in München tätig ist, hat zwei ebenso großformatige wie großartige Kohlezeichnungen mit den Titeln „Krieg“ und „Vergewaltigung“ gefertigt. Daneben präsentiert die Ingolstädter Künstlerin Beate Diao, deren Mann aus dem Senegal stammt, sehr ansprechende Skulpturen und Lichtobjekte.
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Den Auftakt der Interkulturellen Wochen bildet aber bereits ab dem 21. April die neue Ausstellung in der Reihe „Kunst deines Nachbarn“, die diesmal die Kunst aus Südosteuropa zum Thema hat.  
  
Carine Raskin-Sander, aus Frankreich stammende Künstlerin mit Wohnsitz in Hettenshausen, hat die spannende Ausstellung nach langer Vorarbeit, zahlreichen Gesprächen und langwierigen Recherchen zusammengestellt. Sie bedankte sich bei allen Helfern, dem Internationalen Kulturverein und seinem AK Asyl sowie der Stadt Pfaffenhofen für die Unterstützung und vor allem bei vielen in und um Pfaffenhofen lebenden Afrikanern, die ihr ihr Vertrauen geschenkt und Kunstwerke zur Verfügung gestellt haben.
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Weiter geht das Programm mit dem Internationalen Kulturkino im CineradoPlex: Am 24. April wird der Film „Felicité“ gezeigt, am 8. Mai folgt „Ghostland“.
  
Ein besonderes Dankeschön gilt allerdings der Organisatorin selbst, wie Reinhard Haiplik in seiner Eröffnungsrede betonte. Nach türkischer und asiatischer Kunst ist die jetzige Ausstellung bereits die dritte in der Reihe der „Kunst deines Nachbarn“, die Carine Raskin-Sander sehr aufwendig und sehr erfolgreich kuratiert hat. Haiplik wünschte der Ausstellung, die „ein Glanzpunkt der Interkulturellen Tage“ ist, dass sie für manche Pfaffenhofener „eine Initialzündung“ werden könnte, um sich mit afrikanischer Kunst und Kultur zu beschäftigen.
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Ins Frauencafé lädt die Caritas am 26. April um 9.30 Uhr interessierte Frauen aller Nationalitäten ein. Dabei wird das Thema „Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung“ besprochen.  
Neben Bildender Kunst und Musik ist auch die Dicht- und Erzählkunst in Afrika weit verbreitet. Tormenta Jobarteh, der in Gambia aufgewachsen ist, entführte die Besucher der Vernissage in das Reich afrikanischer Geschichten, Mythen und Gesänge. Er verzauberte sie mit seinem virtuosen Spiel auf der Kora, einer aus einem Kürbis gebauten und mit Kuhhaut bezogenen „magischen Harfe“.
 
  
Viel Applaus gab es auch für Germaine und Christelle, die ein Gedicht von Léopold Sédar auf Französisch und Deutsch vortrugen. Interessante Erläuterungen zu zwei großen Figuren, die den Ausstellungsraum dominieren, gab die Galeristin Margit Büchler. Weitere Erklärungen für alle Interessierten gibt es an den beiden nächsten Sonntagen, 1. und 8. Mai, jeweils um 16 Uhr bei Führungen durch die Ausstellung. Am 8. Mai um 16 Uhr bietet Margit Büchler außerdem eine allgemeine Einführung in die afrikanische Kunst.
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Ebenfalls noch im April – bevor Mitte Mai der Fastenmonat Ramadan beginnt – feiert die türkisch-islamische Gemeinde DiTiB Pfaffenhofen ihre Frühjahrs-Kermes. Am Samstag und Sonntag, 28./29. April, jeweils von 11 bis 21 Uhr sind Besucher in der Moschee an der Hohenwarter Straße willkommen. Jeweils um 14 und 18 Uhr werden kostenlose Führungen durch das Kulturzentrum und den wunderschön gestalteten Gebetsraum angeboten. Ergänzt wird das Programm mit türkischem Essen.
  
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Weitere Veranstaltungen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 sind  der Pakistan-Tag am 13. Mai, das Internationale Frauenfrühstück am 18. Mai, das Friedensgebet am Baum der Religionen im Bürgerpark am 27. Juni und das Picknick im Interkulturgarten am 14. Juli. Im Herbst geht es dann weiter mit einem Vortrag der Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi über „Frieden und Gewalt im Koran“ am 19. Oktober, dem „Tisch der Religionen“ am 7. November und einem abschließenden Kindertag „Erzähl eine Geschichte!“ am 17. November.
  
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Das Programm finden Sie im Detail auf der Seite [[Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 | Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018]] und zusammengefasst unter [[Termine | Termine des IKVP]].
  
 
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Unter dem folgenden Link erreichen Sie den  <html><b>
 
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<a href="http://ikvp-paf.de/texte/Flyer_interkulturelle_Wochen-2018.pdf">Flyer für die Interkulturellen Wochen 2018</a></b>
== Großes Lob für Auftaktveranstaltung zu den Interkulturellen und Interreligiösen Tagen 2016 ==
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</html> (PDF-Dokument mit 3,2 MB, Dateiname: Flyer_interkulturelle_Wochen-2018.pdf) zum Herunterladen.
 
 
Die Auftaktveranstaltung zu den Interkulturellen und Interreligiösen Tagen 2016 wurde am 8.4.2016 von der Unterbiberger Hofmusik mit ihrem Programm "Bavaturka" und einem Gastmusiker, dem Ud-Virtuosen (orientalische Laute) Şeref Dalyanoğlu gestaltet.    Ralph Steffen, Medienhaus Kastner, beschreibt den gelungenen Abend in seinem [http://www.hallertau.info/index.php?StoryID=64&newsid=93891 Artikel "Vom Zwiefachen zum türkischen Tango"].
 
  
  
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== AK Asyl braucht Verstärkung: Ehrenamtliche Mitarbeiter in Pfaffenhofen gesucht! ==
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== Zehn Jahre Sali Çekaj ==
  
Die Asylhelfer in Pfaffenhofen brauchen Verstärkung: Der AK Asyl im Internationalen Kulturverein sucht dringend neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. [[AK-Aktuelles#Dringend Helfer gesucht! | '''(mehr ...)''']]
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Der albanisch-deutsche Kulturverein Sali Çekaj Pfaffenhofen ist zehn Jahre alt. Mit 250 Gästen aus ganz Deutschland und der Schweiz, aus Albanien und dem Kosovo feierte  der Verein am 11. Februar 2018 sein Jubiläum in der bis auf den allerletzten Platz besetzten Turnhalle der Joseph-Maria-Lutz-Grundschule. Auch eine Reihe von Ehrengästen konnten der Vorsitzende Osman Ferizi und der Moderator des Nachmittags, Hajriz Mamaj aus Berlin, begrüßen, darunter u.a. die Generalkonsuln des Kosovo und Albaniens, den Vorsitzenden der Paneuropa Jugend Bayern, Christian Hofer, sowie Donika Gervalla, die Vorsitzende der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK) in Deutschland. [[Sali Cekaj ist zehn Jahre alt | '''(mehr ...)''']]
  
  
[[#top|↑ nach oben]]
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[[Bild:salicekaj2018_1.jpg | 400px]]
  
 
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''Die Kinder- und Jugend-Tanzgruppe brachte Schwung in die Jubiläumsfeier von Sali Çekaj''<br />
 
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''Foto: E. Steinbüchler''
== Interkulturelle und Interreligiöse Tage 2016 ==
 
 
 
„Sich neu verstehen lernen“: Unter dieses Motto stellt der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen seine Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2016. Dabei wird es diesmal keine geballte Veranstaltungsreihe über wenige Wochen geben, sondern die Termine werden übers Jahr verteilt – allerdings mit einem Schwerpunkt in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten.
 
 
 
Unter dem folgenden Link erreichen Sie den <html><b><a href="http://ikvp-paf.de/texte/Flyer-interkulturelle-Tage-2016.pdf"> Flyer für die interkulturellen Tage 2016</a></b></html> (ein PDF-Dokument mit ca. 1,8 MB, Dateiname: Flyer-interkulturelle-Tage-2016.pdf) zum Herunterladen.
 
 
 
[[Interkult und Interrel Tage 2016 | '''(mehr zum Kernprogramm)''']]
 
  
  
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== Von Pakistan nach Bayern: Kennenlernfest ==
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== Terminplan für die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 ==
  
[[Bild:kennenlernfest-2.jpg|300px | Kennenlernfest]]  [[Bild:kennenlernfest-9.jpg|300px | Kennenlernfest]]
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Die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 stehen unter dem Thema: "Miteinander Frieden suchen“.
 
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Der Veranstalter ist wie immer der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen e.V.
 
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In einer Asylbewerberunterkunft in Pfaffenhofen, in der seit November 60 Pakistani untergebracht sind, gab es für Helfer, Bewohner, Nachbarn im Februar 2016 ein Kennenlernfest. [[AK-Aktuelles#Kennenlernfest | ''' (mehr ...)''']]
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Es sind bereits zwölf Veranstaltungen fest geplant, weitere sind in Planung und Vorbereitung. [[Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 | '''(mehr ...)''']]
  
  
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== Die Spendensumme für die Ohren-OP von Mohammed ist seit 1.2.2016 erreicht! ==
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== Planung der Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2018  ==
  
Der Aufruf zu Spenden für die Ohren-OP von Mohammed aus Somalia vom November 2015 war erfolgreich. Die notwendige Summe ist durch Ihre Spenden erreicht.  
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Im Zwei-Jahres-Rhythmus führt der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen seit 2008 Interkulturelle und Interreligiöse Wochen durch. Die Veranstaltungsreihe für 2018 ist längst in Vorbereitung, aber fehlende Räumlichkeiten bzw. laufende Um- und Neubauten machen die Planung teilweise sehr schwierig. Das Schyren-Gymnasium wird 2018 renoviert und es ist auch noch nicht bekannt, wann die Aula der neuen Mittelschule zur Verfügung steht. Hinter manchen Veranstaltungen stehen daher noch dicke Fragezeichen.
  
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Ein Theater-Gastspiel der Berliner Compagnie und ein jüdisch-arabisches Konzert müssen daher, wie Sepp Steinbüchler bedauernd feststellte, eventuell ausfallen bzw. verschoben werden. vhs-Leiter Peter Sauer fügte hinzu, dass auch die internationalen Kochkurse, die vor allem bei deutschen Teilnehmern immer auf großes Interesse stoßen, nicht angeboten werden können, weil die Küche der ehemaligen Theresia-Gerhardinger-Schule geschlossen wird und die neue Küche der neuen Grund-und Mittelschule noch nicht fertig ist.
  
[[Bild:mohammed-op.jpg | Mohammed aus Somalia]]
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Einige andere Veranstaltungen unter dem Motto „Miteinander in Frieden leben“ konnte Sepp Steinbüchler aber für den Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten und den Herbst 2018 in Aussicht stellen:  
  
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* Die Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“, kuratiert von Carine Raskin-Sander, hat Rumänien zum Thema und läuft vom 21. April bis 13. Mai in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung. Die Vernissage ist am 20. April um 19.30 Uhr.
  
Dafür allen Spendern an dieser Stelle herzlichen Dank. [[AK-Aktuelles#Spendenaufruf: MOHAMMED BRAUCHT IHRE HILFE! (November 2015) | ''' (mehr ...)''']]
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* Zwei ganz verschiedene Filme über Afrika zeigt Peter Dorn in Zusammenarbeit mit der vhs und dem CineradoPlex: „Felicité“ am 24. April und „Ghostland – Reise ins Land der Geister“ am 8. Mai.
  
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* Ein Internationales Kultur- und Begegnungsfest geht am 5. Mai in der Aula des Schyren-Gymnasiums über die Bühne.
  
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* Das Friedensgebet am Baum der Religionen im Bürgerpark findet am 27. Juni um 19 Uhr statt (bei schlechtem Wetter am 4. Juli).
  
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* Zum „Tisch der Religionen“ lädt diesmal voraussichtlich die Stadt ein. Das Thema könnte „Grundgesetz und Religionsfreiheit“ heißen. Für einen Vortrag im Rahmen des christlich-islamischen Dialogs konnte die muslimische Theologin und Professorin für Koranwissenschaften an der Universität Paderborn, Hamideh Mohagheghi, gewonnen werden. Sie spricht am 19. Oktober im Festsaal des Rathauses.
  
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* Ein „Wandelkonzert“ mit Musik in vielen Räumen soll im Haus der Begegnung stattfinden. Der Eine-Welt-Laden lädt dabei ins Eine-Welt-Café ein.
  
== Sparda-Bank spendet 5.000 Euro für Integrations- und Flüchtlingsarbeit ==
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* Die Neuapostolische Kirche plant einen Kinderkunsttag.
  
Die Integrations- und Flüchtlingsarbeit des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen unterstützt die Sparda-Bank mit 5.000 Euro. Nachdem Hermann Klement (rechts), der Leiter der Sparda-Bank-Geschäftsstelle Pfaffenhofen, bereits 5.000 Euro an den Verein „Familien in Not“ übergeben hatte, überreichte er jetzt die gleiche Summe an den Vorsitzenden des Internationalen Kulturvereins, Sepp Steinbüchler (links). Das Geld stammt aus dem Etat des Gewinn-Sparvereins, mit dem die Sparda-Bank München ihren Kunden einen zusätzlichen Anreiz zum Sparen bietet und zugleich Gewinne und Spenden ausschüttet. Wie Sepp Steinbüchler erläuterte, wird der Internationale Kulturverein einen Teil der 5.000 Euro für seine Asylarbeit und einen Teil für die Interkulturellen Veranstaltungen des Jahres 2016 verwenden.  
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* Die Caritas lädt gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Frauenraum“ zu einem großen Frauenfrühstück ein.  
  
 
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* In der Moschee finden voraussichtlich das Fastenbrechen, ein Tag der offenen Tür und ein Kalligraphie-Kurs statt.  
[[Bild:Spende-sparda-2015-12-k.JPG|300px|]] ''Foto: E. Steinbüchler''
 
 
 
 
 
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== Ab Januar 2016 neue Anlaufstelle beim IKVP ==
 
 
 
Um den Mitgliedern des Vereins, Migranten und Asylbewerbern eine Anlaufstelle bieten zu können, hat der Kulturverein einen '''Raum im früheren BRK-Haus an der Rot-Kreuz-Straße''' gemietet. Hier sollen künftig regelmäßige Sprechstunden für Gespräche, Beratungen usw. angeboten werden.
 
Die Stadt Pfaffenhofen unterstützt die Arbeit des Internationalen Kulturvereins und seines AK Asyl mit jährlichen Zuschüssen.
 
  
  
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== Artikel der beiden Vorjahre ==
[[Fortsetzung|Weitere Artikel (Fortsetzung)]]
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Beiträge, die in der Regel aus den beiden Vorjahren sind, finden Sie unter [[Fortsetzung|weitere Artikel (Fortsetzung)]].
  
  
== Archiv ==
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== Ältere Artikel ==
 
Noch ältere Artikel können im [[Archiv|Archiv]] nachgelesen werden.
 
Noch ältere Artikel können im [[Archiv|Archiv]] nachgelesen werden.
  
 
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Version vom 15. Oktober 2018, 14:12 Uhr

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Bedeutende Islam-Theologin referierte in Pfaffenhofen

Texte aus dem Koran in heutige Zeit übertragen

Sie kennt praktisch jede Stelle im Koran auswendig, die mit Gewalt zu tun hat, denn sie arbeitet an ihrer Dissertation zum Thema „Gewalt im Koran“: Hamideh Mohagheghi, aus dem Iran stammende Juristin, islamische Theologin und Religionswissenschaftlerin erwies sich bei ihrem Vortrag in Pfaffenhofen als absolute Expertin für das brisante Thema „Frieden und Gewalt im Koran“.

Der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen hatte im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 zu dem Vortrag am 12. Oktober 2018 eingeladen. Der Vorsitzende Sepp Steinbüchler, katholischer Diplom-Theologe, begrüßte die Referentin sowie rund 70 interessierte Zuhörer im Festsaal des Rathauses. Er stellte Hamideh Mohagheghi kurz vor (siehe weiter unten), die in Fachkreisen absolut anerkannt ist und u.a. auch bereits bei Evangelischen Kirchentagen und Katholikentagen referiert hat.

Religion, so betonte Hamideh Mohagheghi gleich zu Beginn ihrer Ausführungen, sei nicht primär der Grund für die derzeitigen Konflikte, Kämpfe und Kriege. Die Ursachen seien vielmehr sehr komplex, zumeist gehe es um soziale Ungerechtigkeiten oder um machtpolitische Bestrebungen. Soziale Gerechtigkeit ist auch ein wichtiges Thema im Koran, führte sie aus, denn Gott gebiete Gerechtigkeit, Gutes tun und Nächstenliebe. Mit Hilfe einer Präsentation zeigte sie verschiedene Suren im Koran oder auch alte Überlieferungen auf, in denen es um Gewalt geht. Um diese Texte zu verstehen und richtig zu interpretieren, müsse man - genau wie beim Lesen der Bibel – unbedingt berücksichtigen, in welcher Zeit sie geschrieben wurden, welche geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe eine Rolle spielten.

Dann werde aus dem oft völlig falsch zitierten „Aufruf zum Töten der Ungläubigen“ eine ganz andere Botschaft. So rufe der Koran keineswegs zur Gewalt auf, sondern er sage vielmehr: Kämpfen darf man nur zur Verteidigung; wenn ein Kampf unvermeidlich ist, muss man sich an Regeln halten; und nach dem Kampf soll man barmherzig sein. Zwar gehe der Koran nicht ganz so weit wie die Bibel, die – neben vielen Passagen, in denen es um Gewalt geht – dazu aufruft, den Feind zu lieben. Aber der Koran appelliert an die Muslime, aus Feindschaft Versöhnung zu machen.

Ebenfalls steht dort geschrieben, dass man Kindern, Alten, Kranken, Unbeteiligten und auch der Umwelt nicht schaden darf, erläuterte Hamideh Mohagheghi und folgerte: „Mit den modernen Kriegswaffen dürfte kein Muslim Krieg führen, denn das kann nicht in Gottes Namen sein.“ Der Koran fordere die Muslime vielmehr auf, Hungrige zu speisen, Frieden zu verbreiten, also soziale Verantwortung zu übernehmen. „Hunger zulassen – das erlaubt unser Glaube nicht: meiner nicht und Ihrer auch nicht“, erklärte die Referentin. Die Frage eines Zuhörers, wie sie damit leben könne, dass z. B. die Zerstörung des Jemen von den Saudis und den Iranern unterstützt werde, beantwortete sie mit einem „sehr schwer“ und einer Gegenfrage: „Wie kann Deutschland damit leben, Waffen an die Saudis zu liefern?“

Eine ganze Reihe von Zuhörern hatte Fragen an die Referentin und so schloss sich eine lebhafte Diskussion an das hochinteressante Referat an. Da ging es u.a. um den „Dschihad“. Hamideh Mohagheghi führte aus, dass es bei diesem Begriff eigentlich nicht um einen physischen Kampf oder gar einen „Heiligen Krieg“ gehe. Vielmehr bedeute das Wort eine Bemühung oder Anstrengung, auch bis zum äußersten. Jetzt wird der Begriff von islamistischen Terroristen instrumentalisiert. Sepp Steinbüchler erinnerte daran, dass das Wort „Dschihad“ im Ersten Weltkrieg sogar vom Deutschen Kaiser gegen die Muslime verwendet worden sei. Und ein Zuhörer fügte hinzu, dass noch kein arabisches Land einen Krieg gegen ein westliches Land angezettelt habe – umgekehrt aber sehr wohl, und dass schon seit der Kolonialzeit den arabischen Ländern viel Unrecht angetan worden sei.

In jüngster Zeit, so erklärte Hamideh Mohagheghi, gibt es zunehmend namhafte Muslime, die sich für Frieden einsetzen und für gewaltlosen Widerstand plädieren. Ihr Appell wird aber zumeist noch vom Geschrei der islamistischen Gewalttäter übertönt, die angeblich in Allahs Namen Kriege führen, morden oder Attentate verüben. „Diese verrückten Muslime, die durch die Gegend laufen und Gewalt ausüben, legen den Koran nicht anders aus – die haben ihn gar nicht gelesen!“ betonte die Theologin und nannte als einziges wirksames Gegenmittel „Bildung, Bildung, Bildung!“

Sepp Steinbüchler zeigte ein Kinderbuch „Was der Koran uns sagt“, das Hamideh Mohagheghi geschrieben hat, und die Referentin erläuterte, dass sie Bildung – auch religiöse Bildung – für äußerst wichtig halte: „So habe ich die Möglichkeit, eine reflektierten Glauben kennenzulernen, und auch etwas in Frage stellen oder kritisieren zu dürfen. Ich wünsche mir, dass Muslime lernen, sich intellektuell mit dem Koran auseinanderzusetzen.“ Denn der Koran sei kein Gesetzbuch, sondern ein Weisungsbuch: „Gott gibt keine festen Regeln vor, sondern Weisungen – und dazu müssen wir unser Hirn benutzen!“


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Hamideh Mohagheghi und Sepp Steinbüchler


Sepp Steinbüchler bezeichnete es als Herausforderung, sich nicht in theologischen Spitzfindigkeiten zu verfangen und nicht zu polemisieren, sondern sich gemeinsam für eine glaubwürdige soziale Gerechtigkeit stark zu machen. In diesem Einsatz, so betonte Hamideh Mohagheghi abschließend, müssten sich alle Religionsgemeinschaften zusammentun, und sie müssten auch die einbeziehen, die nicht an Gott glauben, denn „der Dialog der Religionen ist unverzichtbar – gerade in der heutigen Zeit“.


Zur Person Hamideh Mohagheghi

Hamideh Mohagheghi (64) ist Juristin, islamische Theologin und Religionswissenschaftlerin. Sie stammt aus dem Iran und lebt seit ihrem 22. Lebensjahr in Deutschland. Sie hat in Teheran und Hannover studiert und arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften für die islamische Theologie an der Universität Paderborn. Sie arbeitet an ihrer Dissertation zum Thema Gewalt im Koran.

Sie ist Mitbegründerin des islamischen Frauennetzwerkes Huda, ehemalige Vorsitzende der Muslimischen Akademie in Deutschland und Mitglied des Arbeitskreises „Christen und Muslime“ im Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie des Kuratoriums der Christlich-Islamischen Gesellschaft. Sie war Teilnehmerin der zweiten Deutschen Islamkonferenz und erhielt 2016 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Hamideh Mohagheghi ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und vier Enkelkinder.


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Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018: Vortrag über „Frieden und Gewalt im Islam“ am 12. Oktober 2018

Mit einem Vortrag über „Frieden und Gewalt im Koran“ geht das Programm der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 im Oktober weiter. Die international bekannte Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi, die sich seit vielen Jahren mit der Problematik der Interpretation von Koranversen zu den Themen Gewalt und Frieden beschäftigt, spricht auf Einladung des Internationalen Kulturvereins in Pfaffenhofen. Der Vortrag wurde - wie weiter unten bereits angekündigt - um eine Woche vorverlegt und findet am Freitag, 12. Oktober 2018 um 19.30 Uhr im Festsaal des Rathauses statt – nicht am 19. Oktober, wie ursprünglich geplant. Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.


Hamideh-mohagheghi.jpg

Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi


Hamideh Mohagheghi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Koranwissenschaft am Seminar für Islamische Theologie der Universität Paderborn. Sie gehört zu den Islamwissenschaftlerinnen, die den Koran nicht wortwörtlich nehmen und interpretieren, sondern bei allen Übersetzungen jeweils den historischen, politischen und kulturellen Hintergrund beleuchten und berücksichtigen. Die Texte werden dabei aus der original arabischen Sprache von damals übersetzt, aber so, dass sie offen sind und bleiben für Anpassungen an die heutigen Verhältnisse. Folglich werden die speziellen kulturellen Umstände und Unterschiede zur Entstehungszeit herausgearbeitet und kritisch in die heutige Zeit übersetzt.

Dass diese Vorgehensweise bei Fundamentalisten im Islam, speziell bei den Salafisten, auf Ablehnung stößt, ist nachzuvollziehen. Umso wichtiger ist aber die Arbeit der kritischen Forscherin, und sie soll somit auch ein Anstoß sein, sich offener mit dem Koran zu beschäftigen und auseinanderzusetzen – ganz besonders beim Thema Frieden und Gewalt.

Die Moderation der Veranstaltung liegt in den Händen von Sepp Steinbüchler, Diplom-Theologe und Vorsitzender des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen. Alle Interessierten sind bei freiem Eintritt eingeladen.


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Friedensgebet im Juni 2018

Ansprechendes Friedensgebet gibt zu denken – Gesetz zum Familiennachzug nicht immer gerecht?

Das Thema Familienzusammenführung von anerkannten Flüchtlingen stand im Mittelpunkt des zweiten Friedensgebetes am Baum der Religionen im Bürgerpark, zu dem der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen am Mittwochabend eingeladen hatte. Dazu konnte der Vorsitzende Sepp Steinbüchler zwei junge Flüchtlinge aus Syrien besonders begrüßen – einen allein, den anderen mit seiner Familie –, deren ganz unterschiedlichen Geschicke die Teilnehmer sehr berührten.


Friedensgebet-2018 1-k.jpg

Ansprechendes Friedensgebet gab zu denken
Foto Steinbüchler


Mitgestaltet wurde die Veranstaltung von Vertretern der katholischen, evangelisch-lutherischen und evangelisch-freikirchlichen Gemeinden, der Neuapostolischen Kirche, der türkisch-islamischen Gemeinde, des kosovo-albanischen Vereins und der buddhistischen Gruppe. Ihre Texte und Gebete handelten von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Liebe und Geduld. Den musikalischen Part übernahm der Frauenchor „Chorisma“ unter der Leitung von Albin Scherer mit Gitarrenbegleitung von Peter Sibinger.


Friedensgebet-2018 chorisma1-k.jpg

Der Frauenchor „Chorisma“ unter der Leitung
von Albin Scherer sang beim Friedensgebet.
Foto Steinbüchler


Die beiden jungen Syrer Obada Kartouma und Abo Naser Modar leben beide seit 2015 in Pfaffenhofen und sie erzählten in fast perfektem Deutsch von ihrem bisherigen schulischen Werdegang: Beide haben die Mittelschule erfolgreich absolviert und werden ab September die Fachoberschule in Scheyern besuchen. Obadas älterer Bruder studiert in Coburg, sein Vater hat den Lkw-Führerschein gemacht und arbeitet, die Mutter kümmert sich um die kleine Tochter, die hier in Pfaffenhofen geboren ist, und der jüngere Bruder ging selbst ans Mikrofon, um zu erzählen, dass er an der Realschule zu den Klassenbesten gehört.

Während Obada mit seiner Familie am Friedensgebet teilnehmen konnte und die Zuhörer sich über die offensichtlich gelingende Integration seiner Familie freute, war Abo Naser allein: Seine Eltern haben zwar jetzt endlich ein Visum für Deutschland bekommen, aber seine beiden jüngeren Geschwister müssen bei der Großmutter in Syrien bleiben. Bei dieser Schilderung ging ein Raunen durch die Zuhörerschaft, aber die gesetzliche Lage ist wohl so: Das Recht auf Familiennachzug gilt bei minderjährigen geflüchteten Jugendlichen nur für Eltern, nicht für Geschwister.

„Ist das nicht unmenschlich hart – und ist das wirklich mit unserem Grundgesetz vereinbar?“ fragte Sepp Steinbüchler und berichtete, dass er diese Frage am Montagabend auch bei einer Veranstaltung des Landratsamtes mit der bayerischen Integrationsbeauftragten schriftlich vorher gestellt habe. Ihre Antwort zitierte er folgendermaßen: „Dieses Gesetz gibt es. Wir wollen damit politisch verhindern, einen Anreiz zu geben, dass Jugendliche nicht auf die Reise geschickt werden.“

Bei der Durchsetzung dieses Gesetzes hätten große Organisationen wie die Evangelische Diakonie oder das Zentralkomitee der deutschen Katholiken vergeblich Einspruch erhoben, erklärte Steinbüchler. Und Recep Bal, der Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde Ditib, fügte spontan hinzu: „Es gibt viele betroffene Familien! Dabei zeigen doch diese Beispiele, wie arbeitswillig und lernbereit diese Menschen sind. Und die werden auch unsere Renten sichern.“

Sepp Steinbüchler dankte abschließend allen Beteiligten, vor allem den beiden jungen Syrern, für ihre Beiträge, und ein besonderer Dank ging an Jasmina Naguib und Shemsi Haziri, die den „Baum der Religionen“ im Bürgerpark mit 100 bunten Bändern geschmückt hatten, symbolisch für die 100 Nationen, die in Pfaffenhofen leben. Ein herzliches Dankeschön richtete der Kulturvereins-Vorsitzende auch an Maxi Hechinger und den Verein mobile e. V., der für die nötige Technik gesorgt hatte.


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Zum Abschluss des Friedensgebetes ließen die Teilnehmer
viele bunte Luftballons mit Friedenstauben-Anhängern steigen.
Foto Steinbüchler


Nach dem gemeinsam gesprochenen Gebet der Vereinten Nationen „Verantwortung für die Welt“ und einem gemeinsam mit „Chorisma“ gesungenen Lied fand das Friedensgebet mit einem dringenden Aufruf zur Solidarität und der zuvor zitierten Barmherzigkeit einen passenden Abschluss – symbolisch noch verstärkt durch viele bunten Luftballons mit Friedenstauben-Anhängern, die von einem kräftigen Wind über die Stadt getrieben wurden.


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Gemeinsames Fastenbrechen in der Moschee

Zu einem gemeinsamen Essen – dem abendlichen Fastenbrechen – lädt die türkisch-islamische Gemeinde Ditib Pfaffenhofen jedes Jahr während des Fastenmonats Ramadan auch deutsche Gäste ein. Das war bereits in den alten Gebetsräumen an der Kellerstraße so, und diese Tradition wird auch in der Moschee an der Hohenwarter Straße fortgesetzt.

Am Mittwochabend, dem 30. Mai 2018, konnte der Ditib-Vorsitzende Recep Bal über 100 Besucher in der Moschee begrüßen, darunter auch den Dritten Bürgermeister Roland Dörfler, Vertreter der katholischen, evangelischen, freikirchlichen Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche sowie des Internationalen Kulturvereins.

Eine Gruppe von zwölf Frauen hatte gekocht, und die Besucher ließen sich Linsensuppe und Hähnchenfleisch, Reis, Kartoffeln, Salat und „Türlü“-Gemüse sowie Chai-Tee und süße Saker Pare zum Nachtisch schmecken. Nach dem gemeinsamen Essen nutzten einige Besucher die Gelegenheit, den schön gestalteten Gebetsraum unter der Kuppel der Moschee zu besichtigen.


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Ein köstliches türkisches Essen hatten die Ditib-Frauen für ihre Gäste beim gemeinsamen Fastenbrechen gekocht
Fotos Steinbüchler


Traditionell brechen die Muslime im Ramadan ihr tägliches Fasten nach Sonnenuntergang dem Abendgebet mit einem Mahl, dem Iftar, zu dem sie sich häufig auch gegenseitig einladen. Zu Beginn des Fastenbrechens am Mittwochabend sang der Imam Kandemir Erdal eine Sure aus dem Koran. Anschließend erläuterte Recep Bal den Sinn des Ramadan. Das Fasten ist eine der fünf Säulen des Islam, also der wichtigsten Regeln für einen Muslim, die sich aus dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der sozialen Spende, dem Fasten während des Ramadan und der Wallfahrt nach Mekka zusammensetzen.


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Gleich nach dem Essen nahmen einige Männer an dem Abendgebet mit Imam Kandemir Erdal im Gebetsraum der Moschee teil
Foto Steinbüchler


Das Fasten, so führte Bal aus, solle den Menschen körperlich und geistig reinigen und gesund machen und zugleich seinen Charakter stärken. Durch das Fasten vom Sonnenaufgang bis zum -untergang trainiere der Mensch, mit seinem Willen und seinem Verlangen umzugehen und sich zu zügeln. Dabei gehe es nicht nur um das körperliche Fasten, sondern auch um die Stärkung positiver Eigenschaften wie Ehrlichkeit oder Hilfsbereitschaft.

Noch ein zweites gemeinsames Fastenbrechen wird es demnächst in der Pfaffenhofener Moschee geben: Vor dem Ende des Ramadan, der in diesem Jahr vom 16. Mai bis zum 14. Juni dauert, wollen die Jugendlichen der türkisch-islamischen Gemeinde zu einem gemeinsamen Abendessen einladen.


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Internationales Kulturfest

Super Stimmung herrschte am Samstag, dem 5. Mai 2018, beim Internationalen Kulturfest, zu dem der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 in die Aula des Schyren-Gymnasiums eingeladen hatte. Mitreißende Tänze und Lieder beeindruckten das Publikum und weckten vor allem bei den syrischen Zuschauern viele Emotionen. (mehr ...)


Friedenschor1.jpg Syrischer Friedenschor, Foto Steinbüchler


Die beiden nächsten Veranstaltungen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen stehen schon in den nächsten Tagen auf dem Programm: Am Dienstag, 8. Mai, um 20 Uhr wird im CineradoPlex der Film „Ghostland – Eine Reise ins Land der Geister“ gezeigt. Und am Sonntag, 13. Mai, laden Flüchtlinge und Asylhelfer zum „Pakistan-Tag“ ein, der von 11 bis 19 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum stattfindet. Da gibt es ein Informations-Ausstellung, pakistanisches Essen und eine Wissens-Rallye für Kinder. Und Christine Scherg berichtet über „Freud und Leid bei der ehrenamtlichen Asylarbeit“. Ihr Vortrag beginnt um 11.30, 14.30 und 16.30 Uhr.


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Wichtiger Hinweis: Terminänderung bei den Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018

Stempel-geaenderter termin-drehung-minus15.pngLeider müssen wir einen Veranstaltungstermin ändern, obwohl er bereits seit längerem überall veröffentlicht wurde (Flyer, Zeitungen...).

Die Veranstaltung von Hamideh Mohagheghi: "Frieden und Gewalt im Koran", die urspründlich am 19. Oktober um 19.30 Uhr im Rathaussaal stattfinden sollte, muss wegen Terminüberschneidung bei der Refrentin um eine Woche vorverlegt werden, d.h. auf Freitag, den 12. Oktober (Zeit und Ort bleiben gleich).

Das Programm (Stand April 2018) finden Sie im Detail auf der Seite Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018.


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Ausstellung: Kunst Deines Nachbarn IV: Kunst aus Südosteuropa

Mit einer interessanten Vernissage wurde am Samstagabend, 21. April, die Ausstellung „Kunst aus Südosteuropa“ in der Reihe „Kunst deines Nachbarn“ in der Städtischen Galerie im Pfaffenhofener Haus der Begegnung eröffnet. Interessant ist auch die Ausstellung selbst, die noch bis zum 13. Mai läuft: Neben Werken von vier professionellen Künstlern werden auch Trachten, Gebrauchsgegenstände und Erinnerungsstücke gezeigt, die als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden.

Drei Künstlerinnen – Beatrix Eitel, Ida Ozbolt und Eveline Reinholz – nahmen an der Vernissage teil und beantworteten auch Fragen der Besucher. Goran Zdravkovic konnte zur Ausstellungseröffnung nicht kommen.


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Carine Raskin-Sander (2. v. links) mit den drei ausstellenden Künstlerinnen
Ida Ozbolt, Eveline Reinholz und Beatrix Eitel (von links)
Foto: E. Steinbüchler


Musikalisch sehr ansprechend gestaltet wurde die Vernissage durch ganz unterschiedliche Liedbeiträge: Marita Emrich sang eine rumänische Ballade nach einer alten Melodie, zu der sie einen eigenen Text geschrieben hatte, in dem es um die Liebe zwischen Geschwistern ging. Sie war in rumänische Tracht gekleidet: ein Gewand, das sie von ihrer Mutter geerbt hat (das ebenso schön bestickte Erbstück von ihrer Großmutter hängt in der Ausstellung), und brachte den Besuchern so die Ursprünglichkeit ihrer Kultur nahe.


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Marita Emrich mit den rumänischen Trachten ihrer Mutter und Großmutter
Foto: E. Steinbüchler


Modern und temperamentvoll präsentierte sich dagegen die aus Kroatien stammende Sängerin Lea Heib, die von Reiner Kuhwald am Akkordeon ebenso mitreißend begleitet wurde.


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Die Sängerin und Galeristin Lea Heib mit Reiner Kuhwald am Akkordeon Foto: E. Steinbüchler


Die Vernissage bildete auch den Auftakt zu den Interkulturellen und Interreligiösen Wochen des Internationalen Kulturvereins. Reinhard Haiplik, der Integrationsreferent des Stadtrats, bedankte sich bei Carine Raskin-Sander, die nun bereits zum vierten Mal eine Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“ kuratiert. „Diese Ausstellungen eröffnen neue Perspektiven in die Kultur von Menschen, die seit Jahren bei uns leben“, erklärte Haiplik und ging kurz auf die komplexe und komplizierte Geschichte von Albanien, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien ein, die kulturelle Unterschiede aufweisen – und immer noch Vorurteile gegeneinander haben.

Carine Raskin-Sander erläuterte, dass die meisten Leihgaben aus Kroatien und Serbien stammen und damit slawisch geprägt sind. In diesen Ländern sei die slawische Volkskunst noch sehr präsent und sie habe auch einen Einfluss auf die Volkskunst der Nachbarkulturen in Rumänien und Albanien: „Diese Kulturen haben sich gegenseitig bereichert; wir zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den drei Kulturkreisen.

Sehr unterschiedlich sind auch die Werke der vier professionellen Künstler, die in der Ausstellung zu sehen sind.

Beatrix Eitel stammt aus Siebenbürgen in Rumänien. In der Städtischen Galerie zeigt sie kleine künstlerische Stickbilder, gerahmt in CD-Hüllen, in denen sie der traditionellen Stickarbeit aus Rumänien eine zeitgemäße reduzierte Umsetzung gegenüberstellt.

Eveline Reinholz ist ebenfalls Deutsch-Rumänin. Auf diese deutsch-rumänische Tradition baut auch die dreiteilige Skulptur, die sie eigens für diese Ausstellung gefertigt hat und die vom Plisseerock der Landestracht ihrer Großmutter inspiriert ist.

Ida Ozbolt stammt aus Kroatien und zeigt ungewöhnliche, dreidimensionale Bilder in einer besonderen Draht-Technik, die ihre Experimentierfreude, aber auch ihre Traumwelten und Sehnsüchte offen legen.

Goran Zdravkovic, Künstler mit serbischen Wurzeln, war von 2001 bis 2004 stellvertretender Vorsitzender des damaligen Kunstvereins Pfaffenhofen. In der aktuellen Ausstellung zeigt er drei Ölbilder, darunter auch ein Selbstporträt.

Die Ausstellung läuft noch bis einschließlich 13. Mai. Eine Führung durch die Ausstellung wird am Sonntag, 6. Mai um 17 Uhr angeboten. Außerdem sind alle Interessierten am 6. Mai um 16 Uhr zu einer Veranstaltung „Märchen und Musik aus Südosteuropa“ in der Galerie eingeladen.

Die Städtische Galerie im Haus der Begegnung ist Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet, sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.


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Mitgliederversammlung, März 2018

Die Vorbereitung der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen, die vor zehn Jahren erstmals stattgefunden haben und 2018 zum sechsten Mal durchgeführt werden, stand am 21. März 2018 im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen. Aber auch der Rechenschaft- und Kassenbericht sowie die Entlastung des Vorstands wurden abgewickelt.


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Syrischer Friedenschor
Foto: E. Steinbüchler


Damit aus der Fremdheit einer Religion keine Fremdenfeindlichkeit wird: der Internationale Kulturverein macht sich für Begegnung und Kennenlernen stark. (mehr ...)


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Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018

„Miteinander Frieden suchen“: Unter diesem Thema stehen die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018, die der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen in Zusammenarbeit mit mehreren Mitveranstaltern organisiert. Eine Reihe vielversprechender Einzelveranstaltungen stehen auf dem Programm, das sich auf die Monate April bis Juli konzentriert, mit einem interessanten „Nachschlag“ im Oktober/November.

Die Interkulturellen und interreligiösen Wochen 2018 finden in diesem Jahr nicht in einem zusammenhängenden Block statt, sondern sind über das Jahr 2018 zeitlich verteilt.

Mit viel Musik, Tanz und Kunst, Filmen und Vorträgen sowie internationalen Begegnungen und Moschee-Führungen haben die Interkulturellen Wochen in Pfaffenhofen viel zu bieten. Sie laden zu interessanter Unterhaltung, vor allem aber auch zum gegenseitigen Kennenlernen ein, um mehr Verständnis und ein besseres Miteinander über alle Ländergrenzen und Nationalitäten hinweg zu fördern und somit zur Integration beizutragen.

Herzstück der Veranstaltungsreihe ist das große Internationale Kulturfest am 5. Mai, bei dem der Syrische Friedenschor aus München, die aus Syrien stammende Tänzerin Mouna Sabbagh, orientalische und brasilianische Tanzgruppen des Tanzstudios Scherg sowie die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Albanisch-Deutschen Kulturvereins Sali viel Schwung auf die Bühne bringen.

Dabei ist das Publikum nicht nur zum Zuschauen eingeladen, sondern es spielt die Hauptrolle, wenn es zwischen und nach den Darbietungen um Begegnungen und Gespräche am internationalen Buffet geht. Alle Interessierten sind dazu am Samstag, 5. Mai, ab 16 Uhr bei freiem Eintritt in die Aula des Schyren-Gymnasiums eingeladen.

Den Auftakt der Interkulturellen Wochen bildet aber bereits ab dem 21. April die neue Ausstellung in der Reihe „Kunst deines Nachbarn“, die diesmal die Kunst aus Südosteuropa zum Thema hat.

Weiter geht das Programm mit dem Internationalen Kulturkino im CineradoPlex: Am 24. April wird der Film „Felicité“ gezeigt, am 8. Mai folgt „Ghostland“.

Ins Frauencafé lädt die Caritas am 26. April um 9.30 Uhr interessierte Frauen aller Nationalitäten ein. Dabei wird das Thema „Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung“ besprochen.

Ebenfalls noch im April – bevor Mitte Mai der Fastenmonat Ramadan beginnt – feiert die türkisch-islamische Gemeinde DiTiB Pfaffenhofen ihre Frühjahrs-Kermes. Am Samstag und Sonntag, 28./29. April, jeweils von 11 bis 21 Uhr sind Besucher in der Moschee an der Hohenwarter Straße willkommen. Jeweils um 14 und 18 Uhr werden kostenlose Führungen durch das Kulturzentrum und den wunderschön gestalteten Gebetsraum angeboten. Ergänzt wird das Programm mit türkischem Essen.

Weitere Veranstaltungen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 sind der Pakistan-Tag am 13. Mai, das Internationale Frauenfrühstück am 18. Mai, das Friedensgebet am Baum der Religionen im Bürgerpark am 27. Juni und das Picknick im Interkulturgarten am 14. Juli. Im Herbst geht es dann weiter mit einem Vortrag der Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi über „Frieden und Gewalt im Koran“ am 19. Oktober, dem „Tisch der Religionen“ am 7. November und einem abschließenden Kindertag „Erzähl eine Geschichte!“ am 17. November.

Das Programm finden Sie im Detail auf der Seite Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2018 und zusammengefasst unter Termine des IKVP.

Unter dem folgenden Link erreichen Sie den Flyer für die Interkulturellen Wochen 2018 (PDF-Dokument mit 3,2 MB, Dateiname: Flyer_interkulturelle_Wochen-2018.pdf) zum Herunterladen.


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Zehn Jahre Sali Çekaj

Der albanisch-deutsche Kulturverein Sali Çekaj Pfaffenhofen ist zehn Jahre alt. Mit 250 Gästen aus ganz Deutschland und der Schweiz, aus Albanien und dem Kosovo feierte der Verein am 11. Februar 2018 sein Jubiläum in der bis auf den allerletzten Platz besetzten Turnhalle der Joseph-Maria-Lutz-Grundschule. Auch eine Reihe von Ehrengästen konnten der Vorsitzende Osman Ferizi und der Moderator des Nachmittags, Hajriz Mamaj aus Berlin, begrüßen, darunter u.a. die Generalkonsuln des Kosovo und Albaniens, den Vorsitzenden der Paneuropa Jugend Bayern, Christian Hofer, sowie Donika Gervalla, die Vorsitzende der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK) in Deutschland. (mehr ...)


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Die Kinder- und Jugend-Tanzgruppe brachte Schwung in die Jubiläumsfeier von Sali Çekaj
Foto: E. Steinbüchler


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Terminplan für die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018

Die Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2018 stehen unter dem Thema: "Miteinander Frieden suchen“. Der Veranstalter ist wie immer der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen e.V.

Es sind bereits zwölf Veranstaltungen fest geplant, weitere sind in Planung und Vorbereitung. (mehr ...)


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Planung der Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2018

Im Zwei-Jahres-Rhythmus führt der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen seit 2008 Interkulturelle und Interreligiöse Wochen durch. Die Veranstaltungsreihe für 2018 ist längst in Vorbereitung, aber fehlende Räumlichkeiten bzw. laufende Um- und Neubauten machen die Planung teilweise sehr schwierig. Das Schyren-Gymnasium wird 2018 renoviert und es ist auch noch nicht bekannt, wann die Aula der neuen Mittelschule zur Verfügung steht. Hinter manchen Veranstaltungen stehen daher noch dicke Fragezeichen.

Ein Theater-Gastspiel der Berliner Compagnie und ein jüdisch-arabisches Konzert müssen daher, wie Sepp Steinbüchler bedauernd feststellte, eventuell ausfallen bzw. verschoben werden. vhs-Leiter Peter Sauer fügte hinzu, dass auch die internationalen Kochkurse, die vor allem bei deutschen Teilnehmern immer auf großes Interesse stoßen, nicht angeboten werden können, weil die Küche der ehemaligen Theresia-Gerhardinger-Schule geschlossen wird und die neue Küche der neuen Grund-und Mittelschule noch nicht fertig ist.

Einige andere Veranstaltungen unter dem Motto „Miteinander in Frieden leben“ konnte Sepp Steinbüchler aber für den Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten und den Herbst 2018 in Aussicht stellen:

  • Die Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“, kuratiert von Carine Raskin-Sander, hat Rumänien zum Thema und läuft vom 21. April bis 13. Mai in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung. Die Vernissage ist am 20. April um 19.30 Uhr.
  • Zwei ganz verschiedene Filme über Afrika zeigt Peter Dorn in Zusammenarbeit mit der vhs und dem CineradoPlex: „Felicité“ am 24. April und „Ghostland – Reise ins Land der Geister“ am 8. Mai.
  • Ein Internationales Kultur- und Begegnungsfest geht am 5. Mai in der Aula des Schyren-Gymnasiums über die Bühne.
  • Das Friedensgebet am Baum der Religionen im Bürgerpark findet am 27. Juni um 19 Uhr statt (bei schlechtem Wetter am 4. Juli).
  • Zum „Tisch der Religionen“ lädt diesmal voraussichtlich die Stadt ein. Das Thema könnte „Grundgesetz und Religionsfreiheit“ heißen. Für einen Vortrag im Rahmen des christlich-islamischen Dialogs konnte die muslimische Theologin und Professorin für Koranwissenschaften an der Universität Paderborn, Hamideh Mohagheghi, gewonnen werden. Sie spricht am 19. Oktober im Festsaal des Rathauses.
  • Ein „Wandelkonzert“ mit Musik in vielen Räumen soll im Haus der Begegnung stattfinden. Der Eine-Welt-Laden lädt dabei ins Eine-Welt-Café ein.
  • Die Neuapostolische Kirche plant einen Kinderkunsttag.
  • Die Caritas lädt gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Frauenraum“ zu einem großen Frauenfrühstück ein.
  • In der Moschee finden voraussichtlich das Fastenbrechen, ein Tag der offenen Tür und ein Kalligraphie-Kurs statt.


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Artikel der beiden Vorjahre

Beiträge, die in der Regel aus den beiden Vorjahren sind, finden Sie unter weitere Artikel (Fortsetzung).


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