Int.-Kulturfestival-2015

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Internationales Kulturfestival bot beste Unterhaltung und eine gute Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen

Ein rundum gelungenes Begegnungsfest für Menschen der verschiedensten Kulturen und Nationalitäten feierten fast 1000 Besucher am Sonntagnachmittag (19. Juli 2015) auf dem Pfarrplatz und im katholischen Pfarrheim. Unter den Gästen waren viele Einheimische sowie Migranten, die schon seit vielen Jahren in Pfaffenhofen leben, und auch eine ganze Reihe von Asylbewerbern.

Bei Musik und Tanz, verschiedenen Kinderspielen, Kalligraphie, Schmink- und Malaktionen sowie köstlichem orientalischen Essen war für beste Unterhaltung gesorgt und viel Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Die arabisch sprechenden Frauen der Gruppe A Sayel hatten in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Kulturverein, dem Sachausschuss „Eine Welt“ der Katholischen Stadtpfarrei und dem Verein mobile e.V. sowie mit Unterstützung der Stadt Pfaffenhofen zu dem internationalen Kulturfestival eingeladen.


trommeln

Es wurde getrommelt, ...


Musikalische Höhepunkte des Nachmittags waren die Auftritte der Trommelgruppe Tamatogo aus Geisenfeld sowie des syrischen Kanunspielers Hesen Kanjo, der zusammen mit dem irakischen Trommler und Sänger Saad Thamir aus dem Rheinland nach Pfaffenhofen gekommen war. Für bayerische Töne sorgte die Gruppe „Hearst na scho“, und viel Freude hatten die Zuschauer auch an den Liedern der Mädchen und Buben der Kindertagesstätte St. Johannes.


singen

... es wurde gesungen, ...


Ein echter Hingucker war der Auftritt des jungen Ballkünstlers und Freestyle-Fußballers Majd Nasri. Der 20-Jährige stammt aus Damaskus und hat im vergangenen Jahr bei einer Freestyle-Meisterschaft in Saudi-Arabien den zweiten Platz belegt. Seit einem halben Jahr lebt er jetzt in Pfaffenhofen und hat bereits erstaunlich gut Deutsch gelernt.


freestyle ballkunst

... es wurde Ballkunst vorgeführt, ...


Zwischendurch wurde immer wieder fleißig getanzt – mal arabische Kreistänze, mal auch ein Walzer, und zum Abschluss gab es dann internationale Tänze zum Mitmachen für Alle.


tanzen tanzen tanzen

... alle tanzten, ...


Heiß begehrt waren die arabischen Spezialitäten auf dem umfangreichen Buffet, das bei dem Ansturm aber gar nicht groß genug sein konnte. So waren die vielen syrischen Süßigkeiten, die beliebten Falafel und etliche weitere Köstlichkeiten schon bald ausverkauft.



essen essen

... und es wurde gegessen
Alle Fotos: E. Steinbüchler


Der Erlös aber kann sich sehen lassen und so hat sich die viele Arbeit für alle Beteiligten gelohnt: 2.500 Euro waren am Schluss in der Kasse und so können jetzt 1.500 Euro an die Jasmin-Hilfe für syrische Flüchtlingskinder überwiesen werden und 1.000 Euro gehen an ein Projekt des Hilfswerks Misereor in Burkina Faso, dem ärmsten Land in Afrika.

Neben der Arbeit für den guten Zweck ging es den Veranstaltern aber vor allem auch um gegenseitiges Kennenlernen und den Abbau von Vorurteilen. „Brücken bauen“ war daher ihr Thema, im Nachklang zu den Interkulturellen Wochen 2014, als die arabischen Frauen zum ersten Mal an die Öffentlichkeit getreten waren. Wie Pastoralreferent Sepp Steinbüchler, der Vorsitzende des Internationalen Kulturvereins, erläuterte, bilden die Frauen mit ihren drei Sprecherinnen Jasmina Naguib Agha aus Syrien, Fatiha Boulla und Najat Hasekamp-Ailabi aus Marokko inzwischen als arabische Ländergruppe einen festen Bestandteil des Kulturvereins und haben bereits mehrere Veranstaltungen auf die Beine gestellt.

Unter den Besuchern konnte Maxi Hechinger vom Verein mobile e. V. auch Landrat Martin Wolf, Bürgermeister Thomas Herker und den CSU-Landtagsabgeordneten Karl Straub begrüßen. Sie alle bedankten sich herzlich bei allen, die für die Integration tätig sind und die sich für Flüchtlinge und Asylbewerber einsetzen, allen voran dem Arbeitskreis Asyl des Internationalen Kulturvereins mit der bisherigen Leiterin Sabine Rieger und ihrer Nachfolgerin Gabi Dettke.

Der Landrat bezeichnete die Flüchtlingsströme als große Aufgabe, die im Landkreis Pfaffenhofen angesichts des ohnehin knappen Wohnraums eine besondere Herausforderung darstelle. Die Bewältigung werde leichter, wenn Vorurteile abgebaut würden und man sich kennengelernt hätte, meinte Wolf und dankte allen, die das Fest organisiert und durchgeführt hatten. Angesichts des Brandanschlags auf die Asylbewerber-Unterkunft in Winden betonte er: „Wir müssen der Gewalt entschieden eine Absage erteilen und müssen uns zusammenstellen für die, die unsere Hilfe brauchen.“

Auch Karl Straub erklärte, dass „für Verbrechen gegen Asylbewerber hier im Landkreis absolut kein Platz“ sei. Stattdessen finde hier ein friedlicher Dialog statt und da sei das Interkulturfestival eine „famose Sache“, denn „Bayern wird sich verändern, auch kulturell“. Maxi Hechinger empfahl die bekannte Devise „Leben und leben lassen“ für ein friedliches Miteinander. Und Bürgermeister Thomas Herker rief vor allem zur Menschlichkeit auf:

„Pfaffenhofen wird bunter werden und wir sollten die Menschen hier willkommen heißen und sie nicht als Problem begreifen. Vielmehr sind wir gefordert, Menschlichkeit vor der eigenen Haustür zu beweisen.“ In einer der wohlhabendsten und wirtschaftlich stärksten Regionen Europas, so fügte Herker hinzu, „sollten wir uns als gute Gastgeber erweisen und den Asylbewerbern die Hand reichen – auch wenn nicht alle bleiben können.“


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Frauen der Gruppe „A Sayel“ organisieren ein Internationales Kulturfestival am 19. Juli 2015

Sie möchten Brücken auf- und Vorurteile abbauen zwischen Einheimischen und Migranten, zwischen Christen und Muslimen: Zwölf arabisch sprechende Frauen, die in Pfaffenhofen und Umgebung leben, haben die Frauengruppe „A Sayel“ gegründet und sie haben Einiges vor.

In nächster Zeit wird die Gruppe „A Sayel“ zweimal in der Pfaffenhofener Innenstadt aktiv: Am 27. Juni werden die Frauen die Besucher der Langen Nacht der Kunst und Musik im Pfaffenhofener Kultursommer mit Spezialitäten aus ihren Heimatländern verwöhnen. Und am 19. Juli veranstalten sie dann selbst ein großes Fest auf dem Oberen Hauptplatz bzw. dem Pfarrplatz (vor dem Haus der Begegnung).


arabische Frauengruppe

Einige Frauen der Gruppe „A Sayel“ trafen sich jetzt bei
marokkanischem Tee und italienischem Apfelkuchen zu
einer Vorbesprechung ihres Internationalen Kulturfestivals
am 19.Juli 2015
Foto: E. Steinbüchler


Die zwölf Frauen stammen aus dem Libanon und Palästina, aus Marokko, Syrien und der Türkei, und sie möchten mit ihren Aktivitäten zwei soziale Projekte unterstützen: zum einen die Jasmin-Hilfe, die sich um Flüchtlingskinder in Syrien kümmert, und zum zweiten ein Partnerprojekt des Hilfswerks Misereor in Burkina Faso, bei dem Christen und Muslime gemeinsam gegen die fortschreitende Wüstenbildung und damit gegen den Hunger kämpfen.

„Wir möchten Menschen aller Nationalitäten einladen uns kennenzulernen und unsere Kultur zu entdecken“, erklärten die drei Sprecherinnen der Gruppe, Fatiha Boulla und Najat Hasekamp-Ailabi aus Marokko und Jasmina Naguib Agha aus Syrien.

Ein internationales Unterhaltungsprogramm mit Musik und Tanz, Fußballakrobatik und Kinderspielen sowie ein kleiner orientalischer Basar und ein arabisches Buffet stehen im Mittelpunkt eines Interkulturfestivals, das am Sonntag, 19. Juli, von 13 bis 19 Uhr auf dem Pfarrplatz neben der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche stattfindet (bei Regen im Pfarrheim).

Bei ihrem Internationalen Kulturfestival am Sonntag, 19. Juli 2015, von 13 bis 19 Uhr wollen die „A Sayel“-Frauen mit Unterstützung des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen und des Sachausschusses „Eine Welt“ der katholischen Stadtpfarrei in der Pfaffenhofener Innenstadt ein buntes Kulturprogramm präsentieren:

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Thomas Herker um 13 Uhr folgen verschiedene Musik- und Tanzbeiträge. Sehenswert ist auch der Auftritt des jungen Ballkünstlers und Freestyle-Fußballers Majd Nasri. Der 20-Jährige stammt aus Damaskus und hat im Jahr 2014 bei einer Freestyle-Meisterschaft in Saudi-Arabien den zweiten Platz belegt. Seit einem halben Jahr lebt er jetzt in Pfaffenhofen und hat bereits erstaunlich gut Deutsch gelernt.

Einen musikalischen Höhepunkt des Nachmittags präsentiert der aus Aleppo in Syrien stammende Kajunspieler Hesen Kanjo, der bei der langen Nacht der Kunst und Musik vor kurzem schon im Rathaussaal aufgetreten ist. Er reist noch einmal von Düsseldorf hierher, um auf seiner orientalischen Zither zu spielen, und wird diesmal von einem syrischen Trommler und Sänger begleitet.

Bei bulgarischen und mazedonischen Tänzen sind dann alle Besucher zum Mitmachen eingeladen. Und auch bayerische Klänge werden zu hören sein, wenn die Mädchen und Buben der Pfaffenhofener Kindertagesstätte St. Johannes auftreten. Beste Stimmung ist auch garantiert, wenn die Trommelgruppe Tamatogo aus Geisenfeld mit ihren mitreißenden afrikanischen Rhythmen zu hören ist.

Am Kalligraphie-Stand bekommt man seinen Namen in arabischer Schrift auf schönem Papier zum Mitnehmen und ein kleiner Basar bietet Schönheits- und Körperpflege-Artikel aus Marokko. Ab 16 Uhr werden Henna-Tattoos gemalt und ab 17 Uhr können sich die Besucherinnen von der syrischen Kosmetikerin Katrin Eltawil ein arabisches Augen-Makeup machen lassen.

Viel geboten ist an diesem Nachmittag auch für die kleinen Gäste des Kulturfestivals und da sind neben der Bastelecke, der Hüpfburg und dem beliebten Kinderschminken auch traditionelle Kinderspiele im Angebot, etwa mit arabischen Kreiseln und Murmeln oder mit der marokkanischen Version des fast vergessenen „Gummitwist“.

Außerdem können die Mädchen und Buben bei einer Malaktion ihre Ideen für die Welt von morgen auf marokkanische Leinentücher malen oder schreiben. Die bemalten Tücher sollen dann künftig bei weiteren interkulturellen Veranstaltungen als Dekoration dienen.

Nicht fehlen dürfen natürlich auch Essen und Trinken und da gibt es arabischen Kaffee, marokkanischen Tee und ein Buffet mit vielen süßen und deftigen Köstlichkeiten, denn die Frauen wollen ihre Gäste mit leckeren Spezialitäten und frischen Salaten aus ihren Heimatländern bewirten.

Professionelle Unterstützung haben sie dabei von zwei syrischen Asylbewerbern bekommen, die ebenso wie die Frauen für das Buffet backen und kochen: Yasser Al Sheikh brät in der Pfarrheimküche ganz frische Falafel. Und der Konditor Mohamad Almjaber, der vor seiner Flucht eine eigene Konditorei in Damaskus hatte, backt viele süße Köstlichkeiten.

Dafür hat er schon am vergangenen Wochenende zwei Tage lang in der Küche der Gerhardinger Schule „Barazek“, ein leckeres Sesam Gebäck, und weitere Plätzchen und Süßigkeiten hergestellt und Vorbereitungen getroffen, um am kommenden Wochenende weitere süße Verführungen backen zu können.

Mit dem Erlös des Essen-Verkaufs wollen die Veranstalterinnen zwei soziale Projekte unterstützen: zum einen die Jasmin-Hilfe, die sich um Flüchtlingskinder in Syrien kümmert, und zum zweiten ein Partnerprojekt des Hilfswerks Misereor in Burkina Faso, bei dem Christen und Muslime gemeinsam gegen die fortschreitende Wüstenbildung und damit gegen den Hunger kämpfen.


Freestyle Hesen Kanjo
Fußballakrobatik und der syrische Kajunspieler Hesen Kanjo bei seinem Auftritt im Rathaussaal
Fotos: E. Steinbüchler


Programmübersicht

13.00 Uhr Begrüßung
13.30 Uhr Tamatogo
14.15 Uhr Hesen Kanjo
14.30 Uhr Fußballakrobatik
15.30 Uhr Hesen Kanjo
17.00 Uhr Kinderchir St. Johannes
17.30 Uhr Bulgarische und Mazedonische Tänze zum Mitmachen
18.00 Uhr Tamatogo


Außerdem:

Konditor Orientbuffet

Orientalische Köstlichkeiten

Der Konditor Mohamad Almjaber, der vor seiner Flucht eine eigene
Konditorei in Damaskus hatte, backt „Barazek“ und viele weitere
süße Köstlichkeiten für die Besucher des Interkulturfestivals
Fotos: E. Steinbüchler


  • Orientalische Küche (Buffet)
  • Kinderschminken
  • Ihr Name als arabische Kalligraphie
  • Kinderhüpfburg
  • Hennatatoos
  • Bastelecke, Straßenkreide
  • Orientalisches Schminken für Erwachsene
  • Basar


Wer bei den Veranstaltungen bzw. den angebotenen arabischen Köstlichkeiten auf den Geschmack kommt und selbst einmal arabisch kochen möchte, der ist bei den Kochkursen von „A Sayel“ im Herbst richtig: Dann bieten die Frauen nämlich bei der vhs Kochkurse an, bei denen Gerichte aus dem Libanon und Syrien, Palästina und Marokko zubereitet werden. Die Kursleiterinnen wollen sich dafür nur die Materialkosten ersetzen lassen – die anderen Einnahmen wollen sie dem katholischen Pfarrheim spenden.


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