20 Jahre Christlich-Islamischer Dialog

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20 Jahre christlich-islamischer Dialog in Pfaffenhofen

Vor 20 Jahren, im Jahr 2004, begann der christlich-islamische Dialog in Pfaffenhofen. Erste Kontakte zur türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde knüpfte im Frühjahr 2004 der damalige Patoralreferent der katholischen Stadtpfarrei, Sepp Steinbüchler. Die islamische Gemeinde war ebenfalls sehr interessiert an einem gegenseitigen Kennenlernen. Zusammen mit dem Ditib-Vorsitzenden Ali Tekin gründete Steinbüchler den Arbeitskreis christlich-islamischer Dialog, dem sich nach und nach immer mehr Vertreter der muslimischen sowie der katholischen und der evangelisch-lutherischen sowie später auch der freikirchlichen Gemeinde und der Neuapostolischen Kirche anschlossen.

Von Anfang an ging es dabei nicht um hochtrabende theologische Diskussionen, sondern darum, ins Gespräch zu kommen und vom Leben und Alltag der anderen zu hören. „Wir leben in einer Stadt, wissen aber sehr wenig voneinander“, betonte Ali Tekin damals und hob die Bedeutung des gegenseitigen Kennenlernens für ein verständnisvolles und friedliches Miteinander hervor. Im selben Jahr legte die Ditib-Gemeinde den Grundstein für eine Tradition, die sie seitdem jedes Jahr aufrecht hält: Im muslimischen Fastenmonat Ramadan lud sie im Herbst 2004 zunächst Vertreter der Kirchengemeinden und kurz darauf auch den damaligen Bürgermeister Hans Prechter und Vertreter des Stadtrates zum gemeinsamen Fastenbrechen ein. Als „historischen Moment“ bezeichnete der damalige Stadtkaplan Michael Kretschmer dieses erste Zusammentreffen der christlichen und muslimischen Vertreter. Für ihn war der Beginn des Dialogs besonders wichtig, um Ängste und Vorurteile abzubauen. Hans Prechter zeigte sich von der Offenheit der türkischen Gastgeber sehr beeindruckt, und Stadtrat Reinhard Haiplik war erschüttert, wie klein und unwürdig der damalige Gebetsraum an der Kellerstraße war.

Sepp Steinbüchler versprach, sich für eine Fortsetzung des Dialogs und für die Anliegen der muslimischen Gemeinde einzusetzen. Mit der Gründung des AK christlich-islamischer Dialog, aus dem letztlich auch der Internationale Kulturverein und der Tisch der Religionen hervorgingen, setzte er dieses Versprechen in die Tat um. Nicht zuletzt ist auch der Bau der Moschee an der Hohenwarter Straße ein Vorzeigeprojekt der Stadt und ein sichtbares Zeichen für den beständigen Dialog und das freundschaftliche Verhältnis zur türkisch-islamischen Gemeinde.

So fing der Dialog an: Vor 20 Jahren waren Vertreter der christlichen Gemeinden zum ersten Mal zu Gast bei der türkisch-islamischen Gemeinde: es trafen sich der damalige Stadtkaplan Michael Kretschmer, der Ditib-Vorsitzende Ali Tekin, Pastoralreferent Sepp Steinbüchler, Imam Yasal Ünsul und der türkische Lehrer Osman Uzun.