Beratung Integrationsbeirat

Aus IKVP
Zur Navigation springen Zur Suche springen
The printable version is no longer supported and may have rendering errors. Please update your browser bookmarks and please use the default browser print function instead.

Kulturverein traf sich mit Ingolstädter Integrationsbeauftragten. Ehemaliger Pfaffenhofener Stadtjurist Herbert Lorenz berät zu Integrationsbeirat

Auf Einladung des Vorstandes der Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen e.V. traf sich dieser am 23. April 2010 mit dem Ingolstädter Integrationsbeauftragten Herbert Lorenz. Er beriet die Vorstandsmitglieder und den Arbeitskreis „Bildung und Integration“ u.a. zu Fragen des politischen Gremiums Integrationsbeirat und in Sachen Sprachförderung an Ingolstädter Kindergärten und Schulen.

Der berufsmäßige Ingolstädter Stadtrat Herbert Lorenz war in den Jahren 1991 bis 1996 berufsmäßiger Jurist im Pfaffenhofener Stadtrat, kennt die örtlichen wie die Ingolstädter Verhältnisse über die Jahre hinweg sehr gut, weil er seit 2002 in Ingolstadt tätig und dort seit 2007 vom Stadtrat zum Integrationsbeauftragten bestimmt worden ist.

Er machte von Anfang deutlich, dass Integration wie Interkulturelle Arbeit inzwischen eine Hauptaufgabe einer städtischen Kommune geworden ist und letztlich nur hauptamtlich zu bewältigen ist, wenn in Sachen Integration etwas vorangehen soll. Koordinations- und Vernetzungsarbeit ist dabei genauso wichtig wie das Anstoßen eigener städtischer Initiativen und Aktionen.

In Ingolstadt liegt der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund inzwischen auf 37-39 %. Die meisten Menschen aus den fernen Herkunftsländern stammen mit ca. 7500 aus der Türkei und ca. 12 500 Spätaussiedler stammen aus dem Osten Europas. Unter dem Eindruck dieser Zahlen und der damit verbundenen gesellschaftspolitischen Herausforderungen ist die Integrationsarbeit wie die Interkulturelle und Interreligiöse Arbeit in Ingolstadt in die Hände von hauptamtlichen Fachkräften gelegt und als Stabsstelle direkt dem 1. Bürgermeister zugeordnet worden. Seit dieser Zeit konnten verstärkte Anstrengungen auf diesem Arbeitsfeld eingeleitet werden. Vereins- und Projektakivitäten in Bezug auf Förderung von Schulabschlüssen und Arbeitseinstiegshilfen für Jugendliche wurden unterstützt. Es kam zum Ausbau von Sprachkursen in Kindergärten und Schulen. Auch der Sprachunterricht in der Muttersprache der Migranten wurde gefördert, weil nur Kinder mit guten Kenntnissen in ihrer Herkunftssprache auch die Möglichkeit erwerben, die deutsche Sprache mit entsprechendem Hintergrundwissen qualifiziert erlernen zu können. Ein neues Elternbildungsprogramm wird gerade initiiert. Aber Herr Lorenz sieht es genauso wichtig an, dass die Interkulturelle Arbeit auf Stadtebene von Seiten der Stadt personell und finanziell unterstützt wird wie die Interreligiöse Arbeit, seien es Treffen mit den unterschiedlichsten Moscheevereinen wie kulturelle Projekte von kirchlicher Aussiedlerarbeit oder Kindertheaterförderung mit Teilnehmern aus verschiedenen Kulturkreisen. Dass Integrationsarbeit auch ein fester Bestandteil der Stadtverwaltungsarbeit werden muss, zeigte er am Beispiel von Informationsbroschüren für Ausländer und Migranten, die sich beim Zuzug in die Stadt Orientierungshilfen erwarten. Aber genauso wichtig wäre es seiner Meinung nach, wenn in der städtischen Verwaltung oder den städtischen Einrichtungen prozentual mehr Migranten eine Arbeitsstelle finden könnten und somit auch oftmals verständnisvollere Ansprechpartner für Migrationsprobleme wären.

Zum Abschluss wurde noch lebhaft über das politische Gremium eines Integrationsbeirates diskutiert, dem in Ingolstadt selbst Herr Lorenz als Integrationsbeauftragter voransteht und von guten Erfahrungen durch die Teilhabe verantwortungsbewusster Migranten zu berichten wusste. Für die Schaffung eines ähnlichen Gremiums in Pfaffenhofen bot Herbert Lorenz dem Pfaffenhofener Kulturverein seine weitere Unterstützung an wie auch in allen anderen Fragen der Integrationsarbeit und Interkulturellen Begegnung und Bildung.


Treffen mit Herrn Lorenz, Foto Benen (c) Foto: Benen (c)

Zu einem ausführlichen Informationsgespräch und Austausch mit dem hauptamtlichen Integrationsbeauftragten und Juristen der Stadt Ingolstadt Herbert Lorenz (auf dem Photo vierter von links) traf sich kürzlich der Vorstand und Arbeitskreis Bildung des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen e.V. (von links:): Der Pfaffenhofener Stadtrat und Integrationsbeauftragte Reinhard Haiplik, Manfred Büttner, Sepp Steinbüchler, Herbert Lorenz aus Ingolstadt und die weiteren Mitglieder des Vorstandes und Arbeitskreises Bildung Oanh Nguyen, Brigitte und Hans Günter Gessler.