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Viele, speziell aus Syrien stammende Menschen, die bereits ihre Flüchtlingsanerkennung haben, suchen verzweifelt nach einer Wohnung in Pfaffenhofen. Sie müssen wegen fehlender Mietwohnungen immer noch in den Asylunterkünften leben. Darunter sind viele alleinstehende junge Männer, die in Syrien studiert hatten und nun ganz von vorne anfangen müssen, sowie eine fünfköpfige Familie.
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Sollte jemand vakanten Wohnraum zur Vermietung haben, könnte eine unverbindliche Kontaktaufnahme über den Arbeitskreis Asyl (AK-Asyl) erfolgen. Auch ehrenamtliche Helfer sind dem AK-Asyl Pfaffenhofen immer willkommen und könnten sich ebenfalls melden.
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Kontakt:
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Sabine Rieger, Tel. 0173-6112654 oder per [http://ikvp-paf.de/mailform.php Mail an den IKVP].
  
  

Version vom 22. September 2014, 15:07 Uhr

Arbeitskreis Asyl - Überblick

Projektträger und Einbindung in den Dachverein IKVP e.V.

AK Asyl als Arbeitskreis des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen e.V.

Der AK Asyl gründete sich Ende 2011 unter der Schirmherrschaft des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen (IKVP) mit dem Ziel, Personen, die ehrenamtlich mit Asylbewerbern arbeiten oder arbeiten wollen, zu vernetzen und diese Arbeit mit den Möglichkeiten des IKVP zu unterstützen.

Der Arbeitskreis setzt sich augenblicklich aus 44 ehrenamtlich aktiven Personen zusammen (Stand Juli 2014), die entweder enge Kontakte mit einzelnen Asylbewerbern unterhalten, als Ansprechpartner für bestimmte Themen (wie Sprachförderung, Rechtliches, …) fungieren und/oder den AK koordinieren. Dabei unterhält der AK nicht nur enge Verbindungen mit dem IKVP, sondern auch mit anderen Vereinen, Institutionen und Gruppierungen, wie z.B. Amnesty International, dem MTV Pfaffenhofen, der Stadtjugendpflege und arabisch-sprechenden Mitbürgern, die die ehrenamtliche Arbeit in verschiedener Weise unterstützen.

Der AK Asyl trifft sich regelmäßig etwa alle 6 Wochen, um neue Mitarbeitende einzubinden, Informationen und Erfahrungen auszutauschen, Ideen und Probleme zu besprechen und die Arbeit zu koordinieren. Zusätzlich dient ein Email-Verteiler der Vernetzung. Alle relevanten Informationen werden zudem von den Koordinatoren des AKs gesammelt und an diejenigen Mitarbeitenden weitergegeben, für die sie relevant sind.

Einbindung und Zusammenarbeit mit dem Dachverein Internationaler Kulturverein Pfaffenhofen e.V.

Der AK Asyl ist im Rahmen des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen(IKVP) ein selbstständig arbeitender Kreis Ehrenamtlicher. Gleichzeitig ist der Arbeitskreis fest in der Organisation und den Gremien des Dachvereins IKVP integriert, u.a. ist die Sprecherin des Arbeitskreises Sabine Rieger auch Beiratsmitglied des Vereins.

Der Verein ist seit 2009 im Bereich Integration, Interkulturelle und Interreligiöse Arbeit in der Stadt Pfaffenhofen tätig. In ihm wirken auch andere Migrationsvereine der Stadt mit, genauso wie Bildungseinrichtungen, z.B. Volkshochschule, Katholische Erwachsenenbildung, Caritasmigrationsstelle, oder Vertreter der Stadt Pfaffenhofen (Integrationsbeauftragter, Leiterin der Stadtverwaltungssachstelle „Familie und Soziales“).

Der Verein hat schon mehrere Projekte über Jahre durchgeführt, u.a. Sprachförderprojekt für Migrationskinder an der Schnittstelle 4. Klasse Grundschule/höhere Schulen. Dabei wurde er auch von der Stadt Pfaffenhofen mehrere Jahre finanziell speziell gefördert.

Konzeption des AK Asyl und spezielle Arbeitsbereiche/Projekte

Ziel des AK Asyl (bzw. seiner Mitglieder) ist es, Asylbewerbern die soziale und kulturelle Integration am Wohnort zu erleichtern sowie sie in rechtlichen Fragen und bei Behördengängen zu unterstützen. Die Mitglieder unterhalten entweder enge Kontakte mit einzelnen Asylbewerbern (entsprechend einer Patenschaft) und/oder engagieren sich in bestimmte Bereichen (wie Sprachförderung, Rechtliches, …).

Bei der sozialen Integration springen die Helfer des AK-Asyl dort ein, wo den Beauftragten der Behörden Grenzen gesetzt sind, z.B.

- private Besuche in den Unterkünften in lockerer Atmosphäre, bei Tee und Konversation (z.T. "mit Händen und Füßen")

- Hilfe im Alltag, beim Ausfüllen von Formularen, Übersetzen von amtlichen Schreiben, Medikamentenbeipackzettel, oder Begleitung bei Arztbesuchen bzw. Behördengängen

oder wenn es um grundsätzliche Klärungen von Abläufen z.B. zwischen Behörden und Banken oder der Hausratsammelstelle geht.

Die Sprachförderung im weiteren Sinn als zentrales Instrument zur Integration nimmt im AK Asyl eine große Rolle ein, da eine gelungene Integration immer darauf basiert, dass Verständigung gelingt.

In diesem Sinne können vier Arbeitsbereiche/ Projekte des AK Asyl genannt werden, die für die Sprachförderung relevant sind:


1. Sprachförderung im engeren Sinn

Einzelne Mitglieder des AK geben einzelnen Asylbewerber bzw. Kleingruppen ehrenamtlich Deutschunterricht.


2. (Orientierungs-)Hilfen im Alltag

Gerade für neu angekommene Asylbewerber ist es wichtig, Regelungen und Gegebenheiten des neuen Wohnortes kennenzulernen. Dabei handelt es sich zum einen um relevante Abläufe wie Umgang mit Müll aber auch Orte, an denen kostengünstig eingekauft werden kann (wie Tafel , Kleiderkammer oder Hausratsammelstelle) oder öffentliche Orte, die genutzt werden können (wie Parks, öffentliche Fußballplätze, Spielplätze oder das Jugendzentrum). Mitglieder des AK Asyl vermitteln und zeigen den AsylbewerInnen diese Orte und Abläufe. Dabei werden neben relevantem Wortschatz wichtige sprachliche Gegebenheiten und Handlungsroutinen (wie z.B. Angabe der Öffnungszeiten, Preisverhandlungen auf Kinderbazaren) im praktischen Tun vermittelt. Da Pfaffenhofen eine Kleinstadt ist, stellen dabei längere Wege immer wieder ein Problem dar. So befindet sich z.B. die nächste Kleiderkammer in Schweitenkirchen, sechs Kilometer entfernt. Zwar nutzen die meisten Mitglieder des AKs ihre privaten PKWs für solche Fahrten, für den Transport von Kindern werden aber zusätzlich Kindersitze benötigt.


3. Herstellen von (Sprach-)Kontakten

Da Sprache am besten über Sprechen gelernt wird, versucht der AK, den Asylbewerbern zusätzlich zu den Kontakten mit den Mitgliedern möglichst viele Kontakte mit Deutschen zu bieten. Die wichtigste Rolle spielt der Sport: Allen Asylbewerbern wird über den MTV, der großzügigerweise auf den obligatorischen Mitgliedsbeitrag verzichtet, die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten angeboten und ermöglicht.

Andere Vereine und Institutionen wie der Mobile e.V. ermöglichen den kostenfreien Zugang zu von Ihnen organisierten Veranstaltungen und der InterKulturGarten, initiiert und betrieben von Soziale Skulptur HALLERTAUER, steht auch den Asylbewerbern offen. Obwohl meist keine Eintritte bzw. Beiträge gezahlt werden müssen, stellt sich gerade beim Sport das Problem der Ausstattung der AsylbewerberInnen: So fehlen z.B. Sportkleidung (insbesondere geeignete Schuhe) etc.


4. Organisation von Ausflügen/Fahrten

Gemeinsame Ausflüge von Mitgliedern des AK und AsylbewerberInnen vermitteln neue Erlebnisse, bieten dadurch Sprechanlässe und vertiefen die Kontakte. Sie eignen sich auch gut dazu, neue Ehrenamtliche mit den AsylbewerberInnen in Kontakt zu bringen und Ihnen einen Eindruck von der Arbeit zu vermitteln.

Bisher konnte aufgrund der beschränkten bzw. nicht vorhandenen finanziellen Mittel des AKs nur ein Ausflug in großem Stil durchgeführt werden: Der IKVP ermöglichte eine Fahrt in den Tierpark Hellabrunn für ca. 30 Personen. Einzelne Mitglieder des AKs unternahmen und unternehmen immer wieder kleinere Ausflüge mit den von ihnen „betreuten“ Personen.

Alle o.g. Aktivitäten wurden und werden vom AK Asyl durchgeführt, wobei die Kosten für diese bisher – bis auf wenige Ausnahmen – von den Ehrenamtlichen selber getragen wurden. Dadurch wurden die Möglichkeiten in einigen Bereichen stark beschränkt, zudem sind durch die starke Zunahme der AsylbewerberInnen die Kosten so gestiegen, dass sie von den einzelnen Mitgliedern z.T. nicht mehr getragen werden können. Durch Fördermittel für 2014 konnte die Situation verbessert bzw. momentan entschärft werden. Für den 2. August 2014 ist daher bereits ein großes Begegnungsfest im InterKulturGarten geplant.


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Spendenaufruf

Die Asylarbeit des Arbeitskreises ist mit Aufwendungen für die Erleichterung der Lebensumstände der Asylbewerber im Bereich der Stadt Pfaffenhofen verbunden. Wir bitten daher um Spenden für diese Arbeit.

Ihre Spenden als Hilfe für Asylbewerber sollen die Notsituation der vielen Asylbewerber in der Stadt Pfaffenhofen zu lindern versuchen. Der Vorstand des Internationale Kulturvereins als Träger des Arbeitskreises Asyl hat beschlossen, durch ein Spendenkonto des Vereins all denjenigen Asylbewerbern finanziell unter die Arme zu greifen, die sonst keine Möglichkeit finden, in rechtlichen, sozialen oder kulturellen Belangen Unterstützung zu finden. Krassestes Beispiel ist stets der mangelnde Rechtsbeistand bei allen Auseinandersetzungen mit Behörden. Für Asylbewerber gibt es in Deutschland keinen gesetzlich vereinbarten Rechtsbeistand. In kürzester Zeit müssen sich folglich die Asylsuchenden verschulden, weil sie für Beistände durch Rechtsanwälte keine finanziellen Reserven haben. Ihr geringes Taschengeld reicht oft nicht für die alltäglichsten Belange wie Fahrten zum Arzt, Anschaffungen für den Haushalt oder für Kleidung und Schuhe. Trotz großzügiger Hilfe durch Kleidungskammern oder Sachspenden von Nachbarn und ehrenamtlichen Helfern stößt die monatliche Bedarfsdeckung – gerade auch für Familien mit Kindern – schnell an ihre möglichen Grenzen.

Insgesamt ist die Unterstützung für Asylbewerber weiterhin unter den Hartz-IV-Sätzen und Sozialhilfeleistungen in Bayern und Deutschland.

Unsere Konten für Spenden:

  • Sparkasse Pfaffenhofen: Kontonummer: 90 82 777 . BLZ: 721 516 50
  • Hallertauer Volksbank eG: Kontonummer: 83 43 00 . BLZ: 721 916 00

Auf beide Konten können Sie gezielt für die Asylarbeit des Arbeitskreises Asyl spenden, indem sie den Verwendungszweck "Hilfe für Asylbewerber" auf dem Überweisungsschein angeben.

Selbstverständlich erhält jeder Spender und jede Spenderin auf Wunsch eine Spendenquittung, da der Verein gemeinnützig anerkannt ist.


Als Grundstock für das Spendenkonto hat im März 2013 die Sparkasse Pfaffenhofen dem Verein zweckgebunden 500.--€ überwiesen.


Spende-spk-03.2013-k.jpg

Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pfaffenhofen Norbert Lienhardt überreicht einen Scheck von 500.--€
an die Vorstandsmitglieder Sepp Steinbüchler und Hans-Günter Gessler (von links nach rechts)
vom Internationalen Kulturverein für „Hilfe für Asylbewerber.“


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Wohnungsnot für Flüchtlinge in Pfaffenhofen

Viele, speziell aus Syrien stammende Menschen, die bereits ihre Flüchtlingsanerkennung haben, suchen verzweifelt nach einer Wohnung in Pfaffenhofen. Sie müssen wegen fehlender Mietwohnungen immer noch in den Asylunterkünften leben. Darunter sind viele alleinstehende junge Männer, die in Syrien studiert hatten und nun ganz von vorne anfangen müssen, sowie eine fünfköpfige Familie.


Fluechtlingsfamilie.jpg


Besonders für diese Familie ist die Situation schwer zu ertragen. Sie leben mit anderen Flüchtlingen in einer „Gemeinschaftsunterkunft“. Dort teilen sich derzeit elf Menschen ein Bad und eine kleine Küche.

Sollte jemand vakanten Wohnraum zur Vermietung haben, könnte eine unverbindliche Kontaktaufnahme über den Arbeitskreis Asyl (AK-Asyl) erfolgen. Auch ehrenamtliche Helfer sind dem AK-Asyl Pfaffenhofen immer willkommen und könnten sich ebenfalls melden.

Kontakt: Sabine Rieger, Tel. 0173-6112654 oder per Mail an den IKVP.


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Kontakte

Bei Fragen oder Hinweisen können Sie eine der nachfolgend aufgeführten Ansprechpartner kontaktieren. Wir bemühen uns, Ihr Anliegen schnellst möglich an eine kompetente Stelle weiterzuleiten.

  • Sepp Steinbüchler
Tel 08441 800922
  • Sabine Rieger
Tel 08441 83204
  • Manfred Büttner
Tel 08441 6561


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Begegnungsfest des AK-Asyl Pfaffenhofen im InterKulturGarten

Am zweiten August 2014 begingen die Arbeitskreise Asyl aus Geisenfeld, Schweitenkirchen und Pfaffenhofen jeweils ein Begegnungsfest mit Asylbewerbern und Menschen aus der hiesigen Bevölkerung. Der AK-Asyl Pfaffenhofen feierte im InterKulturGarten, dem ehemaligen Bunkergelände in Pfaffenhofen.

Dort hatten Asylbewerber und Mitarbeiter des AK-Asyl bereits alles vorbereitet, so dass das Fest pünktlich um 16.00 Uhr beginnen konnte: Spielgeräte für die Kinder, Bänke, Tische, zwei Pavillions, Grill, Getränke, Essen aus vielen Ländern, ...

Das Wetter war erst gut, aber pünktlich um 16.00 Uhr begann es dann urplötzlich zu schütten.


Begegnungsfest-2014-k.JPG

Eine Plane beim Grill - als Schattenspender gedacht - bot Schutz vor dem Regen


Alle Gäste ließen sich jedoch die Freude nicht verderben und genossen unter den Pavillions die internationalen Schmankerl und das Zusammensein. Auch der Landrat, Herr Martin Wolf, war dabei.

Der Regen hörte auch pünktlich wieder auf, als das Fest zu Ende war.


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Ausflug in den Münchner Tierpark Hellabrunn, 2014

Auch im Jahr 2014 gab es wieder einen Ausflug. Am 19.04.2014 fuhren Asylbewerber aus Pfaffenhofen mit ihren Kindern mit dem Zug zum Tierpark Hellabrunn. Frau Wafaa Aboubaker und Frau Bulla Fatiha begleiteten 23 Kinder und ihre Mütter. Es war ein sehr schöner Tag.


Ausflug-Hellabrunn-3-2014.jpg Ausflug-Hellabrunn-1-2014-k.jpg


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Bericht des AK-Asyl bei der Mitgliederversammlung im Februar 2014

Den Arbeitskreis Asyl im Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen, seine Hauptaufgaben und größten Probleme, stellte die AK-Leiterin Sabine Rieger in einer detaillierten Präsentation vor. Sie betonte: „Wir arbeiten bisher alle ganz ohne Aufwandsentschädigung, aber von ganzem Herzen gern – und Einzelne sogar bis zu 20 Stunden pro Woche!“ Der Arbeitskreis Asyl zählt insgesamt 33 Mitglieder, von denen 13 aktiv sind. Weitere Helferinnen und Helfer sind immer gern gesehen. Die meisten der ausschließlich ehrenamtlich tätigen AK-Mitglieder sind Deutsche, aber auch einige ehemalige Asylbewerber sind dabei sowie mehrere arabische Familien, die sich um Arabisch sprechende Asylbewerber kümmern. Als der Internationale Kulturverein im November 2012 den AK Asyl aus der Taufe hob, waren die ersten 21 Asylbewerber in Pfaffenhofen angekommen. Mittlerweile ist die Zahl auf 66 Flüchtlinge gestiegen, die aus Syrien, Pakistan, Afghanistan, Palästina, Nigeria, Tschetschenien, Ägypten und dem Irak stammen und in Bayern Zuflucht suchen. Hinzu kommen 28 anerkannte Asylanten, darunter mehrere Familien, die unbedingt Hilfestellung brauchen.

Problem Nummer eins, das den Asylbewerbern und auch ihren Betreuern zu schaffen macht, sind die fehlenden Sprachkenntnisse. Neun Monate lang haben die Asylbewerber keinen Anspruch auf Deutschunterricht, wobei der Landkreis Pfaffenhofen freiwillig 40 Unterrichtsstunden übernimmt. Ebenfalls neun Monate lang bekommen die Flüchtlinge keine Arbeitsgenehmigung. „Es ist ein Unding, den Leuten die Sprache vorzuenthalten“, meinte Sabine Rieger und fügte hinzu: „Die sind total motiviert, wenn sie kommen, aber dann zum Nichtstun verurteilt.“


Ak-asyl-mv-k.JPG


Als weitere Probleme nannte die AK-Sprecherin u. a. den beengten Wohnraum (acht Quadratmeter pro Person), den fehlenden Anspruch auf einen Fernseher und die Beschlagnahmung ihres gesamten Vermögens bei der Einreise nach Deutschland „als Anzahlung für die folgende Unterbringung“. Der Arbeitskreis Asyl hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Integration der Asylbewerber zu fördern, er sieht eine soziale Verpflichtung und will den Flüchtlingen helfen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Ganz konkret nannte Sabine Rieger hier u. a. den Deutschunterricht – für Analphabeten ebenso wie für Akademiker –, die Begleitung zu Ämtern, Schulen, Ärzten usw., die Beschaffung von Fahrrädern, Fernsehern oder Wörterbüchern, außerdem soziale Kontakte, Besuche oder gemeinsame Unternehmungen, das Ermöglichen einer Teilhabe an Veranstaltungen oder sportlichen Angeboten. Hier zeigen sich mehrere Pfaffenhofener Vereine bespielhaft, wie z.B. der MTV mit seiner Fußballgruppe oder der kostenlosen Aufnahme von Asylbewerbern, der Alpenverein, der die Flüchtlinge kostenlos in der Kletterhalle trainieren lässt oder die Wasserwacht, die zum Schwimmen einlädt.

Der AK Asyl versorgt die Flüchtlinge mit wichtigen Informationen über ihre Rechte und Pflichten. Ganz wichtig ist hier auch eine Vermittlung zum Infobus in München, mit dem der Münchner Flüchtlingsrat und amnesty international die Asylbewerber gezielt auf ihre Anhörung beim Bundesamt vorbereiten, die für ihre Anerkennung als Asylanten quasi lebensnotwendig ist.


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Sommerausflug in den Münchner Tierpark Hellabrunn, 2013

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Abwechslung im Alltag für Familien, Kinder und Erwachsene, gegenseitiges Kennenlernen, Unterhaltung und viel Freude und Spaß standen im Mittelpunkt eines Sommer-Ausfluges für Asylbewerber aus Pfaffenhofen zum Tierpark Hellabrunn in München.
Foto: privat


Unter Leitung der ehrenamtlicher Helferinnen Gabi Dettke, Margret Rackerseder und Marlene Westner aus dem Arbeitskreis Asyl des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen gab es für 30 Asylbewerber aus Pfaffenhofen im Sommer 2013 eine willkommene Abwechslung in ihrem sonst oft schwierigen und eintönigen Alltagsleben. Bei schönstem Wetter verbrachten sie nach einer kurzen Busfahrt einen fröhlichen Tag im Münchener Tierpark. Ob auf dem Spielplatz, auf den Wegen zwischen den vielen attraktiven Angeboten oder an den gemütlichen Ruheplätzen gab es viel zu erzählen, Neues kennenzulernen oder einfach sich nebenbei auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Als man sich abends voneinander verabschiedete, hofften alle, dass bald mal wieder so ein Ausflug mit Familien und Erwachsenen für alle angeboten werden kann.

Ermöglicht wurde diese Unternehmung durch finanzielle Unterstützung des Internationalen Kulturvereins und eine Spende der Sparkasse Pfaffenhofen.


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MTV und Alpenverein laden Asylbewerber zum Sport ein, April 2013

Fußballspielen und Klettern gegen Langeweile und fürs Selbstbewusstsein

Über 30 Asylbewerber gibt es in Pfaffenhofen und Hettenshausen – und sie alle dürfen in ihrem ersten Jahr in Deutschland nicht arbeiten. Da fehlt dann manchmal eine sinnvolle Beschäftigung und Langeweile macht sich breit. Sabine Rieger, Mitglied im Leitungsteam des Arbeitskreises Asyl im Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen, engagiert sich schon seit längerem für eine Reihe von Asylbewerbern und hilft ihnen im Alltag. Jetzt hat sie sich dafür stark gemacht, dass die Asylbewerber sich sportlich betätigen können, und sie hat sowohl beim MTV Pfaffenhofen als auch beim Deutschen Alpenverein (DAV) sofort volle Unterstützung erhalten.

Der MTV-Vorsitzende Albert Gürtner erklärte sich sofort bereit, die Asylbewerber beitragsfrei in den Verein aufzunehmen und ihnen sportliche Betätigung zu ermöglichen. „Das war für uns ganz selbstverständlich, denn als Verein haben wir doch auch soziale Verantwortung“, betonte Gürtner, denn mit seinem Angebot kann der MTV den Asylbewerbern ein bisschen auf dem Weg zu einem normalen Leben in Pfaffenhofen helfen. Jeden Freitagnachmittag treffen sich jetzt 15 bis 20 von ihnen zum gemeinsamen Fußballspielen in der Realschul-Turnhalle, wo ihnen das Landratsamt eine Hallenstunde genehmigt hat. Die jungen Männer, die allesamt aus Syrien stammen, sind mit viel Spaß und Begeisterung dabei, denn hier können sie sich so richtig austoben, statt nur in ihren Zimmern herumzusitzen. Da einige von ihnen aber eigentlich eher zu anderen Sportarten tendieren, wird Sabine Rieger sie demnächst bei den ersten Schritten in andere Abteilungen des MTV begleiten.

Fussball asylbewerber-esr-k.JPG Foto: E. Steinbüchler

Mannschaftsfoto nach dem Fußballtraining: Asylbewerber aus Syrien mit ihrer Betreuerin
Sabine Rieger (rechts) und dem MTV-Vorsitzenden Albert Gürtner (2. v. rechts)


Sabine Rieger selbst ist sportlich sehr aktiv und sie arbeitet als Übungsleiterin beim MTV. Außerdem klettert sie gern in der Kletterhalle des DAV am Pfaffenhofener Freibad. Dorthin konnte sie jetzt auch einige der Asylbewerber mitnehmen, denn der Vorstand des Alpenvereins war ebenfalls sehr kooperativ und lud die jungen Männer am Sonntag zu einer ersten Schnupperstunde ein. Vier Syrer und zwei Pakistani trauten sich an die Kletterwand und waren sehr beeindruckt von diesem für sie völlig neuen Erlebnis. Betreut und gesichert von zwei kompetenten Trainern des Alpenvereins, Gabriele Schlede und Alois Kirsch, wagten sich die jungen Männer immer höher hinaus und freuten sich sichtlich über ihren Erfolg und ihren eigenen Mut.

Der Alpenverein stellte den Asylbewerbern die Kletterausrüstung kostenlos zur Verfügung und er will ihnen die Kletterstunden auch gern öfter anbieten. „Das Klettern fördert das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in andere“, erläuterte Gabriele Schlede und freute sich, dass die jungen Männer aus Syrien und Pakistan sich zwischen den Pfaffenhofener Kletterern schnell wohl fühlten.

Klettern asylbewerber2-esr-k.JPG Foto: E. Steinbüchler

Zum Klettern hat der Alpenverein einige Asylbewerber in seine Kletterhalle
am Freibad eingeladen. Fachmännisch betreut und gesichert werden die jungen
Männer aus Syrien und Pakistan dabei von Sabine Rieger (2. v. links) und
DAV-Trainerin Gabriele Schlede


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Arbeitskreis Asyl lud zum Kennenlernen-Treffen ein, Januar 2013

Konkrete Hilfe für Aslybewerber in Pfaffenhofen und Umgebung hat sich der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen mit seinem vor kurzem gegründeten „Arbeitskreis Asyl“ zum Ziel gesetzt. Zum gegenseitigen Kennenlernen lud der Arbeitskreis im Januar 2013 Asylbewerber aus Syrien, Nigeria und dem Kongo sowie einige an ehrenamtlicher Arbeit interessierte Mitbürger aus Pfaffenhofen und mehreren umliegenden Gemeinden ein.


Asyl1-k.jpg Asyl kinder-k.jpg Fotos: E. Steinbüchler

Asyl2-k.jpg Asyl3-k.jpg


Fast 50 Personen trafen sich bei Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen im katholischen Pfarrheim Pfaffenhofen. Nicht dabei waren allerdings die Asylbewerber aus Pakistan, für die es dem Arbeitskreis bisher nicht gelungen ist, Übersetzer zu finden, da sie nur ihre Stammessprache sprechen.

Der Arbeitskreis arbeitet mit der Ortsgruppe Pfaffenhofen von amnesty international zusammen sowie mit dem Sachausschuss „Eine Welt, Schöpfung, Integration“ des Pfarrgemeinderates der katholischen Stadtpfarrei. Als Sprecher des Arbeitskreises fungieren Pastoralreferent Sepp Steinbüchler, der 1. Vorsitzende des Internationalen Kulturvereins, Vorstandsmitglied Manfred Büttner, der auch in der Ortsgruppe Pfaffenhofen von amnesty international aktiv ist, und Sabine Rieger, die sich schon seit über einem Jahr für Asylbewerber in Pfaffenhofen einsetzt.

Etwa 15 Personen, so erläuterte Sepp Steinbüchler, haben sich bisher in dem Arbeitskreis zusammengefunden, um den Asylbewerbern im Alltag zur Seite zu stehen. „Wir möchten Sie in ihren Wohnungen besuchen und Ihnen bei alltäglichen Problemen helfen. Wir können zum Beispiel mit Ihnen zu Ämtern oder zum Arzt gehen“, erläuterte er mögliche Hilfestellungen, in deren Mittelpunkt immer die mangelnden Deutschkenntnisse der Asylbewerber stehen. Über diese Alltagshilfe hinaus, so betonte Steinbüchler, wolle der Arbeitskreis aber auch versuchen, den Asylbewerbern Rechtshilfe oder Rechtsbeistand zu vermitteln, wenn es etwa um Probleme bei ihrer Anhörung geht.

Während die Kinder der Asylbewerber sich ganz eifrig beim Malen beschäftigten, kam bei den Gesprächen der Erwachsenen so manches Alltagsproblem auf den Tisch und da wurden auch gleich ganz konkrete Termine für einen Besuch oder ein nächstes Gespräch ausgemacht.

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