Interreligiöses Netzwerk Klimagerechtigkeit gegründet

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Mehrere Religionsgemeinschaften und Umweltorganisationen in Bayern haben bei einer Tagung im fränkischen Vierzehnheiligen ein Interreligiöses Netzwerk Klimagerechtigkeit gegründet. Gemeinsam wollen sie klimagerechtes Handeln in den Religionsgemeinschaften stärken und interreligiöse Perspektiven für ein Zusammenleben in Vielfalt weiterentwickeln.

Unter den Teilnehmern war auch Sepp Steinbüchler aus Pfaffenhofen, der sich als ehemaliger Pastoralreferent der katholischen Stadtpfarrei und Gründer des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen seit vielen Jahren für den Interreligiösen Dialog einsetzt und sich zudem im Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Pfaffenhofen engagiert.

Sepp Steinbüchler, der inzwischen im Internationalen Kulturverein den Tisch der Religionen und Kulturen leitet, traf auf dieser Fachtagung sowohl Referenten aus der Naturwissenschaft als auch praxiserfahrene Kenner aus Ländern, in denen die Klimakrise bereits zu verheerenden Folgen für ihre Wirtschaft sowie die Menschen und Tiere vor Ort geführt hat. Beispielhaft wurde dies am Land Irak deutlich, wo die Klimaveränderung auch zur Verarmung der ländlichen Bevölkerung geführt hat und in der Folge zu Landflucht, Binnenmigration und Flüchtlingen, die sich auf den Weg nach Europa gezwungen sehen.

„Der Klimawandel ist die Herausforderung unserer Zeit. Was sich da verändert, geht uns alle an“, waren sich die Teilnehmenden der Werkstatttagung in Vierzehnheiligen einig. Christentum, Islam, Judentum, Alevitentum, Bahaí und Buddhismus eint das Wissen, Teil eines geschaffenen Ganzen zu sein, Verantwortung für die Welt zu tragen und angewiesen zu sein auf Mitmenschen, Tiere und Pflanzen. Das Netzwerk möchte aus diesem Bewusstsein heraus spirituelle Ressourcen in den Religionsgemeinschaften stärken. „Staunen, Klage, Hoffnung - das sind religiöse Dimensionen, die es braucht, um notwendige Veränderungsprozesse anzustoßen“, erklärte Pfarrerin Mirjam Elsel, die Beauftragte für Interreligiösen Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Initiatorin des Netzwerkes.

Entstehen soll eine Plattform, die eine Vernetzung unter den beteiligen Religionsgemeinschaften und Umweltorganisationen ermöglicht, erprobte Praxisprojekte zur Verfügung stellt, theologische Hintergründe aus den beteiligten Religionen zusammenträgt und gemeinsames politisches Handeln ermöglicht. In dem breiten Bündnis haben sich bisher Referate für den interreligiösen Dialog und die Umwelt- und Bildungsarbeit der beiden großen Kirchen, das Muslimische Bildungswerk, muslimische Verbände und Moscheegemeinden, die Alevitische Gemeinschaft, Bahaí, die Buddhistische Union, interreligiöse Initiativen wie Religions for Peace aus Bayern sowie auch der Bund Naturschutz zusammengeschlossen.


Netzwerk Klimagerechtigkeit Foto Mirjam Elsel.jpg


Tagungsteilnehmer nach der Gründung des Interreligiösen Netzwerks Klimagerechtigkeit
in Vierzehnheiligen, darunter Sepp Steinbüchler aus Pfaffenhofen (9. v. rechts).
Foto: Mirjam Elsel